Umtopfen von Zimmerpflanze

Pflanzen richtig umtopfen – wann, wie und warum? 

Bei Topf- und Kübelpflanzen gehört neben dem Düngen und Wässern der Pflanze auch das Umtopfen zu den wichtigsten Aspekten der Pflanzenpflege. Wird der Topf zu klein für die darin heranwachsende Pflanze oder sind die Nährstoffe in der Erde verbraucht, muss die gesamte Pflanze umziehen. Gleichzeitig bietet sich dadurch die Chance, die Gesundheit Ihrer Topfpflanzen gründlicher zu inspizieren, als dies von aussen möglich wäre. Wann der richtige Zeitpunkt zum Umtopfen gekommen ist und was Sie dabei beachten müssen, zeigt Ihnen dieser Artikel.

Im ersten Aufzuchtjahr oft häufigere Umzüge erforderlich 

Insbesondere im ersten Aufzuchtjahr müssen viele Pflanzen häufiger umgetopft werden. So ist es gerade bei Exoten üblich, Samen zunächst in einem kleineren Aufzuchtgefäss und spezieller, nährstoffarmer Aussaaterde vorzuziehen. Tipps zur Aussaat zeigen wir Ihnen in unserem Artikel zum Thema Pflanzen erfolgreich aus Samen ziehen. Zeigt sich ein Keim oberhalb der Erdoberfläche, sollte der Keimling in ein grösseres Gefäss umgetopft werden.

Im weiteren Verlauf des ersten Aufzuchtjahres durchlaufen Jungpflanzen mehrere Stadien. Sind die ersten Blätter an Keimlingen zu erkennen, spricht man von Sämlingen, im weiteren Wachstumsverlauf von Setzlingen. Sobald Setzlinge klare Züge der ausgewachsenen Pflanze aufweisen, sind sie kräftig genug, um in das nächstgrössere Pflanzgefäss oder in den Garten umzuziehen. In der Regel ist dies nach den Eisheiligen der Fall – es gibt jedoch auch Ausnahmen.

Topf zu eng, Erde verbraucht – gute Gründe, Pflanzen umzutopfen 

Anders als im Garten ist es im Topf oder Kübel dem Erdreich nicht möglich, sich selbst zu regulieren, während Pflanzen ihre Wurzeln nur auf einer begrenzten Fläche ausbreiten können – sie müssen also regelmässig umgetopft werden. In den ersten Jahren sollte dies noch einmal jährlich oder spätestens alle zwei Jahre geschehen und später, wenn die Pflanze kaum noch grösser wird, alle drei bis vier Jahre.

Der ideale Zeitpunkt für das Umtopfen von Jungpflanzen und ausgewachsenen Pflanzen liegt bei den meisten Arten zwischen Februar und April. Zu diesem Zeitpunkt steht die Wachstumsphase zu grossen Teilen noch bevor – die Pflanzen können sich also im neuen Gefäss sehr gut erholen. Bemerkenswerte Ausnahme sind hier winterblühende Pflanzen wie das Zimmer-Alpenveilchen, die nach Ende der Blütezeit verpflanzt werden sollten.

Wann eine Pflanze reif für den Umzug ist, erkennen Sie an ihren Wurzelballen. Heben Sie die Pflanze vorsichtig aus dem Topf, können Sie feststellen, wie stark die Erde bereits durchwurzelt ist. Stossen die Wurzeln bereits an den Gefässrand oder kommen sie durch das Abzugsloch zum Vorschein, sollte die Pflanze umgetopft werden. Das Umtopfen ist ebenfalls sinnvoll, wenn Sie feststellen, dass die oberirdischen Pflanzenteile weit über den Gefässrand hinausragen oder dass sich Kalkablagerungen auf der Erdoberfläche bilden.

Starke Verwurzelung

Starke Verwurzelung 

Umtopfen von Aloe Vera

Umtopfen von Aloe Vera 

Wurzeln einer Hibiskuspflanze

Wurzeln einer Hibiskuspflanze 

Vorbereitung des neuen Pflanzgefässes 

Bei der Wahl des neuen Pflanzgefässes ist besonders darauf zu achten, dass dieses den Wurzeln ausreichend Platz für ihr Wachstum bietet. Pro Jahr, das die Pflanze im neuen Gefäss verbringen soll, sollte dieses etwa zwei bis drei Zentimeter breiter sein als das alte. Der Durchmesser eines Pflanzkübels, der für drei Jahre reichen soll, sollte beispielsweise mindestens 6 cm grösser sein als der des alten Gefässes. Ein zu grosser Topf ist hingegen nicht zu empfehlen, da sich darin Wasser stauen könnte, wodurch die Wurzeln schlimmstenfalls faulen.

Bevor Sie die Pflanze aus ihrem alten Topf nehmen, sollten Sie das neue Gefäss vorbereiten. Legen Sie dazu an dessen Boden eine Drainage aus Tonscherben oder Kies an und füllen Sie das Gefäss einige Fingerbreit mit frischer Erde.

Welche Erde dafür geeignet ist, unterscheidet sich je nach Pflanzenart. Während zum Beispiel Kakteen, Orchideen und Azaleen mit Spezialerde versorgt werden sollten, eignet sich für die meisten blühenden Zimmerpflanzen am besten torffreie Blumenerde. Viele der im Handel erhältlichen Sorten Erde sind übrigens bereits vorgedüngt – achten Sie also auf entsprechende Hinweise und warten Sie bei vorgedüngter Erde sechs bis acht Wochen, bevor Sie Düngemittel hinzugeben.

Zimmerpflanze umtopfen
Wurzeln von Erde befreien
Wurzeln auf Schäden kontrollieren

Beim Umtopfen wird das bestehende Substrat möglichst ausgetauscht. Auch können die Wurzeln in diesem Schritt auf mögliche Schäden oder Krankheiten untersucht werden. 

Pflanzen immer schonend umsetzen 

Damit sich die Pflanze besser vom Umzug erholen kann, ist es ratsam, sie zuvor noch einmal leicht zu giessen. Nehmen Sie die Pflanze danach vorsichtig aus ihrem alten Topf und schütteln sie lose Erdreste von den Wurzeln ab. Sollte sich der Topf nur schwer von der Pflanze lösen lassen, hilft es oftmals, etwas gegen die Seite zu klopfen, um die Erde zu lockern. Keinesfalls sollten Sie jedoch an der Pflanze zerren – im schlimmsten Falle fügen Sie ihr dadurch Verletzungen zu.

Es bietet sich zudem an, bei dieser Gelegenheit auch die Wurzeln genauer in Augenschein zu nehmen. Fallen Ihnen dabei kranke oder vertrocknete Wurzeln auf, sollten Sie diese mit einem scharfen, sauberen Gartenmesser entfernen. Um die Bildung neuer Wurzeln anzuregen, sollte der Wurzelballen ausserdem etwas von Hand gelockert und aufgetrennt werden.

Calathea umtopfen
Umtopfen eines Tomaten-Setzlings
Topfpflanzen im Garten

Neben Zimmerpflanzen werden auch oft einjährige Pflanzen wie Tomaten im Topf gehalten. Die jungen Setzlinge sollten in ein Gefäss mit genügend Volumen gepflanzt werden, damit sie sich kräftig entwickeln können. 

Nach dem Umtopfen Zeit für Erholung bieten 

Setzen Sie anschliessend die grösstenteils von Erde befreite Pflanze mittig in den vorbereiteten Topf und füllen Sie diesen mit Erde auf, bis der Wurzelballen vollständig bedeckt ist. Bei vielen Pflanzen ist die richtige Tiefe sehr gut an der Farbe der Pflanzenteile zu erkennen: Teile, die ins Erdreich gehören, sind in der Regel blasser als oberirdische Pflanzenteile.

Drücken Sie die Erde danach fest und giessen Sie die Pflanze leicht an, um unterirdische Luftlöcher zu schliessen. Dabei kann es passieren, dass das Substrat noch etwas absackt. Dies ist grundsätzlich unbedenklich – jedoch sollte das Gefäss danach wieder aufgefüllt werden. Ferner sollte eine frisch umgetopfte Pflanze nie direkt in der prallen Sonne stehen. Stellen Sie sonnenliebende Arten stattdessen zunächst an einen hellen, absonnigen Ort und geben Sie ihnen einige Tage, um sich zu erholen und neu zu verwurzeln.

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