Eissalatsamen
Genau genommen zählt der Eissalat zur Gruppe der Kopfsalate. Während Kopfsalate schon im 16. Jahrhundert angebaut wurden, ist der Eissalat eine relativ neue Salatzüchtung. Ursprünglich stammt er aus den USA. In Mitteleuropa wird er erst seit den 80er Jahren des letzten Jahrhunderts in grossem Umfang angebaut und ist inzwischen durch Importe aus Spanien das ganze Jahr im Handel verfügbar. Mehr Informationen zur Anzucht, Pflege und Ernte von Eissalat finden Sie hier.
Botanik des Eissalats
Botanisch betrachtet zählen alle Eissalatsorten und der ganz ähnliche Bataviasalat zur Art Lactuca sativa. Die botanische Stammform ist mit grosser Wahrscheinlichkeit der Zaunlattich (Lactuca serriola), der auch als Kompass-Lattich oder Stachel-Lattich bezeichnet wird. Man findet diese Pflanze oft auf trockenen oder steinigen Standorten, z.B. an Wegrändern oder auf Böschungen.
Eissalat bildet weissen Milchsaft, woher auch die Gattungsbezeichnung Lactuca (lat. lactis = Milch) kommt. Im Laufe der Pflanzenentwicklung bildet sich zuerst eine Blattrosette, deren innere Blätter einrollen und so den typischen Kopf bilden. Später treibt aus dem Kopf heraus ein Stängel, an dem die gelben Blüten entstehen. Dieser Vorgang wird auch als Schossen oder Schiessen des Salats bezeichnet.
Sorten
Eissalat und Bataviasalat unterscheiden sich vom Kopfsalat durch ihre festeren und knackigen Blätter. Ein Vorteil dieser Salate ist die oftmals längere Haltbarkeit im Gemüsefach des Kühlschranks und natürlich auch auf den langen Wegen im Kühltransporter. Ausserdem zerfallen die etwas dickeren, knackigen Blätter im fertig angerichteten Salat nicht so schnell, wie die des weicheren Buttersalats.
Typische Eissalatsorten sind 'Great Lakes', eine der ersten Eissalatsorten aus den USA oder 'Grazer Krauthäuptel', eine Sorte mit relativ kurzer Kulturzeit, die sich problemlos anbauen lässt.
Bataviasalate, sind etwas feiner in der Blattstruktur und bilden z.T. nicht so feste Köpfe wie der klassische Eissalat, weshalb sie manchmal auch zu den Kopfsalaten gezählt werden.
Kulturansprüche
Eissalat lässt sich recht problemlos aus Samen ziehen. Die Pflanzen gedeihen bei entsprechender Pflege in jedem Gartenboden und natürlich auch im Hochbeet. Wichtig ist eine gute und gleichmässige Wasserversorgung, was besonders für die Kultur auf sandigen Böden gilt. Da der Nährstoffbedarf aller Salatarten relativ gering ist, reicht eine Versorgung mit gut gereiftem Kompost aus. Ergänzend, oder wenn kein Kompost verfügbar ist, kann vor der Pflanzung ein organischer Dünger, z.B. 'Hauert Biorga Gartendünger' oder 'Hauert Biorga Hochbeetdünger' gegeben werden.
Eissalate sind eine klassische Pflanzkultur, d.h. die Jungpflanzen werden im Beet, einer Pflanzschale oder in Pflanztöpfen vorgezogen.
Anzucht der Jungpflanzen durch Aussaat
Für frühe Pflanztermine von März bis April werden die Jungpflanzen auf einer hellen Fensterbank oder in einem Frühbeet oder Kleingewächshaus herangezogen. Am besten verwendet man dafür Aussaatschalen, die mit einem speziellen Anzuchtsubstrat gefüllt werden.
Die Samen werden im Abstand von 1 bis 3 cm in einer Reihe abgelegt. Anschliessend wird einer feinen Schicht des Substrates abgesiebt und mit einem Handpumpsprüher befeuchten.
Schon nach wenigen Tagen zeigen sich die Keimblätter der Salatsämlinge. Sobald sich das erste echte Blatt bildet werden die Pflänzchen z.B. mit einer Pikierhilfe oder einem Pikierstab in Pflanzschalen oder kleine Pflanztöpfe verpflanzt.
Für eine gute Jungpflanzenentwicklung ist ausreichend Licht erforderlich. So bleiben die Salatpflänzchen kompakt im Wuchs. Wenn sie 5 bis 7 Blätter entwickelt haben, wird ins Beet gepflanzt.
Für spätere Pflanztermine ab Mai können die Jungpflanzen auch im Garten- oder Hochbeet angezogen werden. Allerdings haben derart gezogene Jungpflanzen einen nicht so gut geformten Wurzelballen wie solche aus Pflanztöpfen. Sie wachsen daher, vor allem bei sehr warmer und trockener Witterung nicht so gut an, wie getopfte Jungpflanzen. In den ersten Tagen nach dem Pflanzen sollte täglich mit feiner Brause gegossen werden.
Natürlich ist auch eine Direktsaat von Eissalat möglich. Durch die Vorkultur von Jungpflanzen lässt sich der oft knappe Platz an Pflanzfläche im Garten allerdings optimaler nutzen.
Das Saatbeet wird gut vorbereitet so dass die Erde feinkrümelig und locker ist. Mit einem Kantholz lassen sich Rillen in die Erde ziehen oder drücken. Die Samen werden im Abstand von 2 bis 3 cm ausgelegt. Anschliessend wird mit der Hand oder einer Pflanzkelle die Rille vorsichtig mit nur wenig Erde abgedeckt, leicht angedrückt und vorsichtig z.B. mit einer Gewächshausgiesskanne angegossen.
Pflanzung
Für Eissalat werden Pflanzabstände von 30 x 30 cm gewählt. Sie brauchen etwas mehr Platz als die klassischen Kopfsalate. Bei zu enger, wie auch zu tiefer Pflanzung steigt die Gefahr von Salatfäulen.
Das Setzen der Jungpflanzen erfolgt am besten mit einer Pflanzkelle.
Pflege
Damit die Jungpflanzen sich gut entwickeln können ist regelmässiges Bewässern nötig. Unkräuter zwischen den Salatpflanzen behindern das Wachstum der Kulturpflanze. Am besten entfernt man sie durch Jäten, bevor der Salat einen Kopf bildet.
Ernte
Je nach Sorte und Jahreszeit benötigen Eissalate von der Saat bis zur Ernte 8 bis 12 Wochen. Wenn der Kopf gut ausgebildet ist wird die komplette Pflanze direkt über der Erde abgeschnitten.
Massnahmen gegen Krankheiten und Schädlinge
Eissalat wird gern von Blattläusen und Falschem Mehltau befallen. Den besten Schutz davor bieten resistente Sorten.
In feuchten Jahren können Nacktschnecken erhebliche Schäden verursachen. Zur Schneckenabwehr gibt es Schneckenzäune mit denen ein ganzes Beet vor Zuwanderung geschützt wird. Für Einzelpflanzen bieten sich Manschetten aus Stahlblech oder Kunststoff an, die es unter der Bezeichnung SchneckenStopp FE und Schneckenstopp PP in unterschiedlichen Grössen gibt.
Zur direkten Bekämpfung können zugelassene Schneckenkornpräparate verwendet werden. Geeignete Produkte gegen Wegschnecken können dem Pflanzenschutzmittelverzeichnis des Bundesamtes für Landwirtschaft BLW entnommen werden.
Auch bei Tauben und Sperlingen sind junge Salatblätter sehr beliebt. Hier hilft das Abdecken mit einem Kulturschutznetz vor Frassschäden.