Zinniensamen
Zinnien sind beliebte Sommerblumen, die in vielen verschiedenen Sorten und Arten angeboten werden. Sie finden Verwendung im klassischen Bauerngarten, auf bunten Blumenbeeten und sind auch in einigen Blumenmischungen vertreten. Sie eignen sich ausserdem als gut haltbare Schnittblumen für bunte Sommersträusse. In Gärten wird vor allem die Art Zinnia elegans in unterschiedlichsten Sorten angebaut. Neben üppig gefüllten Blüten, gibt es auch ungefüllte Sorten, die Schmetterlingen und anderen Blütenbesuchern Nahrung bieten. In Mitteleuropa werden Zinnien i.d.R. einjährig kultiviert, da sie bei den ersten Nachtfrösten im Herbst absterben. In warmen Regionen wachsen Zinnien auch mehrjährig. Mehr Informationen zur Anzucht, Pflege und Verwendung von Zinnien finden Sie hier.
Herkunft und Geschichte der Zinnie
Unsere Gartenzinnien stammen von Wildformen aus den südlichen USA und Mittelamerika ab. Ende des 18. Jahrhunderts wurden in den USA die ersten Zinniensamen angeboten. Im 19. Jahrhundert entstanden dann in Europa unterschiedliche Sorten mit ungefüllten und gefüllten Blüten in unterschiedlichen Farbtönen von weiss, gelb, grün, rot und violett.
In den 1920er Jahren kamen besonders grossblumige Zinnien auf den Saatgutmarkt, wie 'Kalifornische Riesen' oder die dahlienblütige 'Sonnenstrahl Mischung'.
Botanik
Die meisten Gartenzinniensorten werden heute den Arten Zinnia elegans syn.Z. violacea und Z. angustifolia, syn. Z. haageana zugeordnet. Die genaue taxonomische Zuordnung ist schwierig und für die Praxis auch nicht erforderlich, da die Kulturansprüche gleich sind. Zinnien zählen zur Familie der Korbblüter (Asteracea), zu der auch Sonnenblumen, Astern und Dahlien gehören.
Eine botanische Rarität ist Zinnia tenuiflora, die auch als Zinnia peruviana bezeichnet wird.
Alle Gartenzinnien wachsen unter unseren Klimabedingungen einjährig. Sie erreichen Höhen von 20 bis 80 cm.
Sorten
Zinnien gibt es in unterschiedlichen Farben und Farbmischungen, auch zwei-oder mehrfarbige Blüten hat die Züchtung hervorgebracht. Neben der Farbe ist die Blütenfüllung ein wichtiges Sortenmerkmal. Möchte man Schmetterlinge und andere Blütenbesucher anlocken, sollte man sich für ungefüllte Blüten z.B. der Sorten 'Profusion Mischung', 'Rasberry Lemonade Mix' oder 'Forecast' entscheiden. Grossblumige und gefüllte Blüten für die Vase entwickeln beispielsweise die Sorten 'Pop Art Gold & Rot', 'Red Lime & Green Lime' oder 'Purple Prince'.
Für Töpfe, Kübel und Kästen eigenen sich niedrig wachsende Sorten, wie 'Profusion Mischung' oder 'Perserteppich Mischung'.
Kulturansprüche
Zinnien bevorzugen einen sonnigen Standort mit durchlässigem Boden. Vor allem in feuchten Sommern entwickeln sich die eigentlich frohwüchsigen Pflanzen nicht so gut. Stehen sie zu dicht, fördert das die Entwicklung von verschiedenen Pilzkrankheiten, die zum Absterben von Trieben und ganzen Pflanzen führen können.
Zinnien sind ausgesprochen frostempfindlich. Die Pflanzen blühen zwar bis zu den ersten Nachtfrösten, leiden aber oftmals schon ab Ende September unter zunehmend feuchteren und kühleren Witterungsbedingungen. Gelegentlich ist zu lesen, dass man die Pflanzen auch überwintern kann. Natürlich ist das möglich. Allerdings vertragen die Pflanzen eine Überwinterung in Wohnräumen nicht besonders gut. Und auch im frostfrei gehaltenen Gewächshaus oder Wintergarten sind die winterlichen Wachstumsbedingungen für die Pflanzen auf Grund von hoher Luftfeuchte und mangelndem Licht nicht optimal. Es ist daher besser, Zinnien jedes Jahr neu auszusäen.
Anzucht von Zinnien
Zinnen werden am besten in Töpfen vorgezogen. Ab Ende März können sie auf einer hellen Fensterbank, im Frühbeet oder im Kleingewächshaus ausgesät werden. Ins Freiland gepflanzt wird auf Grund der Frostempfindlichkeit erst nach den Eisheiligen, frühestens ab Mitte Mai.
Am besten verwendet man zur Anzucht Töpfe, die mit einem speziellen Anzuchtsubstrat gefüllt werden. Gut geeignet sind auch Anzuchttöpfe aus verrottbarem Material, die direkt mit Topf in die Erde gesetzt werden können. So wachsen die Pflanzen besonders schnell an und der so genannte Pflanzschock wird vermieden.
Pro Topf legt man 2 bis 4 Samen und deckt mit einer dünnen Substratschicht ab. Das Decksubstrat wird gut angedrückt und anschliessend wird vorsichtig gewässert. Am besten verwendet man dazu eine kleines Handsprühgerät oder eine kleine Giesskanne mit sehr feinen Brause.
Wenn sich die Keimblätter gut entwickelt haben und das erste echte Blatt sichtbar wird, entfernt man die überschüssigen Sämlinge, so dass nur noch eine Pflanze pro Topf bleibt.
Bei höherem Jungpflanzenbedarf kann man auch in Anzuchtschalen aussäen und die Sämlinge später einzeln in Töpfe pikieren. Dazu werden die Samen in einer Reihe abgelegt oder gleichmässig über die ganze Fläche verteilt. Anschliessend werden die Samen mit einer Substratschicht abgedeckt und mit einem Handpumpsprüher befeuchtet.
Sobald beide Keimblätter entfaltet sind, werden die Pflänzchen z.B. mit einer Pikierhilfe oder einem Pikierstab in Pflanztöpfe oder Multiplatten verpflanzt. Erfolgt die Jungpflanzenanzucht in Wohnräumen, kann eine zusätzliche Belichtung bei trüber Witterung hilfreich sein. Gute Lichtverhältnisse sorgen für kräftige und kompakte Jungpflanzen.
Wer über ein Frühbeet oder ein Gewächshaus verfügt, kann die Jungpflanzenanzucht auch dort, in so genannten Saatbeeten, durchführen. Es muss allerdings bedacht werden, dass in unbeheizten Gewächshäusern und Frühbeetkästen die Temperaturen in Frostnächten schnell unter den Nullpunkt fallen. Pflanzen, die in Töpfen herangezogen werden, bilden allerdings einen besseren Wurzelballen als im Beet kultivierte Jungpflanzen ohne festen Topfballen.
Pflanzung
Nach den so genannten Eisheiligen, ab Mitte Mai, können die Jungpflanzen dann ins Beet oder den Balkonkasten gepflanzt werden. Das Setzen der Jungpflanzen erfolgt am besten mit einer Pflanzkelle. Für die grösseren Sorten empfiehlt sich ein Pflanzabstand von 30 x 30 cm. Bei kleineren Sorten kann der Abstand verringert werden. Niedrig bleibende Sorten lassen sich auch einzeln in grösseren Töpfen oder im Blumenkasten kultivieren.
Pflege
Zinnien reagieren auf Staunässe und zu viel Feuchtigkeit mit Fäulnis und Welke. Unkräuter zwischen den Pflanzen behindern das Wachstum der Kulturpflanze. Am besten entfernt man sie durch Jäten.
In der Regel reicht eine Kompostgabe vor dem Pflanzen, bzw. eine leichte Düngung mit einem organischen Dünger, so dass zusätzliche Düngergaben beim Anbau im Beet normalerweise nicht erforderlich sind. Wird in Gefässen kultiviert, kann eine gelegentliche Flüssigdüngung über die ganze Kulturzeit sinnvoll sein.
Bei Wind oder mechanischer Belastung brechen die Triebe und Blüten der Pflanzen leicht ab. Ein Stützen der Pflanzen mit Stäben ist daher vor allem bei grossblumigen Sorten manchmal erforderlich.
Durch regelmässiges Entfernen welker Blüten wird die Blühwilligkeit der Zinnien gefördert.