Endivien waren wohl schon den alten Römern...

Endiviensamen 

Endivien waren wohl schon den alten Römern und Griechen bekannt. Aus dem 16. Jahr­hundert gibt es Abbildungen von Salaten, die als 'breyt Wegwart' oder 'Endivia' und 'schmal Weg­wart' oder 'Scariol' bezeichnet werden. Es gibt aus dieser Zeit auch Kultur­hinweise, die das Bleichen von Endivien beschreiben. Mehr Informationen zur Anzucht, Pflege und Ernte von Endivien finden Sie hier.

Besonders beliebte Endivien­sorten 

Passendes Anzuchtzubehör 

Botanik von Endivien, Zucker­hut und Radicchio

Heute werden Endivien zur Art Cicho­rium endivia gezählt. Bei den klas­sischen Endivien unter­scheidet man Sorten mit breiten Blättern, wie die Sorte 'Eska­riol' und schlitz­blättrige so genannte Frisée-Typen wie 'Wallone'. Endivien bilden grosse, feste Blatt­rosetten, die innen helle, gebleichte Blätter bilden. Dieses Bleichen ist erwünscht, da grüne Blätter i.d.R. deutlich mehr Bitter­stoffe enthalten als gelbe.
Radicchio und Zucker­hut, die ebenfalls zur Gruppe der Endivien gezählt werden, bilden feste Köpfe, die im Herbst und Winter geerntet werden und auch längere Zeit lager­fähig sind. Sie gehören, wie auch der Chicorrée, botanisch zur Art Cichorium intybus.
Eine Besonder­heit ist der Zichorien­salat 'Aurelia TT', der bis zu 60 cm lange, löwen­zahn­ähnliche Blätter bildet, die auch einzeln, wie bei einem Pflück­salat, geerntet werden können.

Im Laufe der Pflanzen­ent­wicklung entsteht zuerst eine Blatt­rosette, deren innere Blätter einrollen und so die typische Blatt­rosette bzw. den Kopf bilden. Später , meist im Folgejahr, treibt aus der Rosette oder dem Kopf heraus ein Stängel, an dem die blauen Blüten entstehen. Dieser Vorgang wird auch als Schossen oder Schiessen des Salats bezeichnet. Nach der Samen­reife stirbt die Pflanze ab.

Sorten

Typische Endivien­sorten sind 'Bubikopf' oder 'Ysbrächer'. Endivien werden über­wiegend im Herbst geerntet und sind nur wenige Tage im Kühl­schrank lagerfähig. Will man auch noch im Dezember und mit etwas Glück im Januar Endivien­salate ernten, wählt man am besten die kopf­bildenden Formen wie Zuckerhut oder Radicchio, die z.T. auch leichtere Fröste vertragen.

Die Mehr­heit der Radicchio­sorten bildet feste Köpfe mit rotem Blatt, wie Palla rossa 'Chioggia 4050 TT' oder Treviso '206 TT'.

Kultur­ansprüche

Endivien lassen sich gut aus Samen ziehen. Die Pflanzen gedeihen bei ent­sprechen­der Pflege in fast jedem Garten­boden und natürlich auch im Hochbeet. Auf reinen Sand­böden ist der Anbau etwas proble­matisch, wenn diese nicht aus­reichend mit Humus versorgt sind. Wichtig ist eine gute und gleich­mässige Wasser­versor­gung, was besonders für die Kultur auf sandigen Böden gilt. Da der Nähr­stoff­bedarf der Endivien relativ gering ist, reicht eine Versor­gung mit gut gereiftem Kompost aus. Ergänzend, oder wenn kein Kompost verfüg­bar ist, kann vor der Pflanzung ein orga­nischer Dünger, z.B. 'Hauert Biorga Garten­dünger' oder 'Hauert Biorga Hoch­beet­dünger' gegeben werden.
Endivien vertragen, je nach Sorte, leichten Frost und können daher bis in den Dezember hinein geerntet werden.

Anzucht von Endivien­jung­pflanzen

Klassische Endivien­salate werden in der Regel im Juli und August gepflanzt. Die Aussaat für die Jung­pflanzen­anzucht erfolgt ab Juni im Frei­land­saat­beet, das gut vorbereitet wird, so dass die Erde fein­krümelig und locker ist. Mit einem Kant­holz lassen sich Rillen in die Erde ziehen oder drücken. Die Samen werden im Abstand von 2 bis 3 cm ausgelegt. Anschlies­send wird mit der Hand oder einer Pflanzkelle die Rille vorsichtig mit nur wenig Erde abgedeckt, leicht angedrückt und vor­sichtig z.B. mit einer Gewächs­haus­giess­kanne angegossen.

Pflanzung

Für Endivien werden Pflanz­abstände von 30 x 30 cm gewählt. Hinweise können der Anleitung auf der Samen­tüte entnommen werden. Bei zu enger, wie auch zu tiefer Pflanzung steigt die Gefahr von Salat­fäulen.
Das Setzen der Jung­pflanzen erfolgt am besten mit einer Pflanz­kelle.
Zucker­hut und Radicchio werden in der Regel direkt ins Beet gesät.

Pflege

Damit die Pflanzen sich gut entwickeln können, ist regel­mässiges Bewässern nötig. Unkräuter zwischen den Salat­pflanzen behindern das Wachstum der Kultur­pflanze. Am besten entfernt man sie durch Jäten, bevor der Salat einen Kopf oder eine feste Rosette bildet. Bei direkt gesäten Kulturen sind die Sämlinge in den Reihen zu vereinzeln, so dass die Pflanzen einen Abstand von mindestens 30 x 30 cm erhalten.

Ernte

Wenn die Rosette oder der Kopf gut ausgebildet sind, wird die komplette Pflanze direkt über der Erde abge­schnitten. Je nach Aussaat- oder Pflanz­termin wird frühestens ab Ende September bis in den November hinein geerntet. Zuckerhut verträgt leichte Minus­grade und kann daher oft bis in den Dezember hinein auf dem Beet stehen bleiben.

Mass­nahmen gegen Krank­heiten und Schädlinge

Endiven werden gern von Blatt­läusen und Falschem Mehltau befallen. Auch Wurzel­läuse können Probleme bereiten und das Wachstum der Pflanzen behindern.
In feuchten Jahren können Nackt­schnecken erheb­liche Schäden verur­sachen. Zur Schnecken­abwehr gibt es Schnecken­zäune mit denen ein ganzes Beet vor Zuwand­erung geschützt wird. Für Einzel­pflanzen bieten sich Manschetten aus Stahl­blech oder Kunst­stoff an, die es unter der Bezeichnung Schnecken­Stopp FE und Schnecken­stopp PP in unter­schied­lichen Grössen gibt.
Zur direkten Bekämpfung können zugelassene Schnecken­korn­präparate verwendet werden. Geeignete Produkte gegen Weg­schnecken können dem Pflanzen­schutz­mittel­ver­zeich­nis des Bundes­amtes für Land­wirt­schaft BLW entnommen werden.