Kohlhernie 

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Kohlhernie (Plasmodiophora brassicae) 

Dieser bodenbrütige Erreger aus der Gruppe der Schleimpilze verursacht an allen Kohlgewächsen Verdickungen und kropfartige Wucherungen an den Wurzeln. Befallene Pflanzen wachsen schlecht.
Der Erreger befindet sich im Boden. Er bildet so genannte Zoosporen, die sich im Bodenwasser aktiv bewegen können und so die Wurzeln ihrer Wirtspflanzen erreichen. Die Sporen dringen anfangs in die feinen Wurzelhaare der Pflanzen ein. Anschliessend breitet sich der Erreger im Wurzelgewebe aus und produzieren dabei Wachstumshormone, die für das Entstehen der typischen Wucherungen verantwortlich sind.
Wenn befallene Wurzeln später im Boden verrotten, entstehen Millionen von mikroskopisch kleinen Dauersporen, die bis zu 20 Jahre im Boden überdauern können.
Die Kohlhernie wird gelegentlich mit dem Befall durch den Kohlgallenrüssler verwechselt. Durch den Kohlgallenrüssler entstehen am Stängel oder Wurzelgrund erbsengrosse, kugelige Wucherungen, in denen die weisslichen Larven das Rüsselkäfer zu finden sind.

Massnahmen gegen die Kohlhernie

Ist der Boden mit dem Erreger verseucht, wird man langfristig auf den Anbau von Kohlarten verzichten müssen. Bei Blumenkohl, Chinakohl, Rosenkohl oder Wirz gibt es moderne Züchtungen, die resistent gegenüber dem Erreger sind. In der Regel handelt es sich dabei um F1 Hybriden wie beispielsweise die Rosenkohlsorte 'Crispus F1' oder die Chinakohlsorte 'Natsuki F1'.
Tritt Kohlherniebefall auf, sollten die Pflanzen umgehend entfernt und im Haus- oder Biomüll entsorgt werden. Ausserdem hilft eine weit gestellte Fruchtfolge, dass der Erreger sich nicht in bedrohlichem Masse vermehren kann.