Anzuchtsubstrat
Für die Aussaat und Anzucht von Jungpflanzen verwendeten Gärtnerinnen und Gärtner bis vor ungefähr 70 Jahren selbst hergestellte Mischungen aus verschiedenen Komposten und mineralischen Zuschlagstoffen, wie Erde, Lehm, Ton, Sand, Kies oder feinem Split. Aus dieser Zeit stammt auch der Begriff Anzuchterde. Seit Mitte der 50er Jahre des letzten Jahrhunderts eroberten standardisierte Substrate oder Blumenerden den Markt, die zum grössten Teil aus Torf bestanden. Heute wird daher weniger von Erden sondern meist von Substraten gesprochen. Inzwischen finden vermehrt andere Stoffe Verwendung, damit Moore nicht mehr für die Torfgewinnung abgebaut werden müssen. Mehr Informationen zu Anzuchtsubstraten und Anzuchterden finden Sie hier.
Biologischer Anzuchtdünger
Der Biogarten Anzuchtdünger ist sinnvoll, da er speziell auf die Bedürfnisse der jungen Pflanzen in der Anfangsphase entwickelt wurde. Er enthält alle wichtigen Nährstoffe, die Jungpflanzen für ein kräftiges und ausgewogenes Wachstum benötigen.
Anzuchtsubstrat ist nicht gleich Anzuchtsubstrat
Früher wurde für die Anzucht häufig Substrat mit Torf verwendet. Da für die Gewinnung von Torf Moore abgebaut werden müssen, was wiederum schlecht für die Natur und Umwelt ist, werden heute hauptsächlich torffreie Substrate und Erden verwendet. Eine der Alternativen zu Torf ist die Kokosfaser, die als Abbauprodukt bei der Verarbeitung von Kokosnüssen anfällt. Dieser Rohstoff wird z.B. bei der Herstellung der Anzuchterde und der praktischen Kokosquelltabletten verwendet. Ausserdem wird immer weiter nach umweltverträglichen Materialien für die Substartherstellung gesucht. So wird u.a. mit Pflanzenfasern aus Holzresten, Hanf oder Elefantengras experimentiert, um unabhängig vom Jahrzehnte lang verwendeten Torf zu werden.
Die verschiedenen Anzuchtsubstrate und ihre Verwendung
Anzuchterde
Natürlich kann man versuchen, sein Anzuchtsubstrat aus Kompost und diversen Zuschlagstoffen selbst herzustellen, so wie es früher in Gärtnereien üblich war. Im Internet und in Gartenzeitschriften werden immer wieder entsprechende Rezepte vorgestellt. Diese Mischungen aus gleichen Teilen Kompost, Sand und Gartenerde können allerdings Probleme bereiten, da sie neben Unkrautsamen auch Krankheitserreger, und Schädlinge, wie Springschwänze, kleine Würmer oder Asseln enthalten können. Ausserdem kann der Nährstoffgehalt solcher Mischungen problematisch hoch, und damit schädlich für die Keimlinge sein. Für empfindliche Aussaaten verwendet man daher besser strukturstabile und nur schwach gedüngte Anzuchtsubstrate professioneller Erden- oder Substrathersteller, wie die Kokos-Anzuchterde von Romberg oder die Anzuchterde vom Schweizer Hersteller Ricoter. Sie bieten ausserdem den Vorteil, dass sie keine Krankheitserreger oder andere unerwünschte Beimischungen enthalten.
Solche Anzuchterden finden Verwendung zum Füllen von Aussaatschalen, Multiplatten und Anzuchttöpfen. Auch zum Absieben der Sämlinge eignet sich das feine Substrat, das nicht zum Verschlämmen neigt, hervorragend.
Für die Aussaat von Kakteen und anderen Sukkulenten kann man dem Anzuchtsubstrat noch groben Quarzsand oder feines Bimsgranulat, auch Lavasplit genannt, beimischen.
Quelltabletten
Besonders einfach ist die Anwendung von Quelltabletten und -töpfen. Sie bestehen ebenfalls aus Kokosfaser, die bei der Herstellung der Töpfe stark zusammengepresst wird. So entstehen Tabletten, die vor der Verwendung gut befeuchtet werden und so innerhalb kurzer Zeit zum fertigen Topf aufquellen. Die Wurzeln des Sämlings durchwurzeln den Quelltopf, so dass sich ein gut geformter Wurzelballen bildet. Töpfe aus Kunststoff oder Ton sind somit überflüssig.
Quelltabletten gib es in unterschiedlichen Grössen resp. und Durchmessern. Sie lassen sich auch sehr gut und platzsparend in den verschiedenen Anzuchthäusern verwenden.
POP UP Erde
Bei dieser speziellen Anzuchterde wurde die Substratmischung, ganz ähnliche, wie bei den Quelltöpfen, während des Herstellungsprozesses verdichtet. So entsteht eine platzsparende Packung. Durch Zugabe von Wasser nach Gebrauchsanleitung quillt die POP UP Erde auf, und ist nach wenigen Minuten einsatzbereit.