DIE FARBEN DER BLUMEN: WARUM LEUCHTEN BLUMEN FARBIG?
Rosen in edlem Rot, das so typische Veilchenblau oder das dezent-edle Weiss eines Alpenveilchens – Blumen tragen die unterschiedlichsten, für sie charakteristischen Blütenfarben. Doch haben Sie sich schonmal gefragt, wie die Blumen in Ihrem Garten zu ihren so unterschiedlichen Farben gekommen sind und welche Zwecke diese erfüllen? Wir wollen heute erklären, wie Blüten ihre Farben erhalten und was genau hinter diesem kleinen Wunder der Natur steckt!
Der grosse Vorteil der Farbe
Damit Pflanzen sich vermehren und weiterhin bestehen können, sind sie unter anderem auf die Bestäubung durch Insekten, Vögel oder Fledermäuse angewiesen. Um die passenden Bestäuber anzulocken, müssen sie sich eine Taktik überlegen. Eine wichtige ist das Anlocken durch Blütenfarben. Das funktioniert besonders gut mit auffälligen Farben, weshalb gerade solche Blumen besonders leuchtend blühen, die stark von der Bestäubung abhängig sind.
Gelbe Blüten sind generell eine Einladung zum Buffet: Hier gibt es gerade nahrhaften Nektar zu holen. Selten ist die Farbe Blau bei Blumen. Sie entsteht vor allem, wenn eine Art sich extrem von anderen Pflanzen abheben muss, um dem Konkurrenzdruck standzuhalten. Dies ist auf artenreichen, nährstoffarmen Weiden und Wiesen Europas oft der Fall.
Es gibt aber auch Pflanzen, deren Bestäubung sehr gut über die Luft funktioniert. Diese zeigen sich oft in dezenteren Farben. Eine Rolle spielt auch, welchen Bestäuber die Pflanze anziehen möchte. So nehmen Bienen die rote Farbe weniger stark war als andere Bestäuber. Sie fokussieren sich vor allem auf Farbmuster, insbesondere aus dem UV-Bereich. Von Blautönen werden sie besonders stark angezogen.
Die Rosskastanie hat ihre eigene raffinierte Strategie: In ihren grundsätzlich weissen Blüten zeigt sich ein gefärbter Fleck. Dieser wird als Saftmal bezeichnet und lotst die Insekten tiefer in die Blüte hinein.
Zuletzt haben sich manche Vertreter der Pflanzenwelt darauf spezialisiert, in der Nacht zu leuchten: die Flammenblume, der Stechapfel und die Yucca-Pflanze sind nur ein paar Beispiele für Pflanzen, die ihren Auftritt auf die Sternstunden verlegen. Auf diese Weise ziehen sie nachtaktive Bestäuber an und setzen sich von ihrer am Tag blühenden Konkurrenz ab.
Wie Sie sehen, erfüllen die Blütenfarben also wichtige Funktionen. Doch wie entstehen sie eigentlich?
Entstehung der Farbstoffe in der Pflanze: Wie kommt die Farbe in die Blüte?
Bei den Farben der Blüten handelt es sich um Pigmente, die sich unterschiedlichen Gruppen zuordnen lassen. Viele von ihnen zählen zu den Anthocyanen, so etwa Rot, Rosa, Blau und Lila/Violett. Blumenfarben wie Gelb, Orange und einige Rottöne sind sogenannte Carotinoide, die etwa für das leuchtende Gelb der Sonnenblume verantwortlich sind. Die Farbstoffe liegen in gelöster Form im Zellsaft vor oder sind an eine Substanz gebunden. Einige Farben entstehen aus Mischungen beider Formen. Muster auf Blüten, etwa Streifen oder Flecken, kommen durch eine Anhäufung bestimmter Farbstoffe an gezielten Stellen der Blüte zustande.
Welche Blumenfarbe eine Pflanze ausbildet, ist genetisch bedingt und liegt somit in ihrer DNA. Äussere Einflüsse wie die Bodenbeschaffenheit sind aber dazu in der Lage, variierende Farbtöne der Blüten zu bewirken. Einige Pflanzen wechseln ihre Farbe auch: Hortensien wechseln abhängig vom pH der Erde, in der sie wachsen, zwischen blauen und rosa Blüten. Genetische Experimente erlauben es sogar, die Farbe einer Pflanze in die Blüte einer anderen zu transferieren.
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