Kornblumen waren früher typische...

Kornblumensamen 

Kornblumen waren früher typische Ackerwildkräuter, die vor allem auf Getreidefeldern zusammen mit dem Klatschmohn verstärkt auftraten. Seit vielen Jahrzehnten sind sie in Getreidefeldern nur noch selten zu sehen. Dank der beliebten Blühmischungen haben Kornblumen nun den Einzug in Gärten und öffentliche Grünflächen gehalten. Es gibt diese einjährigen Blumen nicht nur in Blautönen, sondern auch in Weiss, Hellblau, Rosa und Rot. Hinweise zum Anbau und der Verwendung von Kornblumen finden Sie hier.

Herkunft und Geschichte

Die genaue Herkunft der Kornblume (Centaurea cyanus) ist nach wie vor ungeklärt. Vermutlich wurde sie schon in der Jungsteinzeit ca. 5.500 v. Chr. gemeinsam mit den Getreidearten aus Vorderasien nach Mitteleuropa verbreitet. Sie zählte, wie auch Klatschmohn, Kornrade und die verschiedenen Kamillearten über Jahrhunderte zu den klassischen Ackerunkräutern.

Ab den 50er Jahren des letzten Jahrhunderts verschwanden Kornblumen und andere typische Getreideunkräuter langsam von den Feldern. Grund hierfür sind zwei kulturtechnische Massnahmen: Saatgutreinigung und intensivere Unkrautbekämpfung. Durch eine verbesserte Saatgutreinigung werden Unkrautsamen und Verunreinigungen vom Erntegut getrennt. So gelangen bei der Aussaat kaum noch unerwünschte Beikrautsamen auf den Acker. Ausserdem sorgt eine intensive Unkrautbekämpfung mit Herbiziden, aber auch auf mechanische Weise, für die frühe Beseitigung von Kornblume, Ehrenpreis oder Klettenlabkraut.


Inzwischen ist die Kornblume in vielen Gärten anzutreffen und findet sich auch häufiger an Wegrändern und Böschungen. Ausserdem ist sie Bestandteil vieler Saatgutmischungen für Blühstreifen, die im Bereich von Ackerflächen gezielt angelegt werden, um die Insektenvielfalt zu fördern. Diese gezielt ausgesäten Blühflächen locken viele verschiedene Bestäuberinsekten, wie Bienen und Hummeln an. Ausserdem bieten aber auch so genannten Nützlingen, wie Schwebfliegen, Marienkäfern, Schlupfwespen oder Raubwanzen einen günstigen Lebensraum.

Interessante Informationen zu Blühstreifen bietet die Seite Blühstreifen zur Bestäuberförderung der Agroscope.

In der Vergangenheit hatte die Kornblume auch eine Bedeutung als Heilpflanze. Ihr wurden verschiedene umfangreiche Wirkungen, u.a. gegen Kopfschmerzen, Augenentzündung, Rheuma, Menstruationsbeschwerden und Verstopfung zugesprochen. Allerdings ist eine pharmakologische Wirkung bisher nicht wissenschaftlich belegt. Die getrockneten Blüten spielen heute keine Rolle mehr als Droge, sondern wegen ihrer intensiv blauen Farbe nur noch als „Schmuckblume“ in Teezubereitung und für Dekorationszwecke in der Küche.

Wegen ihres reinen Blaus, der Farbe der Treue, wurden die Kornblumen in der christlicher Kultur zum Symbol der Maria und im 19. Jahrhundert erfuhr das Wildkraut besondere Aufmerksamkeit, da in der Zeit der Romantik die filigranen, azurblauen Blütenköpfchen Natürlichkeit und Einfachheit verkörperten.

Botanik

Die Kornblume ist eine ein- bis zweijährige Pflanze aus der Familie der Korbblütler (Asteracea). Nach der Samenbildung sterben die Pflanzen i.d.R. ab. Samen, die im Sommer oder Frühherbst auflaufen, überstehen häufig den Winter und blühen dann im kommenden Jahr.

Dank der starken Samenbildung können Kornblumen sich unter günstigen Bedingungen im Garten ausbreiten. Sollten die Sämlinge überhand nehmen, lassen sie sich aber leicht aus der Erde ziehen oder im Jugendstadium mit der Hacke entfernen.

In Gärten findet man häufig auch die mehrjährige Bergflockenblume (Centaurea montana). Die Blüte dieser niedrige Staude ähnelt der Kornblume. Sie bevorzugt frische Böden mit guter Wasserversorgung. Zwei weitere Flockenblumen, die eher auf trockenen Standorten vorkommen, wachsen auf Wiesen oder an Wegrändern, die Wiesen-Flockenblume (Centaurea jacea) und die Skabiosen-Flockenblume (Centaurea scabiosa). Beide Arten sind mehrjährig und blühen violett. Sie eignen sich gut für das Wildstaudenbeet.

Sorten

Neben dem klassisch blau blühenden Sorten wie 'Blauer Junge' oder 'Blue Diadem', gibt es auch Sorten mit rosa, weissen oder roten Blüten.

Am einfachsten erhält man alle Blütenfarben, wenn man eine Mischung aussät, z.B. 'Ball', 'Polka Dot' oder 'Farbmischung'. Andere Mischungen, wie 'Classic Magic' und 'Classic Romantic', enthalten Samen von gefüllten und ungefüllten Blüten in unterschiedlichen Farbtönen.

Kulturansprüche

Kornblumen sind anspruchslose Pflanzen. Am besten gedeihen sie auf mageren, leichten bis mittelschweren Böden in sonniger Lage. Werden sie auf nährstoffreichen und stark lehmigen Standorten ausgesät, neigen die Pflanzen zu mastigem Wachstum. Bei Wind brechen die mehrtriebigen Pflanzen dann leicht auseinander. Sehr feuchte Standorte sollte man meiden.

Aussaat von Kornblumen

Kornblumen werden i.d.R. direkt an Ort und Stelle ausgesät. Sobald der Boden etwas abgetrocknet ist, kann ab April ausgesät werden. Die Samen werden im Abstand von 5 x 5 cm flach abgelegt. Wenn die Pflanzen aufgelaufen sind und drei bis vier echte Blätter zeigen, kann man auf den Endabstand von 20 bis 25 cm vereinzeln. In diesem Stadium lassen sich die Pflänzchen auch gut verpflanzen. Am schönsten wirken sie in Kombination mit Klatschmohn, Malve und Ringelblume - Blumen, die auch in vielen Blühmischungen verwendet werden.

Will man eine möglichst frühe Blüte schon im Juni erreichen, können Kornblumen auch im Sommer gesät werden. Die Pflanzen bilden dann keine Blütenstängel mehr, sondern überdauern den Winter als Jungpflanze.

Pflege

Nach der Saat wird vorsichtig gewässert. Kornblumen wachsen normalerweise problemlos. Entfernt man regelmässig die welkenden Blüten, bilden sich immer wieder neue Blütenknospen, so dass der Flor bis weit in den Spätsommer anhält. Kornblumen sind nicht sehr standfest und brechen bei Wind leicht auseinander, daher kann es sinnvoll sein, Einzelpflanzen zu stäben. In Blühmischungen werden sie meist von aufrecht wachsenden Arten wie Malve, Einjähriger Sonnenhut oder Kornrade gestützt.

Mass­nahmen gegen Krank­heiten und Schädlinge

Normalerweise haben Kornblumen kaum Probleme mit Schädlingsbefall und Krankheitserregern. Im Spätsommer und Herbst kann es bei feuchten Witterungsbedingungen zu Befall mit einem Rostpilz (Puccinia cyani) kommen. Gegenmassnahmen sind nicht erforderlich.