Der Echte Salbei, auch Medi­zinal- oder...

Salbeisamen 

Der Echte Salbei, auch Medi­zinal- oder Garten­salbei genannt, ist ein medi­terra­ner Halb­strauch aus der Familie der Lippen­blütler (Lamia­ceae). Er wächst auf kargen, steinigen Stand­orten in voll­sonniger Lage. Die mehr­jährigen Pflanzen errei­chen eine Höhe von 60 bis zu 100 cm. In der Schweiz kommt Salvia offi­cina­lis gelegent­lich verwil­dert vor. Salbei ist seit Jahr­hunder­ten eine beliebte Garten­pflanze, die nicht nur als Gewürz- und Heil­kraut Verwen­dung findet, sondern auch über einen deut­lichen Zier­wert im Kräuter- oder Stauden­beet ver­fügt. Mehr Infor­mati­onen zur Anzucht, Pflege und Ernte von Salbei aus Salbei­samen finden Sie hier.

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Her­kunft und Bota­nik von Salbei

In der Schweiz kommt Salvia offici­nalis gelegent­lich verwil­dert vor, wie der Seite info­flora.ch zu ent­nehmen ist.
Salbei ist bedingt frosthart. Am besten schützt man ihn im Winter mit einer Reisig­abdeckung vor Kahl­frösten. Für eine gute Entwick­lung der Pflanzen ist ein durch­lässiger Boden empfeh­lens­wert. Auf jeden Fall sollten stau­nasse Böden vermieden werden.

Salbei war schon in der Antike bekannt. So lobten Plinius und Diosku­rides die Heil­wirkung des Salbeis. Im 6. Jahr­hundert gelangte die Pflanze durch Bene­diktiner­mönche nach Mittel­europa und ab dem 9. Jahr­hundert fand er hier Verbrei­tung in Kloster- und Bauern­gärten. Heute spielt er in der itali­enisch inspi­rierten Küche z.B. bei der Zube­reitung von Saltim­bocca oder Gemüse­gerichten eine Rolle und wird in der Medizin nach wie vor als Droge gegen Hals- und Zahn­fleisch­entzün­dungen ver­wendet.

Sorten und andere Salvia-Arten

Vom Echten Salbei gibt es verschie­dene Sorten, die sich vor allem durch die Laub­farbe und die Wuchs­form unter­scheiden. Diese Sorten werden i.d.R. aller­dings nicht über Samen sondern vege­tativ über Steck­linge vermehrt. Typische Salbei­sorten mit auffäl­liger Färbung sind z.B. 'Purpur­ascens' mit violetter Färbung oder bunt­laubige Sorten wie 'Tri­color' und 'Icte­rina'.
Will man beson­ders aroma­tische Blätter ernten eignet sich die Sorte 'Ceres', die über Samen vermehrt wird, ebenso wie der klas­sische 'Gewürz­salbei' mit seinen typisch grau­grünen, behaar­ten Blättern.

Neben Salvia offici­nalis gibt es noch viele andere Arten der Gattung Salvia, die als ein­jährige Sommer­blume oder als mehr­jährige Staude Verwen­dung finden.

Die frost­empfind­lichen, bzw. ein­jährigen Arten, sind klas­sische Sommer­blumen zur Bepflan­zung von Balkon­kästen, Kübeln oder Beeten. Am bekann­testen sind: Feuer­salbei (Salvia splen­dens und S. cocci­nea), Mehl­salbei (S. fari­nacea) und Schopf­salbei (S. fari­nacea syn. S. hormium).
Als mehr­jährige Stauden für sonnige Lagen dienen Salvia nemo­rosa, Salvia x superba, S. verticilliata und der heimi­sche Wiesen­salbei (S. pratensis).
Die Gattung Salvia bietet aber auch noch weitere Arten mit starkem Aroma. Der zwei­jährige Muska­teller Salbei (S. sclarea) ist eine deko­rative Duft- und Blüten­pflanze, die bis zu 120 cm Höhe erreicht. Der Weiße Räucher­salbei (S.apiana) stammt ursprüng­lich aus dem Süd­westen der USA bzw. aus Mexiko. Er kann gut als Kübel­pflanze kulti­viert werden.

Eine Beson­derheit unter den Salvia­arten ist der Mexi­kanische Salbei (Salvia hispa­nica), besser bekannt unter der Bezeichnung Chia. Von dieser ein­jährigen, bis zu 200 cm hohen Pflanze, die ursprüng­lich aus Mexiko und Guate­mala stammt, werden die Samen verwendet. Für eine gute Entwick­lung der Pflanzen bis zur Samen­reife braucht es viel Wärme, so dass die mittel­europä­ischen Sommer i.d.R. zu kalt für diese alte Kultur­pflanze sind.

Anzucht von Salbei (Salvia offi­cina­lis)

Salbei lässt sich sowohl in gewach­senem Boden, als auch in Pflanz­gefäßen kulti­vieren. Für die Aussaat verwendet man am besten Anzucht­töpfe. Solche aus verrott­barem Material lassen sich später samt Topf in größere Gefäße oder ins Frei­land setzen. So können die Pflanzen schnell ein­wurzeln. Natürlich kann man statt Einzel­töpfen auch die platz­sparenden Topf­platten verwenden.

Die Aussaat erfolgt in spezieller Anzucht­erde, mit der die Töpfe gefüllt werden. Pro Topf legt man 3 bis 5 Samen ab. An­schließend wird mit einer sehr feinen Schicht des Sub­strates abgesiebt und mit einem Hand­pump­sprüher befeuch­tet. Wenn alle Samen aufgehen, kann später auf ein Pflänz­chen pro Topf verein­zelt werden.
Natür­lich kann man Salbei auch in Schalen aussäen und die jungen Pflänz­chen später in Töpfe oder ins Frei­land pikieren. Auch in diesem Fall sollte eine Anzucht­erde verwendet werden. Die Samen können in einer Reihe abgelegt oder gleich­mäßig über die ganze Fläche ver­teilt werden. Wie bei der Aussaat in Töpfen wird vor­sichtig mit dem gleichen Substrat abge­siebt.
Sobald beide Keim­blätter gut entfal­tet sind, werden die Pflänz­chen z.B. mit einer Pikier­hilfe oder einem Pikier­stab in Pflanz­schalen oder kleine Pflanz­töpfe ver­pflanzt.
Bei einer Tempe­ratur um die 20°C dauert die Keimung ein bis zwei Wochen. Für eine gute Jung­pflanzen­entwick­lung ist neben Wärme ausrei­chend Licht erfor­derlich.

Anzucht anderer Salvia­arten

Bei der Aussaat von mehr­jährigen Zier­salbei­arten orien­tiert man sich am besten an den Hin­weisen zur Anzucht von Garten­salbei. Ein­jährige und frost­empfind­liche Arten werden am besten ab März auf einer sonnigen Fenster­bank oder in einem Anzucht­haus mit Beleuch­tung vorge­zogen und erst ab Mitte Mai ins Freie gesetzt, wenn keine Nacht­fröste mehr zu erwarten sind.

Pflan­zung

Das Aus­pflanzen ins Frei­land erfolgt, wenn die Pflanzen sich gut ent­wickelt und mindes­tens vier echte Blätter haben. In der Regel reicht für den normalen Bedarf eine Pflanze von Salvia offici­nalis aus. Am besten gedeiht Salbei an einem sonnigen Stan­dort. Auch in Kübeln lassen sich die Pflanzen gut kulti­vieren.

Pflege

Salbei reagiert empfind­lich auf Stau­nässe. Bei der Salbeikultur in Töpfen und Kübeln ist daher immer darauf zu achten, dass sich nach dem Gießen im Untersetzer kein überschüssiges Wasser sammelt. Un­kräuter zwischen den Pflanzen behindern das Wachs­tum der Kultur­pflanze. Am besten entfernt man sie durch Jäten. Zur Nähr­stoff­versor­gung kann mit einem orga­nischen Flüssig­dünger z.B. 'Hauert Vegesan Gemüse und Blumen Flüssig­dünger' oder 'Hauert Biorga Flüssig­dünger' nach Gebrauchs­anleitung gegossen werden.

Im Laufe der Jahre wachsen die Pflanzen zu kräftigen Halb­sträu­chern heran. Ein kräf­tiger Rück­schnitt sorgt im Früh­jahr für frischen Austrieb und beugt der Vergrei­sung der Pflanze vor.
Am besten pflanzt man aller­dings alle vier bis fünf Jahre neu.

Ernte

Die Ernte einzelner Blätter kann bei Bedarf erfolgen. Will man Salbei, bei­spiels­weise für die Verwen­dung als Tee­kraut trocknen, werden ganze Triebe kurz vor der Blüten geschnit­ten und in Bündeln an einem trockenen Ort aufge­hängt.

Mass­nahmen gegen Krank­heiten und Schäd­linge

Im Garten wird Salbei gelegent­lich vom Echten Mehl­tau befallen. Häufig sind nur die älteren Blätter betrof­fen. Bei stärkerem Befall sorgt ein Rück­schnitt für neuen Austrieb, der i.d.R. für einige Zeit gesund bleibt.

An Salbei treten regel­mäßig Zwerg­zikaden auf, deren Saug­tätigkeit zu einer feinen Sprenke­lung der Blätter führt, die normaler­weise toleriert werden kann. Auch hier sind junge Trieb­spitzen weniger betroffen. Gelegent­lich kommt es zu leichtem Blatt­laus­befall. Eine Bekämpfung dieser Tiere ist aller­dings in den meisten Fällen nicht erfor­der­lich.