Junikäfer (Amphimallon solstitiale)

Junikäfer, Gartenlaubkäfer, Rosenkäfer und andere Blatthornkäfer 

Ab Juni kann man im Garten verschie­dene auffällige Käfer finden, die z.T. an den Maikäfer erinnern oder wegen ihres auf­fällig grünen Glanzes ins Auge fallen. Erfahren Sie hier mehr über die verschiednen Blatt­hornkäfer wie den Junikäfer, Garten­laubkäfer und den Rosenkäfer.

In Gärten, Park­anlagen oder an Wald­rändern kann man mit etwas Glück und Geduld den Junikäfer (Amphimallon solstitiale), der auch Gerippter Brachkäfer heisst, den Garten­laubkäfer (Phyllopertha horticola) und den Rosen­käfer (Cetonia aurata) antreffen. Die relativ grossen Käfer gehören zur arten­reichen Familie der Blatt­hornkäfer (Scarabaeidae). Die Larven dieser Käfer werden oft als Engerlinge bezeichnet.

Junikäfer (Amphimallon solstitiale) 

Dieser braune Käfer hat Ähnlichkeit mit dem Maikäfer, ist allerdings etwas kleiner und es fehlt ihm die typisch schwarz-weisse Zeichnung der Maikäfer. Die Käfer fliegen in der Abend­dämmerung. Sie ernähren sich von Blättern und Blüten verschie­dener Gehölze. Nach der Begattung legen die Weibchen ihre Eier im Boden ab. Die Larven ernähren sich unter­irdisch von Wurzeln verschie­dener Pflanzen. Bei Massen­auftreten auf Wiesen oder Rasen­flächen können die Engerlinge erhebliche Schäden anrichten. Ausserdem lieben Wild­schweine und Krähen die Larven und zerwühlen bei der Nahrungs­suche Grünland und Rasen­flächen.

Wo viele Junikäfer auftreten, kann es sinnvoll sein, ihre Larven mit für diese tödlichen Pilzen zu bekämpfen.

Junikäfer (Amphimallon solstitiale) am Baum

Junikäfer (Amphimallon solstitiale) 

Larve des Junikäfer (Amphimallon solstitiale)

Larve des Junikäfers 

Junikäfer (Amphimallon solstitiale) auf Ast

Junikäfer auf Ast 

Garten­laubkäfer (Phyllopertha horticola) 

Der Garten­laubkäfer wird in manchen Gegenden auch Junikäfer genannt. Kopf und Brust der Käfer sind dunkelgrün glänzend gefärbt. Der Rest des Körpers ist rotbraun. So kann man sie gut vom Junikäfer unterscheiden. Die Käfer fliegen von Ende Mai bis Anfang Juli. Sie sind, anders als der Junikäfer, tagaktiv. Die Käfer fressen an Blättern verschie­dener Gehölze und an Blüten von Wildrosen. Unmittelbar nach der Begattung legen die Weibchen ihre Eier im sandigen Boden ab. Bevorzugt werden lückige Gras- und Rasen­flächen für die Eiablage genutzt. Die Larven ernähren sich von den Wurzeln der Gräser. Bei starkem Befall können die Rasenflächen absterben. Eine Bekämpfung erfolgt, falls nötig, wie beim Junikäfer mit Metapro.

Gartenlaubkäfer (Phyllopertha horticola)

Gartenlaubkäfer (Phyllopertha horticola) 

Gartenlaubkäfer an einer Blüte

Gartenlaubkäfer an einer Blüte 

Gartenlaubkäfer auf einem Blatt

Gartenlaubkäfer auf einem Blatt 

Rosenkäfer (Cetonia aurata) 

Diesen auffällig metallisch grün glänzenden Käfer findet man gelegentlich auf unge­füllten Rosenblüten und anderen Blumen mit üppigem Pollen­angebot. Die Käfer ernähren sich von Blüten­staub, Nektar, süssen Pflanzen­säften und Obst. Die Tiere fliegen von April bis in den September. Die Eier werden nicht im Boden abgelegt, sondern in moderndes Holz, den Mulm alter Bäume oder auch in einen Kompost­haufen. Die Larven ernähren sich von verrottendem Pflanzen­material, sind also in keiner Weise schädlich.

Rosenkäfer (Cetonia aurata)

Rosenkäfer (Cetonia aurata) 

Larven des Rosenkäfer (Cetonia aurata)

Larven des Rosenkäfers 

Rosenkäfer (Cetonia aurata) an Blüte

Rosenkäfer an einer Blüte 

Nashornkäfer (Oryctes nasicornis) 

Diese sehr auffäl­ligen Käfer sind nicht häufig zu finden. Die grossen, braunen Käfer­männchen tragen ein auffäl­liges Horn am Kopf, dem die Käfer ihren Namen verdanken. Die daumen­dicken Larven können 10 bis 12 cm lang werden. Ursprünglich kamen Nashorn­käfer im Wald vor. Heute findet man sie immer häufiger auch in Gärten oder Parkanlagen, wo sie ihre Eier in verrot­tenden Holzhaufen oder astreichem Kompost ablegen, da sie sich von moderndem Holz ernähren. Sogar in Mulch­schichten aus Holzhäcksel entwickeln sich Larven.

Die Tiere sind trotz ihres auffälligen Aussehens völlig harmlos.

Japankäfer (Popillia japonica) 

Dieser auffällig hübsche Käfer stammt ursprüng­lich aus Japan und wurde vor ungefähr hundert Jahren in die USA verschleppt. Vorn dort gelangte er vermutlich über den Luftverkehr nach Italien. Im Jahr 2017 wurde er im Tessin nachgewiesen. Er ist als Quarantäne­schad­organismus eingestuft.

Die Käfer ernähren sich vom Laub vieler Baumarten, die Larven von Wurzeln verschiedener Gräser, Mais aber auch von Tomate, Soja oder Erdbeere. Ausführliche Informa­tionen zum Japankäfer bietet das Kompetenz­zentrum Agroscope des Bundes für land­wirtschaft­liche Forschung.

Nashornkäfer (Oryctes nasicornis)

Nashornkäfer (Oryctes nasicornis) 

Nashornkäfer (Oryctes nasicornis) am Boden

Nashornkäfer mit auffälligem Horn 

Japankaefer (Popillia japonica) an Obstbaumblatt

Japankaefer (Popillia japonica) an Obstbaumblatt 

Das hilft gegen die Engerlinge des Junikäfers 

Christoph Hoyer

Dieser Text wurde von unserem Pflanzen­schutz­experten Christoph Hoyer verfasst.

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