Bodenbearbeitung mit dem Sauzahn

Bodenlockerung mit dem Sauzahn - Umgraben im Biogarten 

Damit der Gartenboden durchlässig bleibt, muss er regelmässig gelockert werden. Viele der nützlichen Erdreichsbewohner können allerdings nicht in der falschen Bodenschicht überleben – die Bodenlockerung muss also möglichst schonend erfolgen. Hierbei hilft das Gartenwerkzeug "Sauzahn".

Bei der schonenden Bodenauflockerung kommt der sogenannte Sauzahn ins Spiel. Dieses Gartenwerkzeug ermöglicht es, den Boden zu bearbeiten, ohne die verschiedenen Erdschichten zu vermischen und ihren Bewohnern zu schaden. Dies macht ihn insbesondere im biologischen Garten zu einem unverzichtbaren Wegbegleiter.

Lockern statt Umgraben – schonende Behandlung für empfindliche Ökosysteme 

Die gesamte Erde im Garten ist voller Leben: Pilze, Bakterien und einzellige Organismen tragen ebenso wie Insekten, Würmer und andere Nützlinge dazu bei, dass die im Erdboden ablaufenden Prozesse nicht zum Erliegen kommen. Einige dieser Organismen vertragen jedoch keine Temperaturschwankungen oder Veränderungen der Bodenfeuchte, weshalb sie nur in einer bestimmten Schicht überleben können. Ohne diese Lebewesen wären in vielen Fällen zusätzliche Pflegemassnahmen und Kunstdünger notwendig – dies würde nicht nur mehr kosten, sondern ist auch im Biogarten nicht gern gesehen.

Seit in den 1970er-Jahren festgestellt wurde, dass das Umgraben dem Ökosystem des Bodens schadet, hat sich daher im Bio-Gartenbau eine andere Form der Bodenbearbeitung – das Lockern mit dem Sauzahn – durchgesetzt. Mit seinem sichelartig gebogenen Zinken erinnert dieses Werkzeug an einen Handkultivator, jedoch hat es einen wesentlich längeren Stiel. Am vorderen Ende geht der Zinken in ein pflugartig geformtes Blatt über, das das Erdreich lockert, ohne sein Gefüge zu verändern.

Arbeiten mit dem Sauzahn: So wird’s gemacht! 

Ein grosser Vorteil der Bodenlockerung mit dem Sauzahn besteht darin, dass sie erheblich weniger aufwändig ist als das Umgraben. Anstatt die gesamte Erde im Beet auszuheben und umzuschichten, muss das Werkzeug nur durch die Erde gezogen werden. Setzen Sie dabei am Beetrand an und ziehen Sie den Zinken in möglichst grosser Tiefe bis zum gegenüberliegenden Rand durch die Erde. Wiederholen Sie diesen Prozess in Abständen von 15 bis 25 cm, bis Sie das gesamte Beet umgewälzt haben. Fahren Sie danach von einem anderen Beetrand aus fort, sodass im Beet ein Rautenmuster entsteht.

Um den Boden bestmöglich zu lockern, sollte bei schweren Böden der Abstand zwischen den einzelnen Rillen etwas geringer sein. Diese zusätzliche Lockerung erleichtert Wasser das Abfliessen und verbessert so den Wasserhaushalt, während mehr Sauerstoff in die unteren Bodenschichten gelangt. Dadurch werden auch die nützlichen Bodenbewohner aktiver und tragen damit mehr zur Verbesserung der Bodenqualität bei.

Erde in der Hand
Sauzahn von Sneeboer
Handgerät zur Bodenbearbeitung

Die Bodenbearbeitung mit dem Sauzahn verhindert die Durchmischung der natürliche Bodenschichtung und gilt daher als besonders schonend. 

Das richtige Werkzeug für das richtige Beet und die richtige Saison 

Generell ist ein Sauzahn vor allem für Beete mit lockerer, sandiger Erde geeignet, in denen Flachwurzler angebaut werden sollen – eine tiefgründige Lockerung, wie sie zum Beispiel für Wurzelgemüse erforderlich wäre, ist mit dem Gerät nicht möglich. Ist die Erde zu dicht oder zu klebrig, ist es ebenfalls nur schwer möglich, mit dem Werkzeug Fortschritte zu machen. Wer bei solchen Beeten nicht jedes Mal zum Spaten greifen möchte, kann jedoch mit Sand und reifem Kompost die Bodenbeschaffenheit allmählich verändern. Werden jährlich drei bis fünf Liter Kompost pro Quadratmeter mit einem Kultivator in einen lehmigen Boden eingearbeitet, kann der Boden binnen weniger Jahre mit einem Sauzahn bearbeitet werden.

Die Bodenlockerung sollte am besten im Frühjahr und im Herbst erfolgen. Zu diesen Zeiten ist das Erdreich gut durchfeuchtet, sodass der Boden nicht nur für die kommende Einsaat vorbereitet wird, sondern sich von der Strapazen der Lockerung besser erholen kann. Im Sommer hingegen ist vom Einsatz des Werkzeugs abzuraten – die trockenen Böden sind nur schwer zu durchdringen und verlieren durch die Bearbeitung zusätzlich Wasser.

Der perfekte Sauzahn für Ihren Garten: Darauf sollten Sie beim Kauf achten! 

Bei der Auswahl des richtigen Geräts ist auf mehrere Dinge zu achten. So sollte der Zinken fest mit dem Stiel verbunden sein, da die Verbindungsstelle beim Ziehen durch den Boden starker Krafteinwirkung ausgesetzt ist. Wechselstiel-Systeme hingegen werden dadurch schnell in Mitleidenschaft gezogen. Um beim Ziehen selbst besseren Halt zu finden, sollten Sie zudem ein Modell wählen, dessen Stiel am oberen Ende leicht gekröpft zuläuft.

Da ein biologischer Garten wesentlich schonender bearbeitet werden muss, ist bei besonders empfindlichen Flächen ein Werkzeug aus Kupfer oder einer Bronzelegierung mit hohem Kupfergehalt zu empfehlen. Anders als Eisenwerkzeuge sind Kupferwerkzeuge rostfrei, wodurch sie den Boden weniger austrocknen. Im Gegenteil trägt der natürliche Abrieb der Werkzeuge sogar zur Spurenelementdüngung des Bodens bei. Gleichzeitig hat Kupfer genau wie Silber eine antibakterielle Wirkung, sodass Fäulnisprozesse aufgehalten oder verlangsamt werden.

Werkzeuge zur Bodenbearbeitung 

Weitere beliebte Werkzeuge 


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