Übersicht über die Bio Labels 

Verlieren Sie auch ab und zu den Durchblick durch den Bio-Label-Dschungel? Wir möchten Ihnen hier die verschiedenen Biolabels unseres Samensortiments kurz vorstellen.

Allen unseren Bio-Labels ist gemeinsam, dass sie ein Gütesiegel für biologisch produzierte Samen sind. Die Schweizer Bioverordnung bildet die Grundlage aller Schweizer Labelrichtlinien. Samen welche nach deren Richtlinien produziert werden, sind CH-Bio zertifiziert. Die Bio Suisse Knospe sowie Demeter bauen auf der Schweizer Bioverordnung auf. Dies heisst, dass sie neben den Richtlinien der Bioverordnung noch zusätzliche Anforderungen und damit strengere Kriterien stellen. Diese betreffen den Anbau, die Verarbeitung und den Import. Das EU-Bio-Label ist das europäische Zeichen für biologische Lebensmittel, die nach der Bio-Verordnung der EU produziert wurden. Aufgrund des Äquivalenzabkommens ist die Schweiz zum regelmässigen Nachvollzug der EU-Bio-Verordnung verpflichtet, die Unterschiede zwischen CH- und EU-Bio sind deshalb minim. Das gleiche gilt für US-Bio. Neben diesen Labels sind unsere Saatgutproduzenten teilweise noch nach anderen, oftmals regionalen privaten Richtlinien zertifiziert, welche über die staatlichen Biorichtlinien hinausgehen.

Das Label Demeter steht als einziges für den biologisch-dynamischen Anbau, während die Bio Suisse Knospe und CH/EU/US-Bio den biologisch-organischen Anbau kennzeichnen.

Die Knospe ist die Marke der über 6'400 Schweizer Landwirtschafts- und Gartenbaubetriebe, die nach den Richtlinien von Bio Suisse produzieren. Zudem stellen über 930 lizenzierte Verarbeitungs- und Handelsbetriebe Knospe-Lebensmittel her oder handeln damit.

Das Knospe-Label steht für eine umfassend nachhaltige Produktion und schonende Verarbeitung. Die Richtlinien betreffen sowohl die Landwirtschaft wie auch die Verarbeitung und den Import. Für in- und ausländische Produkte gelten die gleichen Richtlinien, welche deutlich strenger sind als die gesetzlichen Bio-Anforderungen des Bundes. Unterschiede betreffen in der Produktion die Gesamtbetrieblichkeit, strengere Richtlinien für Düngung, Fruchtfolge und Pflanzenschutz sowie die Einhaltung von sozialen Mindeststandards. Treibhäuser dürfen nicht beheizt werden und die Biodiversität muss unter anderem durch Ökoausgleichsflächen gefördert werden. In der Verarbeitung gelten strengere Richtlinien für Zusatz- und Verarbeitungshilfsstoffe, sowie Vorschriften für Verfahren, Verpackungsmaterial und Schädlingsbekämpfung. Beim Import gilt ein Verbot für Flugtransporte, der Import wird nicht erlaubt bei ausreichender Inlandversorgung.

Bei Knospe Saatgut muss das Ausgangsmaterial grundsätzlich biologischer Herkunft sein, es ist in erster Linie inländisches Ausgangsmaterial zu verwenden. Es müssen Sorten und Arten verwendet werden, die für die jeweiligen örtlichen und regionalen Bedingungen am besten geeignet und möglichst wenig krankheitsanfällig sind. Die Verwendung von gentechnisch verändertem Ausgangsmaterial ist untersagt. Es sind nur Sorten zugelassen, die allen Knospe-Betrieben in der Schweiz zugänglich sind. Natürliche Kreuzungsbarrieren sind zu respektieren, samenfeste und damit nachbaufähige Sorten sind zu bevorzugen. Das Saatgut darf weder chemisch noch synthetisch gebeizt und im Lager nicht mit Lagergiften behandelt worden sein.

Wir führen einen grossen Teil unseres Biosortiments in Knospe-Qualität. Das Knospe Saatgut beziehen wir von zertifizierten Partnern, mit welchen wir eine langjährige vertrauensvolle Partnerschaft pflegen. Es sind dies Sativa Rheinau, Artha Samen, Zollinger Samen sowie Samen Mauser. Mehr Informationen zum Knospe-Label finden Sie unter www.bio-suisse.ch.

Demeter steht für biologisch-dynamische produzierte Lebensmittel und basiert auf der Anthroposophie, der spirituellen Weltanschauung begründet durch Rudolf Steiner in den 20er Jahren. Die biologisch-dynamische Landwirtschaftsmethode wird weltweit auf zahlreichen landwirtschaftlichen und gärtnerischen Betrieben praktiziert. In der Schweiz gibt es rund 300 landwirtschaftliche Demeter-Betriebe.

Die Demeter Richtlinien sind deutlich strenger sind als die gesetzlichen Bio-Anforderungen des Bundes, auch müssen die produzierenden Höfe zusätzlich Bio Suisse zertifiziert sein.

Bei Demeter Betrieben ist die Gesamtbetriebsumstellung vorgeschrieben.Tierhaltung ist für landwirtschaftliche Betriebe vorgeschrieben oder zumindest eine Kooperation mit Austausch von Futter und Mist. Kühe werden nicht enthornt. Die Bodenfruchtbarkeit wird dank hofeigener Kompost-Kultur und biodynamischer Präparate gefördert. Das Tierwohl ist dank wesensgemäßer Haltung und artgerechter Fütterung gewährleistet. Lebensmittel dürfen nur schonend verarbeitet werden. Die Demeter-Landwirte arbeiten bewusst mit den Kräften, die aus dem Kosmos und der Erde auf die Pflanzen einwirken und Keimen, Wachsen und Reifen bedingen. Dazu gehören auch die rhythmischen Kräfte des Tages- und Jahresverlaufs. Die Kräfte wirken durch ausgebrachte Präparate aus Kräutern, Mineralien und Kuhmist, welche sich positiv auf die Entwicklung der Lebewesen und Humusaufbau des Bodens auswirken.

Bei Demeter Saatgut soll vorrangig biologisch-dynamisches Vermehrungsmaterial verwendet werden. Das Saat- und Pflanzgut darf weder chemisch noch synthetisch gebeizt sein und im Lager nicht mit Lagergiften behandelt worden sein. Gentechnisch veränderte Sorten dürfen auf Demeter-Betrieben nicht verwendet werden. Getreidehybriden, mit Ausnahme von Mais, sind nicht zugelassen. Verboten sind die Zuchtmethoden Protoplasten-oder Cytoplastenfusion.

Wir führen einen Teil unseres Biosortiments in Demeter-Qualität. Das Demeter Saatgut beziehen wir von zertifizierten Partnern, mit welchen wir eine langjährige vertrauensvolle Partnerschaft pflegen. Es sind dies Sativa Rheinau sowie Artha Samen.

Mehr Informationen zum Demeter-Label finden Sie unter www.demeter.ch.

CH/EU/US Bio 

Oft wird uns die Frage gestellt, was die Unterschiede zwischen den staatlichen Bio-Labels der Schweiz, EU und USA sind. Gibt es Unterschiede bei Saatgut mit EU-Bio-Label und dem Saatgut mit dem USDA organic label? Ist CH-Bio Saatgut unter gleichen Bedingungen und Richtlinien produziert wie Bio Saatgut in der EU?

Der Hauptgedanke aller drei Labels ist das Wirtschaften im Einklang mit der Natur. Der landwirtschaftliche Betrieb wird dabei vor allem als Organismus mit den Bestandteilen Mensch, Tier, Pflanze und Boden gesehen. Dies wird durch die Gesamtbetrieblichkeit (der gesamte Biobetrieb muss biologisch bewirtschaftet werden) und einen möglichst geschlossenen Nährstoffkreislauf erreicht. Futter- und Nährstoffgrundlage soll der eigene Betrieb sein. Die Bodenfruchtbarkeit wird durch eine ausgeprägte Humuswirtschaft gepflegt und durch abwechslungsreiche, weite Fruchtfolgen erhalten. Statt mit Kunstdünger wird mit Kompost oder Mist gedüngt. Tiere werden besonders artgemäß gehalten. Beim Pflanzenschutz wird auf chemisch-synthetischen Mittel verzichtet, stattdessen wird der Anbau wenig anfälliger Sorten und der Einsatz von Nützlingen bevorzugt.

Die Schweiz und die USA haben die Vorschriften und Kontrollsysteme für die biologische Produktion in der EU als gleichwertig anerkannt. Die EU hat im Rahmen von Gleichwertigkeitsregelungen der Schweiz und USA dieselbe Anerkennung erteilt. So können Produkte welche in den USA Bio-zertifiziert sind (USDA national organic program (NOP)) in der EU oder der Schweiz als EU oder CH-Bio verkauft werden, eine zusätzliche Zertifizierung ist nicht nötig.

Man kann also damit sagen, dass gleichwertige Anforderungen an die Saatgutproduktion bei CH-/EU- und US-Bio vorliegen. Das Ausgangsmaterial muss grundsätzlich biologischer Herkunft sein. Gentechnisch veränderte Sorten dürfen auf Bio-Betrieben der Schweiz, EU und USA nicht verwendet werden.

Wir führen einen Teil unseres Biosortiments in CH-/EU und US-Bio Qualität. Das Saatgut beziehen wir von zertifizierten Partnern, mit welchen wir eine langjährige vertrauensvolle Partnerschaft pflegen.