Zecke, Holzbock auf Grashalm im Garten

Zecken aus dem Garten vertreiben: So werden Sie die Blutsauger los

Zecken zählen aus gutem Grund zu den unbeliebtesten Krabbeltieren. Die Ektoparasiten aus der Familie der Milben (Acari) beissen sich bei Menschen und Tieren gleichermassen an freien Hautstellen fest und trinken ihr Blut – und im Gegenzug hinterlassen sie Pathogene, die schwere Erkrankungen hervorrufen können.

Sobald im Frühjahr die Temperaturen steigen, verirren sich Zecken auf Nahrungssuche auch in unsere Gärten – es ist also nicht nur beim Waldspaziergang Vorsicht geboten. Hier verraten wir Ihnen alles Wissenswerte über Zecken und zeigen, wie Sie sich, Ihren Garten und Ihre Kinder und Haustiere vor den Blutsaugern schützen.

Gemeiner Holzbock (Ixodes ricinus)

Gemeiner Holzbock (Ixodes ricinus)

Zecke auf einem Grashalm

Zecke auf einem Grashalm

Lauernde Zecke im Grün

Lauernde Zecke im Grün

Nicht nur für Waldbewohner ein Problem

Zecken bevorzugen geschützte Nistplätze im Unterholz sowie in Steinspalten und Komposthaufen und erwachen ab März aus der Winterruhe. Anstatt auf einen Wirt aufzuspringen, wie es etwa Flöhe tun, warten sie auf Büschen und Sträuchern oder im hohen Gras darauf, dass ein Mensch oder Tier die Pflanze streift und sie so mitnimmt. Anschliessend beissen sie sich an ungeschützten Hautstellen mit dünner Haut fest – beispielsweise in Achseln und Kniekehlen, auf der Kopfhaut oder im Genitalbereich.

Von den über 900 Arten der Ordnung der Zecken (Ixodida) ist der Gemeine Holzbock (Ixodes ricinus) in der Schweiz die häufigste. Er ist dunkelbraun bis schwarz und lässt sich an seiner markanten Analfurche und dem dunklen Schild am Rumpf erkennen. Ausgewachsene Weibchen werden etwa 4 mm gross, Männchen sind etwas kleiner. Ihr Fortpflanzungs- und Entwicklungszyklus ist nicht von der Jahreszeit abhängig – Larven können sich binnen eines Jahres zu Nymphen und im Folgejahr zu ausgewachsenen Tieren entwickeln, wenn sie genug Nahrung finden.

Krankheitsrisiko durch Zeckenbisse

Im Laufe ihres Lebens benötigt eine Zecke drei Wirte - einen pro Entwicklungsstadium. Erwachsene Exemplare des Gemeinen Holzbocks verbringen mit ihrer letzten Mahlzeit vor der Paarung und Eiablage rund 80 Stunden und schwellen dabei auf bis zu zwölf Millimeter an. Dabei dringt fortlaufend Speichel in die Blutbahn des Wirts ein, der Krankheitserreger enthält, die schlimmstenfalls zu Lyme-Borreliose, Tularämie oder Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) führen.

Während es gegen das FSME-Virus bereits Impfstoffe gibt, existieren gegen die bakteriellen Erkrankungen Borreliose und Tularämie keine effektiven Vorsorgemassnahmen. Es ist deshalb umso wichtiger, krankheitsübertragende Zeckenarten und ihre Nester frühzeitig zu erkennen und entsprechende Schritte zu ergreifen.

Ixodes ricinus: Weibchen (links) und Männchen (rechts)

Ixodes ricinus: Weibchen (links) und Männchen (rechts)

Zecken auf Tierfell

Zecken auf Tierfell

Zecke vor und nach der Blutmahlzeit

Zecke vor und nach der Blutmahlzeit

Zeckenschutz im Garten

Um bei der Gartenarbeit Zeckenbisse zu vermeiden, sollten die Tiere gar nicht erst unter die Kleidung gelangen. Tragen Sie dafür lange, helle Kleidung mit Gummibündchen und stopfen Sie die Ärmel und Hosenbeine in Ihre Handschuhe und Socken.

Damit sich die Blutsauger nicht im Garten ausbreiten, sollten Sie den Rasen regelmässig mähen und Büsche und Sträucher so zurechtschneiden, dass kein Risiko besteht, versehentlich daran hängenzubleiben. Baumschnitt und Laub sollten immer alsbald beseitigt werden. Haben Sie Kinder, sollten auch Sandkästen und Planschbecken mindestens 1,5 m von Büschen und Sträuchern entfernt und ausschliesslich auf kurz gemähtem Rasen stehen.

Zuletzt haben sich auch stark riechende Pflanzen wie Zitronen-Eukalyptus, Lavendel, Rosmarin, Thymian, Nelke und Wacholder als natürlicher Zeckenschutz bewährt. Pflanzen Sie diese Pflanzen am Rand des Gartens oder an Wegen, meiden Zecken diese Orte somit von selbst.

Erste Hilfe bei Zeckenbissen

Natürlich sind diese Massnahmen kein hundertprozentiger Garant dafür, dass der Garten zeckenfrei bleibt. Entdecken Sie an sich selbst oder anderen eine Zecke, sollten Sie schnell, aber keinesfalls überstürzt handeln. Entfernen Sie die Zecke am besten, indem Sie sie möglichst gerade mit einer Zeckenzange herausziehen und im Anschluss die Einstichstelle desinfizieren.

Beobachten Sie danach den Zustand des Patienten für mehrere Tage. Tritt um die Stichstelle eine kreisförmige Rötung auf oder entwickeln sich Symptome wie Kopf- und Gliederschmerzen, Fieber, Abgeschlagenheit, Übelkeit oder Sehstörungen, sollten Sie sofort einen Arzt aufsuchen.

Spray gegen Zecken

Vorbeugung: Spray gegen Zecken

Zecken richtig entfernen

Zecken richtig entfernen

Gemeiner Holzbock auf Haut

Gemeiner Holzbock auf der Haut

Zeckenbiss am Arm
Zeckenbiss an Achsel
Zeckenbiss

Ein Zeckenbiss kann gefährliche Krankheiten wie FSME, Borreliose oder Tularämie übertragen – deshalb ist die frühzeitige Erkennung von Zeckenarten und -nestern entscheidend für den Schutz.

Gartenblog