Tomaten düngen

Biodünger, Volldünger, Mineraldünger, Spezialdünger - ein praktischer Blick auf das Düngerangebot 

Die Auswahl im Bereich der Dünger ist gross. So gibt es Biodünger, Volldünger, Mineral­dünger, kultur­spezfische Dünger wie Tomaten- oder Bonsai­dünger sowie diverse Spezial­dünger. Erfahren Sie hier, welche Dünger sich wofür eignen und was die Unterschiede der einzelnen Dünger­gruppen ausmacht.

Schaut man sich das Angebot an Düngern in den Regalen der Gartencenter oder in Onlineshops an, kann man schnell den Überblick verlieren. Da scheint es hilfreich zu sein, wenn Hersteller oder Vertreiber von Düngern ein scheinbar passendes Produkt für jede Pflanzenart oder Kultur anbieten. Kräuterdünger, Tomatendünger, Gurken- und Zucchini­dünger, Erdbeer­dünger, Balkonpflanzen­dünger, Buchsbaum­dünger u.v.a.m.

Folgt man dieser Logik, bräuchte man zur Versorgung weniger Garten­pflanzen ein ganzes Arsenal an Dünger­packungen. Damit ist allerdings noch nicht die Frage beantwortet, ob man besser einen flüssigen oder einen festen, z.B. gekörnten Dünger bevorzugen sollte und welcher Dünger der beste für meine Pflanze aber natürlich auch für die Umwelt ist.

Die Angebots­fülle entwickelt sich aktuell immer weiter. So gibt es nicht nur Biodünger aus natürlichen Rohstoffen, wie Hornspänen, Vinasse oder Schafwolle sondern auch vegane Dünger, z.B. Biogarten Gemüsedünger oder Vegano Royal Bio Rasendünger, die frei von tierischen Stoffen sind, und die verschiedene Hülsen­früchte als Lieferant von Stickstoff verwenden.

Einteilung von Düngern 

Dünger werden nach verschiedenen Kriterien eingeteilt. Für den Einsatz auf dem Balkon, der Terrasse oder im Garten sind folgende Unter­scheidungen von Bedeutung:

Mineraldünger oder organischer Dünger 

Wie der Namen sagt, handelt es sich bei den Mineral­düngern um Substanzen, die keine organischen Bestandteile, wie Mist, Hornmehl oder Reststoffe aus der Lebensmittel­verarbeitung enthalten, sondern in erster Linie gut wasser­lösliche Salze. Ein klassisches Beispiel für einen Mineraldünger ist Kali oder Kalimagnesia. Diese im Bioanbau zugelassenen Kalium- bzw. Kalium-Magnesium-Dünger enthalten die in natürlichen Mineralien vorkommende Salze Kaliumsulfat, bzw. Magnesium­sulfat. Gleiches gilt auch für den wichtigen Nährstoff Phosphor. So wird z.B. in manchen Biovolldünger weicherdiges Rohphosphat verwendet, das ebenfalls aus mineralischen Lagerstätten stammt.

Neben diesen 'natürlichen' Mineralien kommen aber auch synthetisch hergestellte Mineralsalze in Mineraldüngern zum Einsatz. Hier ist es vor allem der Nährstoff Stickstoff, der als leicht wasser­lösliches Nitrat- oder Ammoniumsalz verwendet wird. Die Herstellung dieser synthetischen Stickstoff­dünger ist sehr energie­aufwendig.

Im Garten werden heute organische Dünger bevorzugt, da sie den Ruf haben, besonders umweltfreundlich zu sein. Dünger, in denen die Pflanzen­nährstoffe in organischer Form enthalten sind, müssen in den meisten Fällen erst durch Mikro­organismen im Boden aufgeschlossen werden, bevor sie für die Pflanzen verfügbar sind. Das ist z.B. ein Grund, warum Hornspäne oder Wollpellets erst mit Verzögerung wirken, zur Behebung eines akuten Stickstoff­mangels sind sie daher nicht geeignet.

Natürlich gibt es auch organische Dünger in flüssiger Form, z.B. Hauert Vegesan Gemüse und Blumen Flüssigdünger, die i.d.R. auch schnell verfügbare Nährstoffe enthalten.

Granulierten Dünger von Hand ausbringen

Streuen von granuliertem Dünger 

Abmischen von Füssigdünger

Abmischen von Füssigdünger 

Spezialdünger für Tomaten

Spezialdünger für Tomaten 

Mehr­nährtoff­dünger oder Einzel­nährstoff­dünger 

Heute werden kaum noch Einzel­nährstoff­dünger angeboten. Eine Ausnahme sind Stickstoff­dünger auf Basis von Hornspänen, Hornmehl oder Schafwolle. Am häufigsten kommen im Garten so genannte Mehr­nährstoff­dünger zum Einsatz, die die wichtigsten Nährstoffe Stickstoff, Kalium, Phosphor und meist auch Magnesium enthalten.

Mit diesen Mehr­nährstoff­düngern lassen sich die Pflanzen gut mit Nährstoffen versorgen, allerdings besteht die Gefahr, dass es bei regelmässiger Anwendung zu einer Überdüngung des Boden kommen kann. Daher empfiehlt es sich, den Gartenboden regelmässig, z.B. mit Hilfe eines Boden­probesets, auf seinen Nährstoff­gehalt untersuchen zu lassen, denn auch mit organischen Düngern kann man seine Pflanzen überdüngen.

Spezialdünger 

Sie dienen in erster Linie dazu, bestimmte Ernährungs­probleme zu lösen, bei denen ein Mangel an Mikronähr­stoffen vorliegt. So gibt e zur Behandlung von Eisenmangel­chlorose spezielle Eisendünger, zur Vorbeugung von Stippe an Apfel und Blütenend­fäule bei Tomate einen entsprechenden Kalziumdünger.

Eintopfen einer Pflanze
Frische Erde in Händen
Pflanze über Kompost in Händen

Häufig sind Gartenböden bereits gut mit Nährstoffen angereichert. Ob eine Düngung notwendig ist, kann auch mit speziellen Bodenanalysen ausfindig gemacht werden. Auch die Beigabe von Komposterde kann den Boden mit organischen Nährstoffen anreichern. 

Langzeitdünger 

Diese Dünger geben die Nährstoffe, vor allem Stickstoff, nur langsam über einen längeren Zeitrum von mehreren Wochen relativ gleichmässig ab. Sie werden häufig in Rasendüngern und für die Versorgung von Blumen und Kübelpflanzen eingesetzt. Die klassischen Langzeit­dünger wie Hauert Tardit Langzeit­dünger oder Certoplant Allround Universal-Rasendünger enthalten allerdings synthetisch hergestellte Nährstoffe, die z.T. noch mit Harzen umhüllt werden. Für das biologische Gärtnern sind sie daher nicht geeignet.

Fazit 

Da i.d.R. die meisten Gartenböden gut bis sehr gut mit Nährstoffen versorgt sind, sollte man beim Einsatz von Düngern aller Art zurückhaltend sein. Sehr gut für die Bodenstruktur und das Bodenleben sind regelmässige Gaben von Kompost. Zur Versorgung der Böden mit Stickstoff, der leider stark auswaschungs­gefährdet ist, können zusätzlich Hornmehl, Hornspäne oder Wollpellets dienen.

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Christoph Hoyer

Dieser Text wurde von unserem Pflanzen­schutz­experten Christoph Hoyer verfasst.

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