
Wilde Malve – die «Alleskönnerin» unter den Heilpflanzen
Die Wilde Malve (Malva sylvestris) ist mit ihren markanten, geäderten Blütenblättern nicht nur im Garten schön anzusehen. Sowohl ihre Blüten als auch die Früchte enthalten wertvolle Wirkstoffe, weshalb sie auf eine lange Tradition als Hausmittel zurückblicken kann. Aufgrund ihrer geringen Ansprüche und vielseitigen Einsatzmöglichkeiten wird die Malve bis heute als Zier-, Heil- und Küchenpflanze geschätzt. Alles Wissenswerte über Malven erfahren Sie hier.
Eine Heilpflanze mit Tradition
Genau wie die Moschusmalve (Malva moschata) und die Mauretanische Malve (Malva sylvestris subsp. mauritania), Ihre engsten Verwandten aus der rund 30 Spezies umfassenden Gattung der Malven (Malva), stammt die Wilde Malve ursprünglich aus dem Mittelmeerraum. Sie zählt zu den ältesten Heilpflanzen und wurde schon in der Antike gezielt als Mittel gegen Husten, Halserkrankungen, Verdauungsprobleme, Augenentzündungen und Ekzeme kultiviert.
Ihre Wirksamkeit als Heilpflanze bewog im Mittelalter sogar Karl den Grossen dazu, in seiner Landgüterverordnung zu verfügen, die Staude sei in den Gärten kaiserlicher Güter anzubauen. Dies trug zusätzlich zu ihrer Verbreitung bei, sodass man Malven heute überall in Europa und Zentralasien findet.
Aussehen und Botanik
Je nach Sorte gibt es massive Unterschiede in der Wuchsform Wilder Malven. Während beispielsweise 'Mystic Merlin' und 'Magic Hollyhock' regelmässig Höhen von mehr als 150 cm erreichen, ist die 'Zebrina' mit einer Wuchshöhe von 50 Zentimetern bis einem Meter eher zierlich.
Von Mai bis September tragen Malven violette bis rosafarbene Blüten mit fünf gekerbten, geäderten Einzelblättern und anschliessend Spaltfrüchte, deren Form an Käseräder erinnert. Sowohl junge Blüten als auch unreife Früchte vieler Sorten sind essbar, wobei Erstere entweder roh oder angedünstet verzehrt werden. Letztere erinnern geschmacklich an Kapern, was sie zu einer beliebten Zutat für mediterrane Speisen und Salate macht.

Malva sylvestris

Blätter der wilden Malve

Malva sylvestris im Freien

Blüte der Malve

Malve 'Zebrina'

Schmetterling an Malvenblüte
Verwendung als Heilpflanze
Besonders die Blüten und Blätter der Malva sylvestris sind reich an Schleim- und Gerbstoffen, Flavonoiden und ätherischen Ölen, weshalb man sie als Hausmittel gegen Husten, Insektenstiche und Entzündungen aller Art verwendet. Bei Insektenstichen und kleineren Schnitt- oder Schürfwunden ist es zwar möglich, zerriebene Malvenblüten direkt aufzutragen – für grössere oder empfindliche Hautpartien sollten Sie jedoch Malvensalbe verwenden, die Sie ähnlich wie Ringelblumensalbe selbst herstellen können.
Für die innerliche Anwendung bei Magen- und Darmbeschwerden sowie Husten und Halsschmerzen oder zum Gurgeln bei Entzündungen im Mund- und Rachenraum eignet sich indes am besten Malventee. Giessen Sie dafür einige Teelöffel getrockneter Blüten und Blätter mit lauwarmem Wasser auf. Nach fünf bis zehn Stunden Ziehzeit ist der Sud trinkfertig. Bei Husten und Entzündungen der Halsschleimhaut lässt sich Malventee zudem mit Honig verfeinern, um seine Wirkung zu verstärken.



Malve wirkt entzündungshemmend und beruhigend – als Salbe bei Hautirritationen oder als Tee gegen Husten und Magenbeschwerden. Besonders die Blüten und Blätter sind reich an heilenden Inhaltsstoffen.
Wilde Malven im Garten – Anbau und Pflege
Im Garten bevorzugen Malven sonnige oder halbschattige Stellen und lockeren, durchlässigen Boden. Oftmals wird zwar ihre Lebensdauer mit maximal zwei Jahren angegeben – die Stauden können jedoch erheblich älter werden, wenn Sie sie richtig pflegen und ihre Wurzeln im Winter vor Frost schützen.
Ziehen Sie Malven auf der Fensterbank vor, so können Sie im März mit der Aussaat beginnen – im Freiland sollten Sie jedoch bis Ende April warten. Generell sollten Sie Malvensamen einen bis drei Millimeter tief säen und während der Keimdauer von 7 bis 21 Tagen die Erde feucht halten. Vereinzeln Sie die Sämlinge einige Wochen nach der Keimung auf 40 bis 60 cm und achten Sie darauf, dass ihr Beet weder austrocknet noch Staunässe bildet.