Blühende Orchideen

Orchideenpflege leicht gemacht – das müssen Sie beachten! 

Die Orchidee wird nicht umsonst als «Königin der Blumen» bezeichnet. Mit ihren exotischen, farbenfrohen Blüten hellt sie jedes Zimmer auf. Hier geben wir Ihnen einen kurzen Überblick, was die häufigsten Orchideen-Arten brauchen und wie Sie sich richtig um sie kümmern.

Genau wie eine echte Königin haben Orchideen besondere Ansprüche an ihren Lebensstandard und sind nur bedingt bereit, Kompromisse einzugehen. So ist es unter anderem erforderlich, genau den richtigen Standort für die jeweilige Sorte zu wählen und die optimalen Bedingungen zu schaffen, um möglichst lange etwas von Orchideen zu haben.

Vorsicht: Orchidee ist nicht gleich Orchidee 

Genau genommen gibt es nicht die eine «echte» Orchidee. Vielmehr handelt es sich um einen Sammelbegriff für alle Pflanzen der Familie Orchidaceae – der zweitgrössten Pflanzenfamilie überhaupt. Diese lassen sich grob unterscheiden in Exoten und heimische Orchideengewächse, von denen letztere meist weniger auffällig, dafür aber von Natur aus terrestrische Pflanzen und besser an das mitteleuropäische Klima angepasst sind. Ebenso werden umgangssprachlich auch Arten ausserhalb der Familie Orchidaceae wie die Orchideen-Primel als Orchideen bezeichnet.

Bei den gängigen Ziersorten handelt es sich in der Regel um hybride Züchtungen der Gattung Phalaenopsis, der Schmetterlings­orchidee, die sich durch ihre bunten, in der Regel zweifarbigen Blüten auszeichnet. In ihrer Heimat im tropischen Regenwald Südamerikas wächst diese Pflanze als Epiphyt auf Bäumen, wo sie mehr Licht abbekommt. Arten anderer Gattungen haben eventuell jedoch auch andere Bedürfnisse. So ist beispielsweise die aus Südostasien eingeführte Pleione formosana winterhart und damit durchaus für die Haltung im Garten geeignet.

Orchideen auf Fenstersims

Orchideen auf Fenstersims 

Nahaufnahme Orchideenblüte

Nahaufnahme Orchideenblüte 

Wilde Orchideen in den Bergen

Wilde Orchideen in den Bergen 

Bedingungen am besten der Heimat nachempfinden 

In ihrer tropischen Heimat wachsen die meisten Orchideen-Arten unter einem Blätterdach, das sie vor starker Sonneneinstrahlung schützt. Diese können die Pflanzen nämlich nur schlecht vertragen, weshalb sie auch zu Hause am besten im Halbschatten gehalten werden sollten. Ideal dafür ist ein Standort an einem Fenster an der West- oder Ostseite des Hauses, der zwar Sonne abbekommt, aber nicht in der prallen Mittagssonne liegt.

Als Substrat eignet sich am besten spezielle Orchideenerde, die besonders grob und luftdurchlässig ist. Wird diese Erde verwendet, sinkt das Risiko, dass die nässeempfind­lichen Wurzeln Staunässe ausgesetzt sind. Bei Bedarf kann ausserdem ein eigens für Orchideen vorgesehener Topf mit integrierter Stufe verwendet werden, der dem Wasser das Ablaufen erleichtert. Bei besonders feuchtigkeits­empfindlichen Sorten wie Cattleya-Orchideen sollte stattdessen ein Kunststoffkorb verwendet werden.

Gelbe Orchideen
Orchideen im Halbschatten
Weisse Blüte einer Orchidee

Die Familie der Orchidaceae umfasst eine Vielzahl an verschiedenen Orchideen mit unterschiedlichen Blütenformen und -farben. 

Orchideen mögen es warm und feucht 

Temperatur und Luftfeuchtigkeit sollten indes möglichst dem Klima angeglichen werden, aus dem die jeweilige Art ursprünglich stammt. Für Sorten der Gattung Phalaenopsis liegt die ideale Temperatur zwischen 16 und 30°C, während die Luftfeuchtigkeit wie bei den meisten tropischen Arten bei rund 60% liegen sollte.

Wenn Sie Ihr Wohnzimmer nicht in ein schwülwarmes Terrarium verwandeln wollen, gibt es jedoch Alternativen. So können Sie die Blätter Ihrer Orchideen stattdessen regelmässig mit kalkarmem Wasser besprühen oder die Pflanzen mitsamt ihres Topfes in einen grösseren, mit feuchtem Blähton gefüllten Übertopf stellen, um sie feucht zu halten. Letztere Methode sorgt dafür, dass sich die Feuchtigkeit um die Pflanzen herum durch Verdunstung erhöht, während der Rest des Zimmers und die Wurzeln verschont bleiben.

Feucht, aber nicht nass – so wässern Sie Orchideen richtig 

Obwohl sie es gerne feucht mögen, vertragen fast alle Orchideen-Arten Nässe nur extrem schlecht. Anstatt Wasser allmählich aus dem feuchten Boden aufzunehmen, speichern epiphytische Orchideengewächse Wasser und zehren allmählich an diesen Reserven. Es reicht daher völlig aus, die Exoten einmal pro Woche zu wässern, indem man sie aus dem Übertopf nimmt, in zimmerwarmes, kalkarmes Wasser taucht und den Pflanztopf gründlich abtropfen lässt, bevor man ihn in den Übertopf zurückstellt.

Regenwasser ist für diesen Zweck bestens geeignet – bei Leitungswasser hingegen ist es gegebenenfalls notwendig, dieses zuvor abzukochen und zu entkalken. In jedem Falle ist jedoch darauf zu achten, dass die Pflanzen vorzugsweise morgens und ausschliesslich in Wurzelnähe gegossen werden und sich keine Staunässe bildet. Auch beim Einsprühen sollten Sie sicherstellen, dass sich in den Blattachsen kein Wasser sammelt – dieses kann sonst zu Fäulnis führen.

Wurzelpflege
Substratwechsel
Besprühen mit Wasser

Damit Sie sich lange an gesunden Orchideen-Pflanzen erfreuen können, ist die Einhaltung der korrekten Pflegemassnahmen wichtig. 

Orchideenpflege für Fortgeschrittene: Düngen, Schneiden und Umtopfen 

Während der Wachstumsphase sollten Orchideen zusätzlich zur regulären Wassergabe alle zwei bis vier Wochen gedüngt werden. Dafür eignet sich am besten spezieller Orchideendünger, jedoch kann dieser schlimmstenfalls auch durch regulären, in einem Verhältnis von 1:10 verdünnten Flüssigdünger ersetzt werden.

Um die Blütenpracht der Pflanzen zu erhalten, müssen verblühte und eingetrocknete Blütenstiele regelmässig zurückgeschnitten werden. Mehrtriebige Arten, zu denen auch die Phalaenopsis gehört, sollten dafür oberhalb des dritten Hüllblatts abgeschnitten werden, damit im besten Falle neue Blüten am selben Stiel spriessen. Bei eintriebigen Arten wird stattdessen der Stiel vollständig entfernt. Verwenden Sie dafür unbedingt ein ausreichend scharfes Messer oder eine spezielle Pflanzenschere, um der Pflanze so wenig Schaden wie möglich zuzufügen.

Die empfindlichen Wurzeln von Orchideengewächsen hingegen werden nur zurückgeschnitten, wenn sie vertrocknen oder verfaulen. Idealerweise sollte dies gleichzeitig mit dem Umtopfen getan werden – also dann, wenn die Wurzeln in grosser Zahl aus dem Topf herauswachsen oder die Erde grösstenteils zersetzt ist und beginnt, im Topf zusammenzusacken. Idealerweise sollten Orchideen zu Beginn der Wachstumsphase im Frühjahr umgetopft werden, keinesfalls in der Ruhephase zwischen November und März.

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