Die Verwendung von Gartenwerkzeugen aus Kupfer bringt viele Vorteile mit sich

WERK­ZEUGE AUS KUPFER: DAS STECKT HINTER DER «NEUEN BRONZE­ZEIT» IM GARTEN­BAU 

Kupfer gehörte zu den ersten Metallen, die der Mensch sich vor 10'000 Jahren zu eigen machte. In Verbindung mit Zinn entstehen aus dem eigentlich weichen Kupfer wider­stands­fähige Bronze­legie­rungen, die sich bestens zur Herstellung von Werk­zeugen eignen.

Kupfer­werk­zeuge bieten zahlreiche Vorteile gegen­über den heute verbrei­teten Werkzeugen aus Eisen­legierungen. So sind sie von Natur aus rostfrei und benötigen daher erheblich weniger Pflege. Aufgrund seiner anti­bakteri­ellen und wachs­tums­fördernden Wirkung ist Kupfer im Bio­landbau zudem überaus nützlich.

Die «Wieder­ent­deckung» von Kupfer im Garten­bau 

Die Wieder­ent­deckung von Kupfer im Bio­landbau geht zurück auf Experi­mente, die der Natur­forscher Viktor Schau­berger und sein Sohn Walter Schau­berger in den 1950er-Jahren durch­führten. Dabei stellten sie fest, dass auf Böden, die mit Kupfer­werk­zeugen bearbeitet wurden, Pflanzen besser wuchsen und bis zu 20% mehr Ertrag brachten.

Dies hat mehrere Gründe: Schau­berger und sein Sohn führten die wachs­tumsför­dernde Wirkung von Kupfer­werkzeugen vornehm­lich auf Abnutzungs­produkte zurück, die in der Erde zurück­bleiben. Werden Eisen­werkzeuge verwendet, lassen diese feinste Spuren von Eisen in der Erde, die durch Oxidation zu Rost werden. Lagert sich dieser im Boden an, führt dies zu einer Aus­trocknung, die das Wachstum von Pflanzen hemmt.

Kupfer hingegen ist rost­frei – deshalb stellt sich dieser Effekt gar nicht erst ein. Darüber hinaus erfüllt Kupfer als Spuren­element wichtige Funk­tionen für das Wachstum von Pflanzen. Die Verwendung von Werk­zeugen aus Kupfer­legie­rungen trägt somit ent­scheidend zur Spuren­element­düngung des Bodens bei und beugt den Folgen von Kupfer­mangel vor.

Hochwertige Gartenwerkzeuge aus Kupfer
Werkzeuge und Giesskanne aus Kupfer
Gartenwerkzeuge aus Kupfer

Kupfer­mangel: ein oft über­sehenes Pflanzen­leiden 

Fehlt dem Boden Kupfer, führt dies zudem zu einer Vielzahl an Kompli­kationen beim Anbau von Pflanzen: Früchte wachsen weniger und weisen Verfär­bungen auf, Grün- und Zier­pflanzen wirken welk und kraf­tlos. Insbe­sondere davon betroffen sind Sand- und Kalk­böden sowie Böden mit hohem Anteil orga­nischer Substanz und Torfe.

Anti­bakteri­elle Wirkung von Kupfer 

Darüber hinaus wirkt Kupfer ähnlich wie Silber anti­bakteriell; man spricht vom oligo­dyna­mischen Effekt. Dabei führen freie, nicht an Proteine gebundene Kupfer­partikel dazu, dass Bakterien und Mikroben absterben. Dies hält Fäulnis­prozesse in der Erde auf, sodass unter­irdische Pflanzen­teile weniger Schaden nehmen.

Für den Menschen sowie die meisten Vögel und Säuge­tiere hingegen ist Kupfer unge­fährlich. So führt bei einem normal­gewichtigen Menschen die Aufnahme von bis zu 40 Milli­gramm Kupfer täglich auch lang­fristig zu keinen Kompli­kationen. Die Belastung durch Anla­gerungen im Boden, die von Früchten aufgenommen werden, ist im Übrigen erheblich geringer.

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Vorteile von Kupfer als Material für Werk­zeuge 

Es gibt also reichlich Gründe, die für die Verwendung von Kupfer­werk­zeugen im Garten­bau sprechen. Neben der bereits genannten biochemischen Wirkung von Kupfer als Spuren­element und zum Schutz vor Mikro­organismen spielen dabei auch die elektro­magne­tischen Eigen­schaften eine Rolle. Da Kupfer nicht magnetisch ist, stört die Arbeit mit Kupfer­werkzeugen das natürliche Spannungs­feld des Bodens kaum, was positive Aus­wirkungen auf den Wasser­haushalt hat.

Ausserdem sind Kupfer­werkzeuge äusserst pflege­leicht und über­dauern Werkzeuge aus anderen Materi­alien in den meisten Fällen. Dies hängt zum Teil damit zusammen, dass Kupfer­legierungen nicht rosten – Feuchtig­keit kann Garten­werk­zeugen aus Kupfer also nichts anhaben. Da Bronze weicher und form­barer ist als Eisen oder Edel­stahl, lassen sich Werkzeuge mit hohem Kupfer­anteil zudem ohne Material­verlust nach­schärfen, falls sie stumpf werden. Sollte es zu Verfor­mungen kommen, können auch diese mit einem Hammer selbst ausge­dengelt werden.

Garten­werk­zeuge aus Kupfer: Was Sie bei Pflege und Verwen­dung beachten sollten 

Gleich­zeitig bringen Kupfer­werkzeuge jedoch einige Besonder­heiten hin­sicht­lich ihrer Pflege und Verwen­dung mit sich. So eignen sie sich in erster Linie dafür, kulti­vierte Böden zu bearbeiten. Von einer Verwendung in der Forst­wirtschaft hingegen wird ebenso abgeraten wie von der Nutzung auf kiesigen oder stein­haltigen Böden.

Auch der Kontakt mit Essig ist unbe­dingt zu vermeiden. Kommen Kupfer­werkzeuge mit Essig in Kontakt, kommt es zur Bildung von Grünspan. Dieses wasser­lösliche Salz der Essig­säure ist giftig für Menschen und Pflanzen, kommt jedoch natürlich nicht im Garten vor. Da Kupfer keine zusätz­liche Pflege und Reini­gung benötigt, sollte zudem auf säure­haltige Reinigungs­mittel verzichtet werden.

Patina entfernen: Ist das sinnvoll? 

Nicht mit Grünspan zu verwechseln ist die Patina. Diese grau­grüne Alterungs­schicht entsteht durch Reaktionen des Kupfers an der Oberfläche mit Kohlen­stoff- und Schwefel­dioxid aus der Luft. Dieser «Edelrost» stellt keine Bedrohung für Ihre Werk­zeuge dar. Im Gegen­teil: Die Patina bietet dem darunter liegenden Material durch ihre chemischen Eigen­schaften einen natür­lichen Schutz vor Säure und Verwit­terung. Wird sie aus ästhe­tischen Gründen als störend wahr­genommen, kann sie jedoch mit speziel­ler Politur oder durch kräftiges Schrubben mit einer Messing­draht­bürste oder einem Kunst­stoff­vlies entfernt werden.

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