Garten mulchen

Garten richtig Mulchen: Richtiges Vorgehen sowie die Vor- und Nachteile 

Damit Pflanzen optimal gedeihen können, benötigen viele von ihnen mehr Schutz im Wurzel­bereich, als das Erdreich alleine bietet. Im biologischen Gartenbau wird zu diesem Zweck in der Regel gründlich gemulcht. Hier erfahren Sie, wie das Mulchen richtig funktioniert und was dabei zu beachten ist!

Indem Sie eine Schutz­schicht aus einem geeigneten Mulch­substrat anlegen, können Sie Ihre Garten­pflanzen vor der Witterung schützen und bei manchen Obst- und Gemüse­pflanzen sogar bessere Erträge erzielen. Viele Mulch­substrate sehen sogar optisch attraktiver aus als blanker Erdboden – jedoch ist nicht jedes für alle Pflanzen geeignet.

Mulch als Ersatz für die natürliche Schutz­schicht der Erde 

Freiliegende Erde ist in der Natur äusserst selten. Während in Wäldern Pflanzen­reste das Erdreich bedecken, liegt in Auen oder an Gewässern in der Regel eine Schicht aus Kies, Sand oder Steinen über dem Erdboden. Diese Schutzschicht erfüllt einen wichtigen Zweck, indem sie im Sommer verhindert, dass die darunter liegende Erde austrocknet, Trockenrisse bildet oder zu heiss wird. Im Winter hingegen schützt sie Wurzeln, Knollen und Samen vor dem Erfrieren.

Beim Mulchen wird eine solche Schicht selbst angelegt, indem unverrottete, zerkleinerte Pflanzen­teile auf Beeten und Wegen ausgebracht oder abgemähte Gründün­gungs­pflanzen verteilt werden. Mulch­substrate wie der bewährte Miscanthus Gartenmulch von ökohumsind erhältlich, können aber auch selbst hergestellt werden. Ferner ist es möglich, Mulchfolien und Mulchpapier aus kompos­tierbaren Materialien zu erwerben.

Vor- und Nachteile von Mulchen 

Allgemein sind gemulchte Beete weitaus weniger anfällig für Schädlinge und Unkraut. So hemmen die meist langsamen Zersetzungs­prozesse, die in organischen Mulch­substraten wie Rindenmulch stattfinden, die Keimung von Unkrautsamen. Gleich­zeitig bilden sie eine frische Humus­schicht, wodurch ein gesundes Bodenleben gefördert und Garten­pflanzen eine bessere Durchwur­zelung des Erdreichs ermöglicht wird.

Ein wesentlicher Nachteil des Verfahrens besteht hingegen darin, dass die meisten organischen Mulch­substrate hohe Mengen an Zellstoff, aber wenige Nährstoffe enthalten. Die Zersetzungs­prozesse entziehen dem Boden somit Stickstoff und Mineralien, was zusätzliche Düngung erforderlich machen kann. Gleich­zeitig bedeuten sie, dass das Substrat irgendwann aufgebraucht ist und neu aufgebracht werden muss.

Steingärten als Alternative zu Mulch? 

Bei mine­ralischen Substraten hingegen sind diese Nachteile nicht gegeben. Flusskies und Splitt zum Beispiel bleiben dauerhaft auf den Beeten und in Stein­gärten liegen und bieten einen guten Temperatur­ausgleich bei hoher Durchläs­sigkeit für Luft und Feuchtigkeit. Im Gegenzug neigen sie jedoch dazu, sich mit der oberen Erdschicht zu vermischen, während sie wenig Wirkung gegen Unkraut zeigen. Aufgrund seiner Struktur hat minera­lisches Substrat zudem einen schlechten Halt an Böschungen.

Rindenmulch um Rosenstock

Rindenmulch um Rosenstock 

Ausbringen einer Mulchschicht

Ausbringen einer Mulchschicht 

Mulch um junge Tomatenpflanze

Mulch um junge Tomatenpflanze 

Nicht jede Pflanze ist dankbar für jeden Mulch 

Prinzipiell ist es möglich, so gut wie jeder Pflanze mit Mulch etwas Gutes zu tun. Insbesondere bei Rosen, Beetstauden und Steingarten­pflanzen sowie Obst- und Gemüse­pflanzen sind jedoch besondere Substrate und Vorkehrungen notwendig, um den Pflanzen nicht zu schaden. So sollten Rosen nicht mit Rinden­mulch oder anderen nährstoff­armen Substraten gemulcht werden. Stattdessen bietet sich Rinden­kompost an, der so verteilt wird, dass die Wurzeln nicht bedeckt sind.

Für Tomaten oder Gurken hingegen empfiehlt es sich, anstelle eines losen Mulch­substrats eine Mulch­folie oder Mulchpapier zu verwenden. Diese Materialien ermöglichen es dem Boden, sich wesentlich besser aufzuheizen und seine Temperatur nachts besser zu halten. Dadurch erzielen Ihre wärme­liebenden Pflanzen höhere Erträge.

Mulch richtig aufbringen - so wird’s gemacht 

Um dem Nährstoff­entzug durch das Mulch­substrat entgegen­zuwirken, bietet es sich an, 40 bis 80 Gramm Hornspäne pro Quadratmeter oberflächig in die Erde einzu­arbeiten, bevor der Mulch aufgetragen wird. Darüber hinaus sollte der Boden vorsichtig mit einer Harke oder einem ähnlichen Garten­werkzeug gelockert werden, um die Sauerstoff­versorgung zu erleichtern und Unkraut zu entwurzeln. Wenn Sie frisches Schnitt­gut als Mulch­substrat verwenden, sollten Sie dieses zudem etwas trocknen lassen, bevor Sie es aufbringen. Andern­falls droht Schnecken­befall.

Sobald die Keimlinge in einem Beet mehrere Zentimeter hoch gewachsen sind, darf dieses gemulcht werden. Verteilen Sie dabei das Substrat so auf dem Beet, dass möglichst keine freien Stellen mehr zu sehen sind. Bei grösseren Beeten bietet es sich an, dafür einen Besen zu nutzen. Achten Sie aber darauf, dass Ihr Mulch­substrat nicht in direkten Kontakt mit Pflanzen­stängeln kommt, da diese sonst faulen könnten. Damit der Sauerstoff­austausch erhalten bleibt, sollte die Mulchschicht zudem nicht zu dick sein – 3 bis 5 cm reichen bei den meisten Materialien aus.

Nach dem Mulchen sollten die Beete regel­mässig durch­geharkt und auf Unkraut­keime kontrolliert werden. Zupfen Sie diese bei Bedarf einzeln aus und lassen Sie sie auf dem Beet liegen, sodass sie ihre Nährstoffe wieder abgeben können. Ist die Mulchschicht fast komplett zersetzt, sollte erneut gemulcht werden.

Krokusse mit Rindenmulch

Krokusse mit Rindenmulch 

Mulch bei Krautstiel

Mulch bei Krautstiel 

Mulch um Baumscheiben

Mulch um Baumscheiben 

Mulch selbst herstellen - wie geht das? 

Neben Präparaten aus dem Garten­handel kann Mulch auch selbst hergestellt werden. Dafür werden die groben Pflanzenteile – vorwiegend entweder Holz vom Baumschnitt oder Gemüse­rückstände wie das Grün von Obst- und Gemüse­pflanzen – in einem Häcksler zerkleinert und anschlies­send auf die Beete aufgebracht.

Alternativ ist es auch möglich, Beete mit frischem, unkraut­freiem Rasen­schnitt oder den Resten abgemähter Gründüngungs­pflanzen zu mulchen. Beide Substrate enthalten genau wie Gemüse­rückstände eine beträchtliche Menge Nährstoffe, die sie an den Boden weitergeben. Lassen Sie die Pflanzen­reste vor der Anwendung etwas trocknen und bringen Sie sie dann möglichst dünn auf das Beet auf.

Diese Produkte haben sich als Mulchschutz bewährt 


Gartenblog