Bei Kresse denkt man wohl zuerst an das...

Kressesamen 

Bei Kresse denkt man wohl zuerst an das scharfe Würzkraut, dass sich mit Hilfe eines Kressesiebs in wenigen Tagen auf der Fensterbank heranziehen lässt. Neben dieser klassischen Kresse gibt es aber noch andere Kressearten, die nicht nur gesunde Senföle enthalten, sondern auch als Zierpflanze Blumenbeete oder Ampeln schmücken. Mehr Informationen zur Anzucht, Pflege und Verwendung von Kresse finden Sie hier.

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Die verschiedenen Kressearten

Am bekanntesten sind Gartenkresse (Lepidium sativus) und Kapuzienerkresse (Tropaeolum majus). Die Brunnenkresse (Nasturtium officinale), das Frühlings-Barbarakraut (Barbarea verna) und die Winterkresse (Barbarea vulgaris), die in der Schweiz wildwachsend vorkommen, sind im Garten eher selten anzutreffen.

Die aus Südamerika stammende Jambú (Spilanthes oleracea) wird zwar als Parakresse bezeichnet, hat aber nicht den typisch scharfen Kressegeschmack, sondern eher eine prickelnde, leicht betäubende Schärfe.

Gartenkresse

Die Pflanze stammt ursprünglich aus Südwestasien. In der Schweiz kommt sie nach Angaben von infoflora.ch auch verwildert vor. Hauptsächlich wird Gartenkresse in Schalen für eine sehr kurze Kultur angebaut, bei der nur die jungen Keimpflänzchen als frisches Würzkraut genutzt werden. Eine Anleitung für die auch als Treiberei bezeichnete Anzucht von Kresse und anderen Keimsprossen finden Sie in unserem Gartenblog. Natürlich kann man die einjährige Art auch in Beete säen und längere Zeit kultivieren.

Es gibt zwei Sorten: kleinblättrige und grossblättrige Gartenkresse.

Kapuzinerkresse

Die Blätter der meist als Zierpflanze kultivierten Art ähneln im Geschmack der Gartenkresse, sind allerdings nicht so zart wie diese. Die Blüten lassen sich ebenfalls verzehren, sind milder und haben dank des Nektars im Blütensporn eine süssliche Note. Die Ursprünge der Kapuzinerkresse liegen im westlichen Südamerika. Bei uns wird sie meist als typische Sommerblume in Beeten, Kübeln oder Töpfen kultiviert. Bei den ersten herbstlichen Frösten sterben die Pflanzen ab.

Eine ausführliche Beschreibung der Pflanzenart bietet der Artikel Tropaeolum majus – Grosse Kapuzinerkresse (Tropaeolaceae), Arzneipflanze des Jahres 2013 von Corinne Buch, als pdf-Datei auf der Seite zobodat.at zu finden.

Kapuzinerkresse wird in vielen verschiedenen Sorten angeboten. Neben Mischungen gibt es auch einfarbig blühende Sorten in rot, gelb oder orange. Meist wächst Kapuzinerkresse rankend. Es gibt aber auch Züchtungen, die buschig wachsen und relativ klein bleiben, z.B. 'Tom Thumb' oder 'Zwerg-Prachtmischung'. Sie eignen sich auch für Töpfe und Kübel.

Brunnenkresse

Diese Art kommt wildwachsend vor allem in flachen, fliessenden Gewässern vor. Für die Kultur auf Gartenbeeten ist sie daher nicht geeignet. Wer es mit dem Anbau dieser Kresse versuchen will, kultiviert die Pflanzen in Töpfen, die auf einen wassergefüllten Untersetzer gestellt werden. Wichtig ist ein regelmässiger Wechsel des Wassers, da Brunnenkresse nur in frischem Wasser gut gedeihen kann.

Kulturansprüche und Anzucht von Kapuzinerkresse

Kapuzinerkresse lässt sich im Garten ohne grossen Aufwand anbauen. Da sie frostempfindlich ist, sollten vorgezogene Jungpflanzen nicht vor Mitte Mai gepflanzt werden. Eine Direktsaat ist schon etwas früher möglich, da die Samen im Boden vor Frost geschützt sind. Allerdings blühen direkt gesäte Pflanzen später, so dass eine Anzucht auf der Fensterbank oder in Frühbeet und Gewächshaus sinnvoll ist. Sie erfolgt am besten in Töpfen. Je Topf werden max. vier Samenkörner gelegt und mit einer dünnen Substratschicht abgedeckt. Die Pflanzung erfolgt bei rankenden Sorten im Abstand von 30 x 30 cm. Bei kompakt wachsenden Sorten kann etwas enger gepflanzt werden. Eine gute Versorgung des Bodens mit Kompost oder einem organischen Dünger sorgen für ein üppiges Wachstum. Kapuzinerkresse bevorzugt einen durchlässigen Boden in vollsonniger Lage.

Pflege

Damit die Pflanzen sich gut entwickeln können, ist regelmässiges Bewässern nötig. Dank ihres meist starken Wachstums unterdrücken sie keimende Unkräuter recht gut. Nur im Jungpflanzenstadium ist ein Jäten erforderlich. Sollten sich die Pflanzen rankender Sorten zu üppig entwickeln, ist ein Rückschnitt der zu lang gewordenen Triebe problemlos möglich.

Kulturansprüche und Anzucht von Gartenkresse

Gartenkresse wird, wie bereits erwähnt, i.d.R. nur bis zum Keimblattstadium kultiviert. Die Aussaat erfolgt am besten in einer Kresseschale, kann aber auch auf feuchter Watte oder einem saugfähigen Papiervlies erfolgen. Wichtig ist ausreichende Feuchtigkeit, damit die Samen schnell quellen und gut keimen können. Zu altes Saatgut keimt unregelmässig und führt zu schlechtem Aufwuchs.

Kulturansprüche und Anzucht von Barbarakraut oder Winterkresse

Barbarakräuter (Barbara vulgaris) und (B. verna), auch als Winter- oder Frühlingskresse bezeichnet, können neben der Gartenkresse zur Versorgung mit frischem und gesunden Kräutern im Winter beitragen. Hinweise zur Anzucht finden sich auf den Samentütchen. Normalerweise erfolgt die Saat direkt ins Freiland. Der Ertrag an frischem Grün ist bei diesen Arten allerdings begrenzt. Wer über ein Gewächshaus verfügt kann als Alternative zu den Kressearten im Frühherbst auch die Salatrauke (Eruca vesicaria subsp. sativa), auch Rucola genannt, aussäen. Sie übersteht milde Winter gut und ermöglicht so auch in der dunklen Jahreszeit die Ernte würziger Blätter mit leichter, rauchiger Schärfe.

Massnahmen gegen Krankheiten und Schädlinge

Gartenkresse wird auf Grund der sehr kurzen Kulturzeit kaum von Krankheiten und Schädlingen befallen. Manchmal kommt es währen der Keimphase zum Absterben der Keimlinge durch pilzliche Erreger.

Kapuzinerkresse leidet vor allem an Befall durch die Schwarze Bohnenlaus. Ausserdem können Rüsselkäfer Frassschäden an den Blüten verursachen. Gelegentlich treten auch Raupen verschiedener Schmetterlingslarven auf. In feuchten Sommern leiden die Pflanzen gelegentlich unter Fäulnis.