Die Bhut-Jolokia, der auch Geister-Chili genannt wird, stammt aus Nordindien und ist durch mediale Aufmerksamkeit auch ausserhalb Indiens bekannt geworden. 2006 wurde die Chili als schärfste Chili der Welt ins Guinness-Buch der Rekorde aufgenommen. Zuvor hatten Messungen des Chile Pepper Institute der New Mexico State University Rekordwerte von über einer Million Scoville-Einheiten ergeben.
In der Küche des nordöstlichen Indiens, besonders in Nagaland, wird die Bhut Jolokia nicht nur wegen ihrer Schärfe, sondern auch aufgrund ihres wunderbar fruchtigen Aromas geschätzt. Sie wird grün oder ausgereift geerntet und roh verwendet oder zusammen mit Gemüse gekocht. Dabei soll eine einzige Frucht zum Würzen von zwei Mahlzeiten einer fünf- bis sechsköpfigen Familie ausreichend sein.
Die Bhut Jolokia findet in der traditionellen Medizin in Nordindien gelegentlich Verwendung. Sie soll in kleinen Dosen unter anderem bei Asthma und Beschwerden des Verdauungstrakts angewendet werden, heisse Auszüge sollen bei Zahn- und Muskelschmerzen helfen. Eine Paste aus den jungen Blättern der Pflanze wird auf Verbrennungen aufgetragen. Für einen Teil der Anwendungen lassen sich wissenschaftliche Untersuchungen finden, in denen die Wirksamkeit bei vergleichbaren Anwendungen bestätigt wurde
Untersuchungen der DNA ergaben, dass Bhut Jolokia eine natürliche Hybride der beiden Arten Capsicum chinense und Capsicum frutescens ist. Das Erbgut ähnelt vor allem der ersteren Art, Gene aus Capsicum frutescens sind wahrscheinlich durch natürliche Introgression eingeführt. Die gleichzeitig durchgeführte Messung der Schärfe ergab für Bhut Jolokia 1.001.304 Scoville-Einheiten, die Habanero erreichte 357.729 Scoville-Einheiten und die Red Savina sogar nur 248.556 Scoville-Einheiten.
Ein Grossteil der Veröffentlichungen aus Indien zu extrem scharfen Chili-Sorten steht in Verbindung mit der indischen Rüstungsforschungs- und -entwicklungsorganisation. Bereits in der ersten Veröffentlichung aus dem Jahr 2000 wird auf eine mögliche Verwendung als Reizstoff zur Kontrolle von Unruhen eingegangen, 2005 spricht man von 'guten Fortschritten, um angemessene Alternativen zu CN-, CS- und CR-Gas zu finden.'
2009 wurde bekannt gegeben, dass man das aus den Früchten gewonnene Capsaicin in Form von Handgranaten anwenden will.
Ideal auch für die Kultur in Töpfen auf dem sonnigen Balkon !
Ernte: August bis Oktober
Bhut Jolokia benötigen eine sehr lange Reifezeit, so dass zwischen Aussaat und Ernte bis zu 160 Tage vergehen können.
Aussaat:
Januar- April.
Den Samen auf die Oberfläche feuchter, gut-durchlässiger Aussaaterde ansäen und leicht mit gesiebtem Substrat bedecken.
Bis zur Keimung die Töpfe in ein Zimmergewächshaus o. ä. stellen.
Die ideale Keimtemperatur liegt zwischen 26 °C und 32 °C in feuchtem Substrat. Die Keimung erfolgt oft sehr langsam und kann bis zu 36 Tage benötigen.
Pflege:
Die Jungpflanzen bei einer Höhe von 10 cm in einem Abstand von 60 cm auspflanzen, am Besten im Tomatenhaus oder auch in Töpfe an geschützter sonniger Stelle.
Sobald keine Frostgefahr mehr besteht in gut-durchlässigen, nahrhaften Boden in die volle Sonne setzen.
Sobald Früchte ansetzen einmal wöchentlich düngen.
Quelle: Wikipedia u.a.
Foto: Tambako the Jaguar CC-BY-SA-2.0