Das Kreative Gesicht hinter unseren kunstvollen Illustrationen

DAS KREATIVE G­ESICHT HINTER UNSEREN KUNSTVOLLEN NATUR-ILLUSTRATIONEN 

Bestimmt haben Sie sich schon gefragt, was für ein Mensch hinter unseren Illustrationen steckt, welche auf so zauberhafte Art und Weise unsere Produkte und Themen symbolisieren? Die kreative Person dahinter ist unsere Martina Ott, sie hat bereits über 400 Illustrationen für die Sämereien gezeichnet. In stundenlanger Beobachtungs- und Detailarbeit entstehen die kleinen Kunstwerke, jedes davon naturgetreu und einzigartig!

Erfahren Sie direkt von Martina Ott, welche Motive sie gerne zeichnet, wo ihre Begabung ihre Ursprünge hat und was für Arbeitsschritte bei der Entstehung der Illustrationen anfallen.

Im Interview mit Martina Ott 

Was machst Du genau bei Saemereien.ch und wie lange arbeitest Du schon bei uns?

Ich bin ausgebildete Graphic Designerin aus Zürich und arbeite seit rund 3 Jahren für die Sämereien. Unterdessen habe ich für sie bereits über 400 Illustrationen erstellt, welche den Kunden das einfache Zurechtfinden im Shop ermöglichen.

Die Materie der Sämereien gefällt mir sehr und es fasziniert mich immer wieder, was von Klöstern, Bauern, Heilerinnen, urbanen Bienen-, Bio- und Hanf­enthusi­asten bestellt wird!

"Die Materie der Sämereien gefällt mir sehr und es fasziniert mich immer wieder." 

Wieviele Illustrationen hast Du bereits erstellt für Saemereien.ch?

Inzwischen rund 460 Stück! Hätte ich nicht nachgezählt, würde ich es selbst nicht glauben. Es sind natürlich nie alle online, etwa weil eine Sparte neu organisiert wurde oder weil gewisse Themen von den Hobbygärtnern weniger gerne angeschaut werden, etwa die unliebsamen Schnecken und Läuse!

Deine Illustrationen sind richtige Kunstwerke. Wie lange brauchst Du für eine Illustration?

Mit allen Arbeitsschritten mindestens 1 bis 2, manchmal 4 Stunden. Ein bewundernswerter Entscheid der Sämereien, denn wer leistet sich im digitalen Zeitalter noch die Produktion von Originalen und das für einen Online-Shop! Es reizt mich, ökonomisch schnell zu sein, und gerade deshalb spielerisch zu bleiben. Eine, zwei Skizzen müssen genügen.

Wie gehst Du genau vor, wenn Du eine neue Illustration zeichnen sollst?

Das Ziel ist es, das Typische einer Pflanzengattung oder beim Zubehör den Zweck eines Werkzeugs zu erfassen. Die nötige Reduktion und Plakativität erreiche durch innere Bilder. Dazu erinnere ich mich an Erfahrungen, lasse Ideen, Eindrücke und Erlebnisse Revue passieren. Wenn möglich besuche ich die Pflanze in einem Garten, schaue sie in 3D an, betaste sie und schnuppere an ihr, bis ich sie besser verstehe. Andernfalls recherchiere ich im Internet, in der Flora Helvetica und anderen Pflanzenbüchern.

"Wenn möglich besuche ich die Pflanze in einem Garten, schaue sie in 3D an, betaste sie und schnuppere an ihr, bis ich sie besser verstehe." 

Dann skizziere ich Szenen und da kommt der Zufall ins Spiel, etwa wenn der Gartenzwerg als Spezialwerkzeug einen Kamm für seinen Bart verwendet. Oder die Blumen strecken ihre Köpfe mit ins Buch, ein Hase hoppelt aus der Pflanzreihe.

Wenn genug Sujet-Ideen beisammen sind, nehme ich Pinsel und Tusche hervor und male ein paar Tage lang, schwarz auf weiss. Am liebsten bin ich dabei draussen und werde dabei ungern gestört. Anschliessend wird alles digitalisiert: In Photoshop koloriere ich die Illustrationen. Ab und zu entferne ich Details, die der Prägnanz schaden.

Martina Ott
Martina Ott

Martina beim Erstellen einer neuen Illustration in ihrem Garten. "Wenn möglich besuche ich die Pflanze in einem Garten, schaue sie in 3D an, betaste sie und schnuppere an ihr, bis ich sie besser verstehe." (Fotos: Thomas Schuppisser)

 

Wie hat Dein Interesse fürs Zeichnen begonnen? Wie hat sich Deine Begabung entwickelt?

Ich zeichnete schon immer gerne aus der Fantasie und war als Kind sehr viel in der Natur. Mein Grossvater malte und wir alle machten uns vieles einfach selbst: Kleider, Möbel, Dinge am Haus und im Garten. Der Fantasie waren wenig Grenzen gesetzt.

Wer hat Dich das Zeichnen gelehrt?

Als Handwerkszeug lernte ich das Abzeichnen zuerst im Grafik-Vorkurs und später in der Grafik-Ausbildung. Dazumal war alles war noch analog. Wir lernten sogar noch, wie die alten Maler von Hand zu vergrössern und zu verkleinern. Anschliessend begannen mich die Abstraktion, Konzeption, das Internet, Sprache immer mehr zu faszinieren.

Die handgemalten Illustrationen von Martina sind überall auf der Saemereien.ch-Website vertreten. So ist beispielsweise bei jeder Shop-Kategorie (wie hier bei den Saatgut-Haupt­kategorien) eine Illustration hinterlegt, die einem auf einen Blick zeigt, was sich hinter der Kategorie verbirgt.

Was sind Deine bevorzugten Motive?

Immer das was mir gerade ins Auge fällt. Seit ich bei Saemereien.ch arbeite sehe ich überall Blattwerk, Ranken, Samen und Kleingetier... für mich ein Retroprojekt, das viel mit meinen Wurzeln zu tun hat, ein Wurzelwerk! Mir waren auch schon Gesichter, futuristische Räume, oder die gestalterische Reduktion bis zu Punkt und Linie näher. Es können auch eindrückliche Träume sein, die mich inspirieren.

"Ich zeichne beruflich und privat das, was ich verstehen will: Zusammenhänge, Konzepte, Modelle, Beziehungen." 

Zeichnest Du neben den Illustrationen für Sae­mereien.ch auch noch anderes? Beruflich oder als Hobby?

Ich zeichne beruflich und privat das, was ich verstehen will: Zusammenhänge, Konzepte, Modelle, Beziehungen. Momentan mache ich eine Ausbildung als Cra­niosa­cral­thera­peutin. Deshalb sind es aktuell Muskel­gruppen, Organe, Nerven­strukturen, Bewegungs­abläufe und Hormone. Ich zeichne diese, um zu lernen, was sie bewirken.

"Meine Illustrationen sollen den Natur­lebewesen und Ihren Gärtnerinnen und Gärtnern gewidmet werden." 

Was ist Dein Hauptziel bei den Illustrationen für Sae­me­reien.ch?

Es ist mir ein Anliegen, dass das für Biodiversität und Artenvielfalt engagierte und sympathische Team der Sämereien, das unverwechselbare und liebevolle Gesicht bekommt, das es verdient.

Es macht mich auch traurig, dass viele Vogel­arten, Schmetter­linge, Enger­linge und Käfer immer seltener in der Natur anzutreffen sind. Deshalb sollen meine Illustrationen auch den Natur­lebewesen und Ihren Gärtner­innen und Gärtnern gewidmet werden, sozusagen als Dankbar­keit und Zuneigung für ihren unermüdlichen Einsatz!


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