
SCHILD- & SCHMIERLÄUSE AN KÜBEL- & ZIMMERLPFLANZEN
Besonders Grünpflanzen im Haus wie auch Kakteen und Orchideen werden häufig von Schildläusen befallen. Mehr über den Schädling und wie Sie einen Befall verhindern und behandeln können erfahren Sie in diesem Artikel.
Grünpflanzen, Kakteen und Orchideen werden häufig von Schildläusen befallen. Wie der Name dieser Schädlingsgruppe schon sagt, tragen die nur wenige Millimeter grossen Insekten ein braunes oder graues Schild, das den ganzen Körper bedeckt. Nur am Anfang ihrer Entwicklung, in der es mehrere Larvenstadien gibt, sind die Tiere beweglich. Später setzen sie sich fest und bilden das klassische Schild aus. Unter diesen Schilden werden auch die Eier abgelegt, die so geschützt vor Fressfeinden heranreifen können.
Schadbild und Schadwirkung
Die als Schmier- oder Wollläuse bezeichneten Schädlinge gehören ebenfalls zu den Schildläusen. Sie bilden an Stelle des Schildes reichlich Wachsfäden, die ihren Körper wie ein Wollkleid umgeben. Die Vertreter dieser Gruppe bleiben auch im Erwachsenenstadium beweglich. Bei allen Schildlausarten findet man i.d.R. nur die weiblichen Tiere an den Pflanzen. Die geflügelten Männchen sind kaum zu finden. Sie leben nur wenige Stunden.
Ausführliche Informationen zur Biologie der Schildläuse bietet z.B. Hortipendium.
Schild- und Schmierläuse haben eine sehr ähnliche Lebensweise. Die Tiere saugen Pflanzensaft und viele Arten scheiden zuckerhaltigen Honigtau aus, der die Pflanzen mit einem klebrigen Film überzieht. Meist bemerkt man einen Befall erst, wenn Blätter, Fussboden oder Fensterbank vom Zucker kleben und sich auf diesem Film ein grauer bis schwarzer Belag bildet. Er entsteht dadurch, dass sich auf dem Honigtau so genannte Schwärzepilze ansiedeln, die sich von Zucker ernähren.
Dieser Russtau sieht nicht nur hässlich aus, sondern behindert auch die Assimilation der Blätter.
Schildläuse an Zimmer- und Kübelpflanzen
Am häufigsten anzutreffen ist die Napfschildlausart Coccus hesperidum. Sie kann sich von vielen verschiedenen Pflanzen ernähren. Ihre längs-ovalen, flachen Schilde sind braun gefärbt. Man findet sie z.B. an Blättern und Trieben von Gummibäumen, Schefflera, Efeu, Oleander oder Zitrusarten. Gelegentlich ist auch die Olivenschildlaus (Saissetia oleae) an Zitrus, Oliven oder Oleander zu finden. An Kaffeepflanzen, Zitrus und Farnen tritt die Art Saissetia coffeae auf.
Deckelschildläuse sind an Zimmer- und Kübelpflanzen selten zu finden. An Oleander kann die Art Aspidiotus nerii vorkommen, an Zitruspflanzen die Rote Kalifornienschildlaus (Aonidiella aurantii).

Befallene Zitruspflanze

Wollläuse (Pseudococcidae)

Napfschildlaus (Coccus hesperidum)
Schmier- oder Wollläuse an Zimmer- und Kübelpflanzen
Schmierläuse sind oft an Kakteen und anderen sukkulenten Pflanzen, z.B. Aloe, Agaven oder dem Geldbaum (Crassula ovata) zu finden. Häufig befallen werden auch Orchideen und verschiedene Grünpflanzen wie Gummibäume, Croton oder Dieffenbachien.
In der Regel findet man zwei Arten: die Zitrusschmierlaus (Planococcus citri) und die Langschwänzige Schmierlaus (Pseudococcus longispinus). Sie lassen sich gut unterscheiden, da die Langschwänzige Schmierlaus am Körperende besonders lange Wachsfäden trägt, die ihr den Namen gaben. Beide Arten bilden reichlich Honigtau.
Schmierläuse besiedeln nicht nur Blätter und Triebe, sondern auch den Wurzelhals.
Verwechselungsmöglichkeiten gibt es bei den Schmier- oder Wollläusen mit Wurzelläusen, die gelegentlich an den Wurzeln verschiedener Grünpflanzen schädigen.
Bekämpfung von Schildläusen und Schmierläusen
Leider ist es schwierig einen Befall mit diesen Schädlingen zu tilgen. Oft erreicht man mit Spritzungen nur eine Befallsreduktion. Zugelassene Präparate gegen die Gruppe der Schildläuse zu denen auch die Schmier- oder Wollläuse gehören, finden sich im Pflanzenschutzmittelverzeichnis des Bundesamtes für Landwirtschaft.

Dieser Text wurde von unserem Pflanzenschutzexperten Christoph Hoyer verfasst.