Seeballs selber herstellen

Seedballs selber machen – so Samenkugeln selbst herstellen 

Seeballs sind kleine Erdkugeln, die Saatgut enthalten. Sie werden einfach in den Garten geworfen und schon bald gedeihen daraus Pflanzen der enthaltenen Samen. Erfahren Sie in diesem Artikel, wie die Samenbomben selbst hergestellt werden können.

Die Aussaat von Blumensamen muss kein zeitaufwendiger Prozess sein! Mit Samenbällen, oder auf Englisch Seedballs, ist es ganz einfach möglich, kahle Flächen im eigenen Garten zu verschönern. Die mit Pflanzensamen gefüllten Bälle werden einfach ins Beet geworfen oder leicht eingegraben, sodass einige Zeit später Blumen dort wachsen.

Damit stellen die auch «Seedballs» oder «Seedbombs» genannten Klumpen aus Ton-Erde-Masse und Saatgut eine wunderbare Möglichkeit dar, auch die kleinsten Flächen im eigenen Garten zu verschönern oder Freunden und Bekannten eine blühende Überraschung zu schenken. Wie Sie Seedbombs ganz einfach selbst herstellen, erfahren Sie nachfolgend!

Einfach und schnell aussäen mit Samenbällen 

Die Idee für Seedballs ist übrigens nicht wirklich neu. Ursprünglich wurden die Samenbomben von der Guerilla-Gardening-Szene der 1970er-Jahre popularisiert. So nutzten die ungebetenen Gärtner sie dazu, schnell und einfach Blumen auf Grün- oder Rasenflächen auszusäen – oftmals ohne Erlaubnis des Eigentümers.

Wenngleich diese Form des Vandalismus mitunter für Ärger unter den Eigentümern der Flächen sorgte, hat dies der Beliebtheit von Samenbomben keinen Abbruch getan. Das Prinzip zur Herstellung ist nämlich extrem simpel und doch faszinierend für alle Altersgruppen – lediglich geeignete Samen, Ton- oder Lehmpulver aus dem Baumarkt, Komposterde und etwas Wasser werden benötigt, um selbst Seedbombs zu machen.

Fertiger, getrockneter Seedball

Fertiger, getrockneter Seedball 

Seeballs in den Händen

Getrocknete Seedballs bereit für Aussaat 

Keimung von Pflanzen aus dem Erdballen

Keimung von Pflanzen aus dem Erdballen 

Die Mischung macht’s – geeignete Samen für Seedbombs 

Bei der Auswahl der Samen sollten Sie darauf achten, hauptsächlich heimische Pflanzen zu verwenden. Diese sind bereits an das Klima angepasst und haben oft sogar einen zusätzlichen Nutzen für die Natur. Zum Beispiel sind Lavendel, Kornblumen und Ringelblumen nicht nur schön anzusehen, sondern bieten auch Nützlingen wie Hummeln und Wildbienen eine Nahrungsquelle.

Besonders gut eignen sich für Seedbombs auch Sonnenblumen- oder Mohnsamen sowie Saatgutmischungen aus dem Gartenbedarf – zu empfehlen wären unter anderem Kräutermischungen und Wildblumen­mischungen für Bienenweiden. Wird stattdessen selbst gemischt, sollten die Bedürfnisse der einzelnen Arten jedoch möglichst gut zusammenpassen.

Vorbereitung der Rohmasse 

Mischen Sie zunächst fünf Teile Komposterde mit drei Teilen Tonmehl und geben Sie anschliessend einen Teil Samen hinzu. Dabei sollte möglichst reife Komposterde oder frische Muttererde verwendet werden, um den Samen nach der Aussaat genug Nährstoffe zum Keimen zu liefern.

Fügen Sie nun etwas Wasser hinzu, um die Masse zu binden, und kneten Sie sie danach durch. Achten Sie dabei aber darauf, nicht zu viel Wasser zu verwenden – andernfalls könnten die fertigen Samenbomben zu früh keimen oder gar schimmeln. Idealerweise sollte also nur so viel Wasser hinzugegeben werden, dass das Ton-Erde-Gemisch nicht schon beim Kneten austrocknet oder auseinanderfällt.

Zutaten für die Herstellung von Seedballs
Herstellung von Seedballs
Fertige Seeballs bereit zum Trocknen

Nachdem alle Zutaten bereitgestellt sind, kann das Herstellen der DIY-Seedballs begonnen werden. Nach dem Formen der Erdballen werden diese getrocknet und können danach für rund 2 Jahre aufbewahrt werden. 

Samenbälle formen und trocknen 

Formen Sie aus der gut durchgekneteten, noch weichen Masse etwa walnussgrosse Kugeln. Diese sollten möglichst homogen, glatt und nicht zu gross sein, da sonst die Keimung behindert werden könnte. Abschliessend müssen die Seedballs noch einen oder zwei Tage trocknen, bevor sie zur Aussaat bereit sind – am besten an einem schattigen, trockenen und relativ kühlen Ort.

Wer die Samenbälle erst später verwenden will, hat jedoch ebenfalls die Möglichkeit, sie bis zu zwei Jahre lang aufzubewahren. Dazu sollten die Seedballs unbedingt kühl und trocken gelagert werden. In den ersten Wochen empfiehlt es sich zudem, sie auf einer saugfähigen Unterlage aus Küchenrolle oder Zeitungspapier auszulegen und gelegentlich zu bewegen, um sie komplett auszutrocknen.

Trocknen von Seedballs
Farbige Seedballs in Teller
Gefärbte Seedballs in Eierkarton

Die Seedballs können auf verschiedene Arten aufbewahrt und präsentiert werden. So eignen sich beispielsweise auch gefärbte Seedballs in einem Eierkarton wunderbar als Geschenk. 

Aussaat und weitere Tipps 

Auch die Aussaat von Seedballs ist extrem einfach: Drücken Sie die fertigen Bälle einfach im Beet leicht in die Erde oder graben Sie sie zur Hälfte ein und giessen Sie sie leicht an, um die Keimung anzuregen. Die Samenbomben sollten jedoch trotz ihrer Ursprünge im Guerilla-Gardening nur mit Erlaubnis des Besitzers und keinesfalls auf Flächen ausgesät werden, die unter Naturschutz stehen.

Wer es besonders eilig hat, kann anstelle einzelner Komponenten im Gartenbedarf auch DIY-Sets für die Herstellung von Seedballs finden. Ebenso bieten Anbieter wie Gorilla Gardening und Blossombs fertige Seedbombs an, die sich aufgrund ihres Designs auch wunderbar zum Verschenken eignen.

Fertige Seedballs bestellen 


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