CHICORÉE PFLANZEN, ERNTEN UND ANTREIBEN
Als Chicorée kennt man die zarten, bitter-aromatischen Salatköpfe von weisslich-gelber Farbe. Erfahren Sie hier mehr über die Pflanze und wie diese gezüchtet und geerntet wird.
Bei der Salatzichorie handelt es sich um eine Kulturform der Gemeinen Wegwarte (Cichorium intybus). Im allgemeinen Sprachgebrauch sind meist die gelblich-weissen Sprosse der Pflanze gemeint, wenn von Chicorée die Rede ist – auch wenn dies eigentlich ein anderes Wort für die ganze Pflanze ist. Diese zeichnen sich durch einen zarten, aromatisch bitteren Eigengeschmack aus und finden beispielsweise im Salat oder als Zutat für Aufläufe oder Pfannengerichte Verwendung.
Vom Kaffee-Ersatz zum Salat
Ursprünglich wurde die Salatzichorie (Cichorium intybus var. foliosum) jedoch wegen eines anderen Pflanzenteils von Bauern in Belgien und den Niederlanden gezüchtet. So wurden im späten 18. und frühen 19. Jahrhundert die fleischigen Pfahlwurzeln der Pflanze zur Herstellung von Ersatzkaffee verwendet.
Über den Beginn der Pflanze als Salatgemüse ranken sich hingegen verschiedene Geschichten. Eine Version berichtet von Bauern, die während der Belgischen Revolution von 1830 ihre Zichorienwurzeln erneut in der Erde vergraben hatten, um sie vor der Beschlagnahmung zu schützen. Als sie die Wurzeln wieder ausgruben, entdeckten sie demnach durch Zufall die weissen Blätter, die heute in der Küche als Chicorée bekannt sind.
Andere Varianten der Entdeckungsgeschichte verweisen auf Bresier, den Chefgartenbauer des Botanischen Gartens in Brüssel, der 1846 in einem Experiment die ersten Chicorée angetrieben haben soll, oder eine zufällige Entdeckung durch Bauern, die im Jahre 1870 überschüssige Zichorienwurzeln einlagerten. Nach dem Herkunftsland sind Salatzichorien daher auch als Brüsseler Sprossen bekannt.
Aussehen und Wachstum
Ähnlich wie die Gemeine Wegwarte, die wild wachsend mehrere Jahre überlebt, ist auch die Salatzichorie eine zweijährige Pflanze. Im ersten Anzuchtjahr bildet sie eine Pfahlwurzel und eine lockere Blattrosette, die der des Löwenzahns ähnelt, bevor sie im Oktober oder November in die Ruhephase übergeht.
Sobald die Zichorie im Frühjahr aus der Ruhephase erwacht, bringt sie einen knospenartigen Spross hervor, der eine Wuchshöhe von mehr als einem Meter erreichen kann und Blütenstände mit blauen Zungenblüten mit einem Durchmesser von bis zu 5 cm trägt.
Im Gartenbau wird die Zichorie jedoch wegen der Sprosse zumeist einjährig als Wintergemüse angebaut. Treibt sie erst im Frühjahr im Beet, erhalten die Sprosse zu viel Licht und bilden grössere Mengen an Bitterstoffen, die sie schlimmstenfalls ungeniessbar werden lassen.
Die Gemeine Wegwarte kann wild wachsend mehrere Jahre überleben.
Aussaat und Pflege von Zichoriensamen und -pflanzen
Bei der Aussaat im Mai bis Juli werden die Zichoriensamen in Reihen mit einem Abstand von 30 bis 40 cm etwa einen Zentimeter tief in der Erde vergraben und keimen nach drei bis vier Wochen. Nach der Keimung sollten die Pflanzen auf 10 bis 15 cm Abstand ausgedünnt werden, um den Rüben ausreichend Platz zum Wachsen zu bieten.
Darüber hinaus sind Zichorien während der Wachstumsphase äusserst pflegeleicht. Solange Sie die Pflanzen regelmässig giessen und den Boden gelegentlich durch Hacken lockern und von Unkraut befreien, erhalten Sie je Pflanze eine etwa 15 cm lange und bis zu 6 cm dicke Rübe, die Sie zum Antreiben von Chicorée-Sprossen verwenden können.
Aussehen und Wachstum
Ähnlich wie die Gemeine Wegwarte, die wild wachsend mehrere Jahre überlebt, ist auch die Salatzichorie eine zweijährige Pflanze. Im ersten Anzuchtjahr bildet sie eine Pfahlwurzel und eine lockere Blattrosette, die der des Löwenzahns ähnelt, bevor sie im Oktober oder November in die Ruhephase übergeht.
Sobald die Zichorie im Frühjahr aus der Ruhephase erwacht, bringt sie einen knospenartigen Spross hervor, der eine Wuchshöhe von mehr als einem Meter erreichen kann und Blütenstände mit blauen Zungenblüten mit einem Durchmesser von bis zu 5 cm trägt.
Im Gartenbau wird die Zichorie jedoch wegen der Sprosse zumeist einjährig als Wintergemüse angebaut. Treibt sie erst im Frühjahr im Beet, erhalten die Sprosse zu viel Licht und bilden grössere Mengen an Bitterstoffen, die sie schlimmstenfalls ungeniessbar werden lassen.
Antreiben von Chicorée
Die Zichorienwurzeln sind erntereif, sobald die Blätter im Oktober oder November gelb werden. Um Chicorée als Wintergemüse anzutreiben, müssen die Rüben möglichst unbeschädigt ausgegraben werden. Lockern Sie dazu die Erde mit einer Grabegabel und ziehen Sie die Rüben vorsichtig heraus. Entfernen Sie danach die gelben Blätter, sodass nur die Knospe übrig bleibt, und schlagen Sie die Rüben in feuchten Sand ein.
Um die Winterruhe herbeizuführen, stellen Sie die Rüben zuerst bei 0 bis 3°C in einen dunklen, frostfreien Raum. Nach etwa einer Woche können die Zichorienwurzeln angetrieben werden, indem Sie sie aufrecht und mit der Knospe nach oben in feuchtem Sand oder einem Wasserbad aufstellen und lichtgeschützt abdecken. Die Temperatur sollte zum Antreiben zwischen 10 und 18°C betragen. Zum Abdecken eignet sich zum Beispiel Mulchfolie oder ein grosser Pflanzkübel.
Nach vier bis sechs Wochen sollten die meisten der Zapfen eine Länge von rund 15 cm erreicht haben. Zu diesem Zeitpunkt sind sie erntereif und können abgebrochen und weiterverwendet werden. Alternativ können die Rüben bei 0 bis 3°C mehrere Monate in der Winterruhe gehalten werden, sodass Sie fast ganzjährig frische Salatzichorien ernten können.
Bitterstoffe als natürlicher Diäthelfer
Gerade alte Sorten wie die Catalogne Géante de Chioggia enthalten eine beträchtliche Menge an Bitterstoffen. Das heisst jedoch nicht etwa, dass die Zapfen ungeniessbar sind. Im Gegenteil: Bitterstoffe haben eine Vielzahl positiver Effekte auf den menschlichen Körper.
So fördern sie die Produktion von Speichel, Magensaft und Gallenflüssigkeit und verbessern dadurch insbesondere die Fettverdauung. Zudem regen sie die Darmtätigkeit an und steigern das Sättigungsgefühl. Dies macht Chicorée zu einem beliebten Bestandteil von Diäten.
Bitterstoffe der Chicorée entfernen – geht das?
Wer jedoch weniger bittere Salatzichorien wünscht, hat zwei Möglichkeiten: Während neuere Sorten wie die Castelfranco oft geringere Konzentrationen des Bitterstoffs Lactucopikrin aufweisen, lässt sich dieser auch im Nachhinein entfernen.
Schneiden Sie dazu einen Kegel aus dem unteren Ende des Sprosses heraus und stellen Sie den Spross aufrecht in lauwarmes Salzwasser. Nach etwa 30 Minuten hat das Salz im Wasser bereits einen Grossteil der enthaltenen Bitterstoffe neutralisiert – die Chicorée ist weniger bitter und kann weiterverwendet werden.