
Eine Tasse gesund: Salbeitee aus dem eigenen Garten
Wer sich mit Heilkräutern befasst, kommt um Salbei kaum herum. Die mehrjährigen Stauden aus der Familie der Lippenblütler (Lamiaceae) gelten als Alleskönner unter den Heilpflanzen. Von der alljährlichen Erkältung über Entzündungen und Stress bis hin zu Menstruationsbeschwerden – Salbei hilft, die Symptome zu lindern. Um die Wirkstoffe freizusetzen, werden die Blätter meist als Tee zubereitet – eine Methode, die wesentlich simpler ist als das Ansetzen von Tinkturen. Hier erfahren Sie, wie Sie das Beste aus den heilsamen Salbeiblättern herausholen.
Salbei ist nicht gleich Salbei – eine Unterscheidungshilfe
Wenngleich der wissenschaftliche Name «Salvia» sich direkt vom Lateinischen «salvare» (übersetzt: «heilen» bzw. «retten») ableiten lässt, finden nur wenige der über 900 Arten der Gattung in der Naturheilkunde Verwendung. Neben dem Echten Salbei (Salvia officinalis) sagt man unter anderem auch dem Muskatellersalbei (Salvia sclarea) und der Mexikanischen Chia (Salvia hispanica) Heilkräfte nach.
Bei letzterer Art sind diese allerdings nach aktuellem Kenntnisstand zweifelhaft. Zwar wirken Chia-Samen sättigend, wodurch sie tatsächlich beim Abnehmen helfen – nachgewiesene Heilwirkung hat aber kein Teil der Salvia hispanica. Die Blätter und Blüten des Muskatellersalbeis hingegen bewähren sich seit der Antike als natürliches Kopfschmerzmittel, werden aber meist gegessen, nicht getrunken. Zur Herstellung von Salbeitee wird typischerweise nur Echter Salbei verwendet. Dieser ist am reichsten an Flavonoiden, Bitter- und Gerbstoffen, Thujonen und den ätherischen Ölen Cineol und Camphen.

Salvia officinalis

Salvia sclarea

Salvia hispanica
Heilkräfte für das ganze Jahr und den gesamten Körper
Salbeitee lässt sich sowohl aus erntefrischen als auch aus getrockneten Salbeiblättern zubereiten, was ihn gerade während der Erkältungssaison zu einem beliebten Hausmittel macht. Neben Erkältungen und der Grippe helfen seine desinfizierenden Inhaltsstoffe auch gegen Halsschmerzen und bakterielle Infekte der Mundhöhle, des Rachens sowie der Atemwege, während die enthaltenen Gerb- und Bitterstoffe das Abhusten von Schleim erleichtern.
Was viele nicht wissen: Auch im Sommer kann Salbeitee uns das Leben einfacher machen. Da seine Wirkstoffe die natürliche Regulierung der Körpertemperatur unterstützen, sorgt er nämlich für eine reduzierte Schweissbildung bei sommerlicher Hitze.
Darüber hinaus wirkt Salbeitee beruhigend, krampflösend und stimulierend – sowohl auf die Verdauung als auch auf das Nervensystem. Stress und psychische Belastung können ebenso durch das Trinken von Salbeitee gelindert werden wie Bauchschmerzen, Magenkrämpfe und Menstruationsbeschwerden.






Salbei sollte idealerweise kurz vor der Blüte geerntet und richtig getrocknet oder aus kontrolliert biologischem Anbau bezogen werden, um eine möglichst hohe Konzentration heilwirksamer Inhaltsstoffe und eine schadstofffreie Anwendung zu gewährleisten. Je nach Beschwerden variiert die Dosierung des Tees.
Salbeitee im richtigen Mass geniessen
Besonders hoch ist die Konzentration der heilsamen Wirkstoffe von Salvia officinalis kurz vor der Blüte. Wir empfehlen also, zu diesem Zeitpunkt zu ernten und Vorräte anzulegen. Was Sie dabei beachten müssen und welches Werkzeug Sie dafür benötigen, erfahren Sie im Blogartikel zur Trocknung von Salbei. Kaufen Sie stattdessen eine fertige Salbeimischung, sollten Sie unbedingt darauf achten, nur Blätter aus kontrolliert biologischem Anbau zu verwenden – andernfalls gelangen möglicherweise Pestizidrückstände in den Tee.
Wie genau Sie Salbeitee aufsetzen, hängt von den zu behandelnden Symptomen ab. Bei Verdauungsbeschwerden oder Erkältungssymptomen sollten Sie pro Tasse etwa zwei Gramm Blätter mit kochendem Wasser übergiessen und den Sud fünf Minuten abgedeckt ziehen lassen und schluckweise trinken. Zur Regulierung der Körpertemperatur oder zur Herstellung einer Gurgellösung gegen Zahnfleischentzündungen ist zu empfehlen, die Dosis auf etwa zweieinhalb bis drei Gramm pro Tasse zu erhöhen.
Da Thujon bei überhöhtem Konsum Krämpfe und Erbrechen herbeiführen kann, sollten Sie jedoch eine Tagesdosis von sechs Gramm und eine Anwendungsdauer von sieben Tagen keinesfalls überschreiten und während der Schwangerschaft ganz auf Salbei verzichten. Ebenso ist der Sud nichts für Menschen mit chronischen Atemwegserkrankungen oder Allergien gegen andere Lippenblütler.