Ringelblumensamen
Die Ringelblume (Calendula officinalis) ist eine alte Zier- und Heilpflanze aus der Familie der Korbblütler. Die ein- bis zweijährige, krautige Pflanze ist unproblematisch in Anzucht und Pflege und lässt sich sowohl im Beet, als auch in Kübeln, Töpfen oder Balkonkästen kultivieren. Anders als die meisten Sommerblumen, ist sie unempfindlich gegenüber leichten Frösten und blüht daher häufig bis in den Dezember hinein. Mehr Informationen zur Anzucht mit Ringelblumensamen, Pflege und Verwendung von Ringelblumen finden Sie hier.
Herkunft und Geschichte der Ringelblume
Die Ringelblume (Calendula officinalis) wird schon seit vielen Jahrhunderten kultiviert. Vermutlich liegt ihre ursprüngliche Herkunft im Mittelmeerraum. Sichere Hinweise für einen Anbau nördlich der Alpen gibt es ab dem 12. Jahrhundert z.B. in der 'Physica', einem Werk, das Hildegard von Bingen zugeschrieben wird. Dort wird die Pflanze als Ringula bezeichnet. Auch die Bezeichnung Ringel findet sich in alten Schriften. Im Jahr 1539 beschreibt Hieronymus Bock die Ringelblume in seinem «New Kreütter Buch».
Heute wird die Pflanze in vielen Teilen der Welt als angebaut und wächst auch in verwilderter Form in Regionen mit gemässigtem Klima.
Der Name Ringelblume geht vermutlich auf die ringförmig gebogenen Samen zurück.
Calendula officinalis gehört zur Familie der Korbblütler (Asteracea). In der Regel wächst die Pflanze einjährig. Allerdings ist sie auch in der Lage milde Winter zu überstehen. Eine Blüte im Dezember ist nicht ungewöhnlich, da die Pflanzen leichte Fröste vertragen.
Neben der bekannten und weit verbreiteten Calendula officinalis gibt es noch die gelb blühende Ackerringelblume C. arvensis. Diese wärmeliebende Art ist kleiner als die Gartenringelblume. Sie kommt z.B. in Weinbergen oder auf Ruderalflächen vor, wo sie nährstoffreiche, lockere und kalkhaltige Lehmböden bevorzugt. Als Gartenpflanze hat diese Art keine Bedeutung.
Sorten der Ringelblume
Die gelb, orange oder auch rosa blühenden Ringelblumen gibt es in verschiedenen Sorten. Wie bei anderen Korbblütlern auch, werden Züchtungen mit gefüllten, halb gefüllten und nicht gefüllten Blüten angeboten. Für Bienen und andere Blütenbesucher sind vor allem ungefüllte Sorten, wie 'Resina' oder 'Ringula' interessant. Ungefüllte Blüten bilden einen Kranz von sterilen Zungenblüten, welche eine Vielzahl von fertilen Röhrenblüten im Zentrum der Blüte umgeben. Besonders auffällig sind diese Röhrenblüten bei der Sorte 'Double Crested Crown Yellow'.
Grösser ist die Auswahl bei halb gefüllten Sorten. Hier ist die Anzahl der Röhrenblüten zu Gunsten der Zungenblüten reduziert. Nektar und Pollen bieten diese Sorten auch. Für die Kultur in Töpfen oder Kästen bietet sich z.B. die kompakt wachsende Mischung 'Citrus Cocktail' an, die nur eine Höhe von ca. 20 cm erreicht. Ebenfalls klein bleibend ist die Mischung 'Fruit Twist' mit ungefüllten und halb gefüllten Blüten in gelb und orange Tönen.
Bei den gefüllten Blüten fehlen die Röhrenblüten ganz. Die Blüten wirken daher grösser und voller. Vollständig gefüllte Sorten sind z.B. 'Balls orange', 'Lemon Pastel', 'Candyman Orange' oder 'Neon'.
Wie der Artname 'officinalis' schon sagt, werden Ringelblumenblüten auch zu Heilzwecken in Tees und Salben verwendet. Auch als dekorativen Zusatz für frische Salate kann man die Blütenblätter verwenden. Früher dienten die Blütenblätter als preiswerter Ersatz für Safran zum Färben von Speisen.
Kulturansprüche
Die anspruchslosen Ringelblumen wachsen auf jedem Gartenboden. Optimal sind nährstoffreiche und gut mit Wasser versorgte Standorte in sonniger Lage. Leichte Sandböden können z.B. mit Kompost und tonmineralhaltigen Gesteinsmehlen, wie Bentonit, verbessert werden.
Die meist problemlos wachsenden Pflanzen samen in der Regel stark aus, so dass im Laufe des Spätsommers und auch im kommenden Frühling häufig von selbst neue Sämlinge entstehen.
Anzucht von Ringelblumen (Direktsaat im Freiland)
Ringelblumen lassen sich ab April direkt an Ort und Stelle aussäen. Leichte Fröste vertragen die Pflanzen recht gut.
Bei Direktsaat ins Beet ist ein Reihenabstand von 15 bis 20 cm empfehlenswert. Mit einem Kantholz lassen sich Rillen in die Erde ziehen oder drücken. In der Reihe wird im Abstand von ungefähr 5 cm je ein Korn abgelegt. Anschliessend wird mit der Hand oder einer Pflanzkelle die Rille mit nur wenig Erde abgedeckt, leicht angedrückt und vorsichtig z.B. mit einer Gewächshausgiesskanne angegossen. Wenn alle Samen aufgegangen sind, kann später vereinzelt werden, damit die Pflanzen genügend Raum haben um sich zu entwickeln.
Anzucht von Ringelblumen in Töpfen oder Schalen
Werden nur einige Pflanzen für den Balkon benötigt, kann man die erforderlich Anzahl an Jungpflanzen auch in der Wohnung auf einer hellen Fensterbank heranziehen. So erhält man, unabhängig von der Witterung, schon früh kräftige Jungpflanzen, die i.d.R. früher blühen, als im Freiland herangezogene Ringelblumen.
Am besten verwendet man dafür Aussaatschalen, die mit einem speziellen Anzuchtsubstrat gefüllt werden.
Die Samen werden in einer Reihe abgelegt oder gleichmässig über die ganze Fläche verteilt. Anschliessend wird mit einer feinen Schicht des Substrates abgesiebt und mit einem Handpumpsprüher befeuchtet.
Bei Zimmertemperatur keimen die Samen willig. Sobald beide Keimblätter entfaltet sind, werden die Pflänzchen z.B. mit einer Pikierhilfe oder einem Pikierstab in Pflanzschalen oder kleine Pflanztöpfe verpflanzt. Alternativ kann man auch fünf bis zehn Samen direkt in die Pflanztöpfe ablegen und später nur die kräftigste Pflanze stehen lassen. Besonders geeignet sind dafür z.B. Anzuchttöpfe aus verrottbarem Material, die direkt mit Topf in die Erde gesetzt werden können. So wachsen die Pflanzen besonders schnell an und der so genannte Pflanzschock wird vermieden.
Wer über ein Frühbeet oder ein Gewächshaus verfügt, kann die Jungpflanzenanzucht auch dort in so genannten Saatbeeten durchführen.
Pflanzung
Ab Mai können die Jungpflanzen dann ins Beet oder den Balkonkasten gepflanzt werden. Das Setzen der Jungpflanzen erfolgt am besten mit einer Pflanzkelle. Für die grösseren Ringelblumensorten mit einer Wuchshöhe bis zu 60 cm empfiehlt sich ein Pflanzabstand von mindestens 30 x 30 cm. Bei kleineren Sorten kann der Abstand verringert werden.
Pflege
Damit die Pflanzen zügig wachsen, ist regelmässiges Bewässern nötig. Unkräuter zwischen den Pflanzen behindern das Wachstum der Kulturpflanze. Am besten entfernt man sie durch Jäten.
In der Regel reicht eine Kompostgabe vor dem Pflanzen, bzw. eine leichte Düngung mit einem organischen Dünger.
Für eine lange und üppige Blüte sollten verwelkte Blüten regelmässig entfernt werden. So wird die Samenbildung unterbunden und die Bildung neuer Blüten angeregt. Im Hochsommer kann ein leichter Rückschnitt die Bildung neuer Blüten begünstigen.
Massnahmen gegen Krankheiten und Schädlinge
In der Regel ist der Anbau der Ringelblume unproblematisch. Im Laufe des Sommer kommt es häufig zu Infektionen mit dem Echtem Mehltau. Bei stärkerem Befall leidet das Wachstum der Pflanzen unter dem Befall. Auch Blattläuse treten häufiger auf, sind aber i.d.R. jedoch kein ernsthaftes Problem.