Hochbeet, Hügelbeet oder normales Gartenbeet: Vor- & Nachteile
Der Anbau von Gemüsen und Kräutern im Hochbeet ist in aller Munde und Hochbeete sind mittlerweile in vielen Gärten und auf Balkonen anzutreffen. Doch was genau sind die Vor- und Nachteile von Hoch- und Hügelbeeten? Erfahren Sie hier mehr dazu.
Wird in den verschiedenen Medien über das Gärtnern berichtet, so scheint für den erfolgreichen Anbau von Gemüse und Kräutern ein Hochbeet fast unerlässlich zu sein und der Blick in viele Gärten bestätigt diesen Trend. Dort findet man neben selbst gebauten Holzkonstruktionen auch viele fertige Hochbeetkonstruktionen aus Holz, Kunststoff und Metall.
Genau genommen handelt es sich bei einem Hochbeet um nichts anderes, als um ein sehr grosses Pflanzgefäss. Entwickelt hat sich das Hochbeet aus dem Hügelbeet. Die einfache, leicht erhöhte Beetkonstruktion war in den 70er-Jahren des letzten Jahrhunderts sehr beliebt, verfügte aber nicht über eine senkrechte Wandkonstruktion, wie beim Hochbeet.
Vorteile des Hoch- und Hügelbeets
Gegenüber dem klassischen Bodenbeeten, wie sie seit Jahrhunderten für den Anbau von Gemüse, Erdbeeren oder Kartoffeln Verwendung finden, haben die Hoch- und Hügelbeete zwei Vorteile: Durch das Aufschichten verschiedener pflanzlicher Materialien (Baum- und Heckenschnitt, Laub, Gemüseabfälle und sonstige Pflanzenreste, Kompost) entsteht im Beet durch den Verrottungsprozess eine etwas erhöhte Boden- oder besser Substrattemperatur, die das Pflanzenwachstum fördert.
Auf diesem Hintergrund wird gern auch von deutlich höheren Erträgen im Hoch- oder Hügelbeet gesprochen. Solche Aussagen sind aber mit Vorsicht zu betrachten, da die geringfügig höhere Substrattemperatur im Jahresmittel nur einen geringen Einfluss auf das Pflanzenwachstum und damit auf den Ertrag hat. Wachstumsvorteile sind am ehesten im zeitigen Frühjahr zu erwarten. Im Vergleich zum Grundbeet entsteht im Hoch- und Hügelbeet kontinuierlich neuer Humus, der viele wertvolle Nährstoffe enthält.
Ein weiterer Vorteil des Hochbeets ist die Möglichkeit, bequem im Stehen, oder bei geringerer Höhe auch im Sitzen gärtnern zu können. Ausserdem ermöglichen sie den Anbau von Pflanzen völlig unabhängig vom Boden, z.B. direkt auf oder neben der Terrasse oder dem Balkon.
Hochbeete mit Gemüse und Kräutern
Niedriges Hügelbeet
Bepflanzung vom Hochbeet
Hügelbeete benötigen i.d.R. eine Breite von 150 bis 180 cm, um die erforderliche Höhe von 60 bis 80 cm zu erreichen. Dafür vergrössert sich zwar die nutzbare Anbaufläche beim Hügelbeet gegenüber dem klassischen Grundbeet auf Grund der Wölbung. Beete mit diesen Massen lassen sich aber normalerweise nicht so gut bearbeiten, da man bei normaler Armlänge kaum die Beetmitte erreicht. Käufliche Hochbeete haben daher i.d.R. deutlich geringere Abmessungen.
Nachteile dieser Beettypen
Der hauptsächliche Nachteil des Hochbeets liegt in den Kosten für die Beetkonstruktion und die Beschaffung von geeignetem Füllmaterial. Ausserdem sollte man bedenken, dass die oft als besonders umweltfreundlich gepriesenen Hochbeete einen deutlichen Material- und Energieverbrauch durch Herstellung und Transport verursachen, der beim Grundbeet und auch beim Hügelbeet nicht anfällt.
Ein weiterer Nachteil ergibt sich aus der Füllung mit Holzschnitt. Dieses sehr lockere Material lässt Regen und Giesswasser sehr leicht durchsickern, so dass ggf. häufiger gegossen werden muss. Ausserdem zieht die lockere Füllung des Hoch- und Hügelbeets Mäuse und Wühlmäuse an, daher wird ein Auslegen des Bodens mit Maschendraht empfohlen. Bei einigen käuflichen Hochbeeten, wie beispilsweise beim Hochbeet Aluminium 130 von KGT ist ein solcher Mausschutz bereits im Lieferumfang enthalten.
Niedriges Hügelbeet mit Folie
Vorbereitetes, kurzes Hügelbeet
Hügelbeete für Spargeln im Treibhaus
Wie man das Hochbeet richtig schichtweise befüllt, entnimmt man am besten einer der vielen Anleitungen, die es im Internet oder in Gartenbüchern gibt. Wer sich für ein Hügelbeet interessiert, findet z.B. auf der Seite des Verbands deutschschweizerischer Gartenbauvereine Hinweise zum Aufbau dieser Beetform.
Im Laufe der Zeit verrottet das Material im Hochbeet, so dass das Substrat kontinuierlich sinkt und immer mal wieder nachgefüllt werden muss. Beim Hügelbeet wird normalerweise nicht nachgefüllt. Wenn es in sich zusammengesackt ist, wird es neu errichtet.
Fazit zur Verwendung von Hoch- und Hügelbeeten
Die beliebten Hochbeete sind eine gute Möglichkeit, auf kleinen Flächen bequem Gemüse und Kräuter anzubauen. Sie benötigen wenig Platz und lassen sich i.d.R. gut pflegen. Mit Hilfe von fertigen Hochbeetkonstruktionen ist der kleine 'Garten' auch auf schlechtem Grund, z.B. Schotter oder Bauschutt, schnell angelegt. Für üppiges Wachstum und gute Ernten sollte man das Beet aber immer an einem möglichst sonnigen Ort aufstellen, da die allermeisten Gemüsearten und fast alle Kräuter viel Licht und Wärme benötigen.
Hochbeete kann man in allen möglichen Konstellationen und aus unterschiedlicher Materialisierung vorfinden. Oft sind auch Eigenkonstruktionen aus Holz oder Metall in Gärten anzutreffen.
Dieser Text wurde von unserem Pflanzenschutzexperten Christoph Hoyer verfasst.