Nordmanntanne mit Schnee und Weihnachtskugeln

Die Nordmann-Tanne – der beliebteste Weihnachtsbaum

Jährlich werden in der Schweiz über eine Million Weihnachtsbäume gekauft – davon 65 Prozent Nordmann-Tannen. Diese wachsen zwar langsamer als die ebenfalls beliebten Fichten und Kiefern, sind jedoch weicher und halten länger.

Die im Handel erhältlichen Nordmann-Tannen haben oft eine weite Reise hinter sich. Etwa 55 Prozent kommen aus Baumschulen in Norddeutschland und Dänemark. Es werden jedoch auch viele Tannen aus lokalem Anbau angeboten. Warum es zum Fest für viele gerade dieser Baum sein muss und wie Hobbygärtner ihn selbst aus Samen heranziehen, verraten wir Ihnen hier.

Abies nordmanniana – das Wichtigste in Kürze

Die Nordmann-Tanne (Abies nordmanniana) ist ein immergrüner Nadelbaum aus der Familie der Kieferngewächse (Pinaceae) und wurde erstmals 1835 vom finnischen Botaniker Alexander von Nordmann im heutigen Georgien dokumentiert. Von ihrem Naturstandort, wo sie auf 1000 bis 2000 Höhenmetern in Nadel- und Mischwäldern zu finden ist, wurde sie wenige Jahre später nach Westeuropa eingeführt.

In freier Natur erreichen Nordmann-Tannen regelmässig Höhen von 25 Metern. Von einem geraden, grau-bräunlichen Stamm ausgehend bilden sie fast waagrecht hängende Äste, die in Bodennähe bis zu vier Meter lang werden und ihnen durch ihre dichte, symmetrische Anordnung eine charakteristische Kegelform verleihen. Die einzelnen Nadeln sind dunkelgrün gefärbt und weisen auf der Unterseite zwei silbrige Streifen auf. Im Mai tragen die Äste im Kronenbereich des Baums kleine, rötlich-braune Blüten und im Sommer stehend wachsende Tannenzapfen.

Junge Nordmann-Tannen im Wald

Junge Nordmann-Tannen im Wald

Nahaufnahme der Tannennadeln

Nahaufnahme der Tannennadeln

Abies nordmanniana von unten

Abies nordmanniana von unten

Vom grünen Kranz zum Weihnachtsbaum

Obwohl heute die Nordmann- oder Kaukasus-Tanne der beliebteste Weihnachtsbaum der Schweizer ist, ist der eigentliche Brauch erheblich älter. Schon in vorchristlicher Zeit und im frühen Christentum sahen Menschen immergrüne Zweige unter anderem als Symbol für Hoffnung, Lebenskraft und ewiges Leben. So berichtete Ephraem der Syrer (306-373 n. Chr.) von Christen, die mit grünen Kränzen Christi Geburt zelebrierten.

Der Brauch des Weihnachtsbaums geht auf die Freiburger Bäckerzunft zurück, die 1492 erstmals zu den Wintermaien einen Baum mit Früchten und Lebkuchen schmückte. Ähnliche Bräuche verbreiteten sich schon bald darauf in ganz Deutschland und erlangten durch deutsche Auswanderer weltweite Popularität. So wurde im Buckingham Palace erstmals 1840 ein Baum zum Fest geschmückt, während im Weissen Haus 1891 der erste Weihnachtsbaum stand.

Ihre Rolle als beliebtester Weihnachtsbaum verdankt die Nordmann-Tanne ihrem gleichmässigen, dichten Wuchs und ihren weichen Nadeln. Anders als Fichten- und Kiefernnadeln stechen ihre Nadeln überhaupt nicht, was den Transport erleichtert und sie besonders in Familien mit Kindern beliebt macht. Hinzu kommt, dass selbst geschlagene Exemplare bei richtiger Pflege kaum nadeln oder Harzgeruch verströmen. Da sie mit durchschnittlich 25 cm Höhenzuwachs pro Jahr etwas langsamer wächst als andere Weihnachtsbäume, ist eine echte Kaukasus-Tanne allerdings in den meisten Jahren auch etwas teurer.

Nordmann-Tannen für Weihnachten
Nordmanntannen im Morgenlicht
Weihnachtsbaum vor Cheminée mit Geschenken

Die Nordmanntanne ist der beliebteste Weihnachtsbaum in der Schweiz und bekannt für ihre weichen, nicht stechenden Nadeln, die lange halten. Ursprünglich aus dem Kaukasus, wurde sie 1835 vom Botaniker Alexander von Nordmann entdeckt und nach ihm benannt.

Nordmann-Tannen im eigenen Garten

Wer ausreichend Platz im Garten hat, kann problemlos eigene Nordmann-Tannen aus Samen heranziehen. Abies nordmanniana mag am liebsten sonnige bis halbschattige Standorte und feuchte, nährstoff- und humusreiche Lehmböden. Da sie ein Kaltkeimer ist, müssen Samen allerdings vor der Aussaat stratifiziert werden.

Dies gelingt am besten, indem Sie die Samen mit feuchtem Sand mischen und in einem verschlossenen Gefrierbeutel etwa 60 Tage im Kühlschrank aufbewahren. Setzen Sie die Samen anschliessend einen Zentimeter tief in feuchte Anzuchterde und ziehen Sie sie im Topf vor, bis die Jungpflanzen eine Grösse von 20-40 cm erreicht haben, bevor Sie sie im Frühjahr im Freien auspflanzen. In den ersten Jahren ist es zudem ratsam, Jungbäume mit Reisig, Gartenvlies oder Strohmatten vor Winterfrost zu schützen.

Selbst einen Nadelbaum aussäen

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