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Die «Königin der Nacht» ist ein Kaktus. Er stammt aus Mexiko und Mittelamerika sowie von Kuba, Jamaica und einigen weiteren Inseln der Karibik. Er lebt in relativ feuchten Gebieten und bildet daher auch nicht die typisch kugeligen Sprosse aus wie die Wüstenpflanzen unter seinen Verwandten. Seine Triebe sind langgestreckt und kaum bestachelt. Im blütenlosen Zustand erinnern er ein wenig an einen Gartenschlauch. Mit diesen Trieben kriecht er über den Boden, klettert ins Gebüsch oder an einem Baum hoch, wie dies bei uns die Brombeeren oder die Waldreben (Nielen) tun.
Im Frühsommer erscheinen an den älteren Sprossteilen einige wenige Blütenknospen. Mit ihrem dichten Haarpelz sehen sie aus wie ein kleiner Wattebausch Bei schlechter Witterung können sie während längerer Zeit an der Pflanze ausharren, ohne sich weiterzuentwickeln. Folgen jedoch einige helle und vor allem heisse Tage, so setzt ein ungeheurer Entwicklungsschub ein und die Knospen verlängern sich relativ schnell sich bis auf eine Grösse von 10 cm. In diesem Stadium ragen die braunen Kronblätter bereits deutlich aus dem «Wattebausch» heraus . Dennoch kann man auch jetzt nicht genau vorhersagen, an welchem Tag sich die Blüte öffnen wird.
Am Blühtag selbst lässt sich ab etwa 14 Uhr feststellen, ob sich eine Blüte am gleichen Abend öffnen wird. Im Laufe des Nachmittags schwillt die Knospe allmählich an. Die Blütenblätter strecken sich und beginnen sich etwa ab 19 Uhr voneinander zu lösen. Innerhalb von zwei bis drei Stunden entfalten sie sich zu einer der prächtigsten Blüten des Pflanzenreichs, die ihren vollen Durchmesser von rund 25 cm bei Einbruch der Dunkelheit erreicht. Es ist ein Trichter aus weit über 100 crèmefarbenen, goldgelben und braunen Blütenblättern mit einem feinen Duft nach Schokoladepulver.
Wenige Stunden nach Mitternacht beginnt die Blüte wieder zu welken und hängt bereits am nächsten Morgen schlaff an der Pflanze.
Aussaat:
Samen nur ganz knapp bedecken, feucht und warm (24 - 28 °C) halten bis zur Keimung.
Keimt innerhalb 2 bis 3 Wochen.
Jungpflanzen in nacheinander grösser werdende Töpfe pflanzen; mit kleinem Topf anfangen und erst umtopfen, wenn der Wurzelbereich den ganzen Topf ausfüllt.
Quelle: unibas.ch
Video: Jan Carius
Foto: Richard C. Hoyer, WINGS (CC BY-SA 3.0)