Sonnenhutsamen
Die verschiedenen Sonnenhutarten sind allesamt beliebte Sommerblüher, die in keinem Garten fehlen sollten. Es gibt sie nicht nur in der klassischen Variante mit brauner Mitte und leuchtend gelben Strahlenblüten, sondern auch in rosa und weiss. Ausserdem kann man zwischen ausdauernden Stauden und frohwüchsigen, einjährigen Arten wählen. Mehr Informationen zur Anzucht, Pflege und Verwendung von Sonnenhut finden Sie hier.
Herkunft und Botanik von Sonnenhut
Ursprünglich stammen alle Sonnenhutarten aus Nordamerika. Hinter der deutschen Bezeichnung Sonnenhut verbergen sich allerdings zwei verschiedene Gattungen - Rudbeckia und Echinacea - mit jeweils mehreren Arten und Sorten. Es gibt einjährigen und zweijährige Pflanzen, die z.B. auch in manchen Blumenmischungen vertreten sind, und mehrjährige Sonnenhüte.
In der Schweiz treten der Schlitzblättriger Sonnenhut Rudbeckia lacinata ( Link Info Flora) und der Rauhe Sonnenhut Rudbeckia hirta ( Link Info Flora) auch verwildert auf.
Aus gärtnerischer Sicht werden einjährige und mehrjährige Sonnenhüte unterschieden. Vor allem Sorten des sehr robusten und blühwilligen Staudensonnenhuts Rudbeckia fulgida var. sullivantii sind für sommerliche Staudenbeete gut geeignet. Die ein- bis zweijährigen Arten sind blühwillige Sommerblumen.
Arten und Sorten
Mehrjährige Rudbeckia-Arten
Am weitesten verbreitet ist die ausläuferbildende Art R. fulgida var. sullivantii, von der hauptsächlich die Sorte 'Sonnensturm' angeboten wird. Ausserdem gibt es noch 'Goldblitz' und 'Little Goldstar', die beide niedriger bleiben als 'Sonnensturm'. Diese Art ist besonders langlebig und blüht vom Sommer bis in den Herbst. Sie gedeiht am besten auf frischen Standorten. Besser an trockene Bedingungen angepasst ist R. fulgida var. deamii. Sie verbreitet sich durch Ausläufer und Samen. Eine weitere Unterart ist der Prächtige Sonnenhut (Rudbeckia fulgida var. speciosa).
Weitere Staudensonnenhutarten:
Der Fallschirm-Sonnenhut Rudbeckia nitida erreicht Höhen bis zu 2 m. Die Staude bevorzugt lehmige, nährstoffreiche und gut wasserführende Böden.
Der Schlitzblättriger Sonnenhut Rudbeckia laciniata liebt einen feuchten Platz. Er erreicht 2 bis 2.5 m Höhe und bildet über die Jahre üppige Horste. Die Sorte 'Goldball' hat gefüllte Blüten.
Kleiner bleibt die gefüllt blühenden Sorte 'Goldquelle' (70 cm). Zwischen 150 und 180 cm Höhe kann der ebenfalls Feuchtigkeit liebende Riesensonnenhut (Rudbeckia maxima) erreichen.
Ein – bis zweijährige Rudbeckia-Arten
Der Klassiker unter den einjährigen Sonnenhüten ist R. hirta. Diese Art kann unter günstigen Witterungsbedingungen den Winter überdauern und wird daher z.T. auch als Staude bezeichnet. I.d.R. empfiehlt sich aber eine regelmässige Neuaussaat im Frühjahr.
Es gibt klassisch gelb blühende Sorten mit brauner Mitte, z.B. 'Indian Summer' und 'Marmelade' und rote Sorten ('Cherry Brandy'). Zweifarbig sind 'Cappucino' und 'Herbstwald'. Gefüllt blüht 'Maya'. Etwas langlebiger als R. hirta ist R. triloba, die spät im Jahr blüht.
Purpursonnenhut (Echinacea purpurea)
Der Purpursonnenhut blüht, je nach Sorte, in Rot- und Rosatönen (z.B. 'Pink Parasol', 'Fatal Attraction', 'Pica Bella' oder Vintage Wine'), es gibt ihn aber auch weiss ('Virgin', Purity') bis grünlich blühend ('Green Jewel') und mehrfarbig ('Green Twister'). Die Pflanzen erreichen Höhen von 50 bis 100 cm.
Echinacea-Arten finden auch Verwendung als Heilpflanze. Aus E. purpurea und E. angustifolia, werden z.B. Präparate zur Behandlung bei Erkältung und zur Wundheilung hergestellt.
Aus der Gattung Echinacea gibt es als Wildstauden noch E. paradoxa mit gelben Blüten und die rosa blühenden E. pallida, E. angustifolia und E. tennesseensis.
Kulturansprüche
Sonnenhüte werden gern als typische Prärie- oder Steppenpflanzen bezeichnet. Auf diesen eher trockenen Standorten kommen aber nur einige Arten vor, andere bevorzugen feuchte Böden.
Die Echinacea-Arten reagieren auf zu feuchte und verdichtete Standorte empfindlich. Insgesamt ist der Purpursonnenhut nicht so wüchsig wie die Rudbeckia-Arten.
Die Mehrheit der Rudbeckia-Arten bevorzugt einen Boden mit guter Wasserführung. Vor allem die weit verbreitete Rudbeckia fulgida var. sullivantii 'Sonnensturm' zeigt bei Trockenheit schnell Welkesymptome.
Anzucht von Sonnenhut (ein bis zweijährig)
Am einfachsten ist die Anzucht des einjährigen Sonnenhutes Rudbeckia hirta. Die Aussaat direkt ins Freiland ist ab Ende April direkt an Ort und Stelle möglich. Besser ist jedoch eine Vorkultur - frühestens ab Mitte März - im frostfreien Frühbeet oder an einem hellen Fenster in der Wohnung. Vorgezogene Pflanzen blühen früher und somit länger.
Am besten verwendet man Aussaatschalen, die mit einem speziellen Anzuchtsubstrat gefüllt werden. Die länglichen Samen werden in einer Reihe abgelegt oder gleichmässig über die ganze Fläche verteilt. Anschliessend wird mit einer feinen Schicht des Substrates abgesiebt und mit einem Drucksprüher, z.B. Drucksprüher Felco oder Sprühgerät Superstar, befeuchtet.
Bei Temperaturen von 16 bis 18°C keimen die Samen willig. Sobald beide Keimblätter entfaltet sind, werden die Pflänzchen z.B. mit einer Pikierhilfe oder einem Pikierstab in Pflanzschalen oder kleine Pflanztöpfe verpflanzt. Besonders geeignet sind dafür z.B Anzuchttöpfe aus verrottbarem Material, die direkt mit Topf in die Erde gesetzt werden können. So wachsen die Pflanzen besonders schnell an und der so genannte Pflanzschock wird vermieden.
Wer über ein Frühbeet oder ein Gewächshaus verfügt, kann die Jungpflanzenanzucht auch dort in so genannten Saatbeeten durchführen und die Sämlinge später vereinzeln.
Pflanzung
Ab Mitte Mai können die Jungpflanzen dann ausgepflanzt werden. Der Pflanzabstand (25 bis 40 cm) richtet sich nach der Wuchshöhe. Am besten schaut man nach den sortenspezifischen Angaben auf der Saatgutpackung. Fürs Pflanzen eigen sich spezielle Pflanzkellen sehr gut.
Am besten versorgt man den gut gelockerten Boden vorher mit Kompost oder einem organischen Dünger, z.B. 'Hauert Gartensegen'.
Pflege
Nach dem Pflanzen wird kräftig angegossen. Damit die Pflanzen sich gut entwickeln können, sollte das Unkraut regelmässig entfernt und bei Bedarf gewässert werden. Das Entfernen verwelkter Blüten sorgt für ein lange und üppige Blüte.
Anzucht und Pflege von Staudensonnehut (Rudbeckia und Echinacea)
Die für Staudensonnenhüte übliche Vermehrungsart ist die Teilung oder die Verwendung von Wurzelschnittlingen. Natürlich kann man die verschiedenen Arten auch über Aussaat vermehren. Dabei ist zu berücksichtigen, dass einige Arten so genannte Frostkeimer sind, also eine Kältephase zur Keimung benötigen. Die Aussaat erfolgt entsprechend der Angaben auf dem Samentütchen.
Bei der Pflege von Staudensonnenhüten sollte immer auf die Kulturansprüche geachtet werden, vor allem was die Bodenfeuchtigkeit angeht. Wenn die Pflanzen etwas älter werden, sind sie meist nicht mehr so wüchsig. Deshalb teilt man die Stauden alle paar Jahre, um so das Wachstum anzuregen.
Massnahmen gegen Krankheiten und Schädlinge
Normalerweise zeigen die verschiedenen Sonnenhutarten kaum Befall mit Krankheitserregern oder Schädlingen. Bei zu feuchtem und verdichtetem Boden kann es vor allem bei den Echinacea-Arten zu Wurzel- und Rhizomfäulen kommen.