Pflück- & Schnittsalatsamen
Pflück- und Schnittsalate sind Salate der Art Lactuca sativa, die keinen fest geschlossenen Kopf bilden, wie Kopf- oder Eissalat, sondern eine mehr oder weniger feste Rosette. Je nach Sorte entsteht schon sehr bald ein Spross, der in die Höhe wächst und rundum beblättert ist. Mehr Informationen zur Anzucht, Pflege und Ernte von Pflück- & Schnittsalat finden Sie hier.
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Herkunft und Botanik von Pfück- und Schnittsalat
Beim klassischen Pflücksalat werden immer die älteren Blätter einzeln abgepflückt. Die Pflanze wächst weiter und bildet dabei über einige Zeit immer wieder neue Blätter an der sich streckenden Sprossachse, die fortlaufend geerntet werden können. Wird dieser Salattyp dicht in Reihen gesät, entstehen viele Einzelpflanzen, die, ähnlich wie Spinat, schon in jungem Zustand geschnitten werden. Da noch keine feste Rosette vorhanden ist, besteht das Erntegut aus einzelnen Blättern. Im Handel werden solche Schnittsalate z.B. in Folienbeuteln abgepackt in fertigen Salatmischungen oder als 'Baby Leaf' angeboten.
Unter den Pflück- und Schnittsalaten gibt es Sorten mit gelben, grünen und roten Blättern.
Die botanische Stammform ist mit grosser Wahrscheinlichkeit der Zaunlattich (Lactuca serriola), der auch als Kompass-Lattich oder Stachel-Lattich bezeichnet wird. Man findet diese Pflanze oft auf trockenen oder steinigen Standorten, z.B. an Wegrändern oder auf Böschungen.
Pflück- und Schnittsalate bilden weissen Milchsaft, woher auch die Gattungsbezeichnung Lactuca (lat. lactis = Milch) kommt. Im Laufe der Pflanzenentwicklung bildet sich zuerst eine Blattrosette. Später treibt aus dieser heraus ein Stängel, an dem die gelben Blüten entstehen. Dieser Vorgang wird auch als Schossen oder Schiessen des Salats bezeichnet.
Sorten
Im Lebensmittelhandel werden Pflücksalate in der Regel als vollständig am Boden abgeschnittene Rosette angeboten. Typische Vertreter sind die Sorten 'Lollo Rossa' und 'Lollo Bionda'. Genau genommen sind sie so geerntet gar kein Pflücksalat.
Beim eigenen Anbau von Pflücksalat lassen sich in Folge immer wieder die unteren Blätter abpflücken, so lange, bis sich am Ende des Sprosses die Blüte bildet. Für diese Form der Ernte sind Sorten geeignet, die langsam in die Höhe wachsen und somit die Ernte einzelner Blätter gut ermöglichen. Typische Pflücksalatsorten im klassischen Sinn, sind z.B. 'Australischer Gelber' und 'Amerikanischer Brauner'.
Als Schnittsalat werden Sorten verwendet, die ein möglichst schnelles Jugendwachstum haben, da sie bereits nach relativ kurzer Zeit geerntet werden, bevor es zur Rosettenbildung kommt. Der Anbau von Schnittsalat bietet sich im Frühjahr an und in Mischkultur zwischen langsam wachsenden Gemüsearten. Schnittsalate werden auch als Saatgutmischung angeboten. So kann man Salatblätter unterschiedlicher Farbe und Form ernten.
Kulturansprüche
Pflück- und Schnittsalate lassen sich recht problemlos aus Samen ziehen. Die Pflanzen gedeihen bei entsprechender Pflege in jedem Gartenboden und natürlich auch im Hochbeet. Wichtig ist eine gute und gleichmässige Wasserversorgung, was besonders für die Kultur auf sandigen Böden gilt. Da der Nährstoffbedarf aller Salatarten relativ gering ist, reicht eine Versorgung mit gut gereiftem Kompost aus. Ergänzend, oder wenn kein Kompost verfügbar ist, kann vor der Pflanzung ein organischer Dünger, z.B. 'Hauert Biorga Gartendünger' oder 'Hauert Biorga Hochbeetdünger' gegeben werden.
Anzucht von Schnittsalat (Direktsaat)
Schnittsalate mit einer Wachstumszeit von nur wenigen Wochen werden direkt in Reihen ausgesät. Der Abstand der Samen sollte bei 3 bis 5 cm liegen. Als Reihenabstand reichen 10 bis 15 cm.
Anzucht der Jungpflanzen von Pflücksalat durch Aussaat
Für frühe Pflanztermine von März bis April werden die Jungpflanzen auf einer hellen Fensterbank oder in einem Frühbeet oder Kleingewächshaus herangezogen. Am besten verwendet man dafür Aussaatschalen, die mit einem speziellen Anzuchtsubstrat gefüllt werden.
Die Samen werden im Abstand von 1 bis 3 cm in einer Reihe abgelegt. Anschliessend wird einer feinen Schicht des Substrates abgesiebt und am besten mit einem Handpumpsprüher befeuchten.
Schon nach wenigen Tagen zeigen sich die Keimblätter der Salatsämlinge. Sobald sich das erste echte Blatt bildet, werden die Pflänzchen z.B. mit einer Pikierhilfe resp. Pikierstab in Pflanzschalen oder kleine Pflanztöpfe verpflanzt.
Für eine gute Jungpflanzenentwicklung ist ausreichend Licht erforderlich. So bleiben die Salatpflänzchen kompakt im Wuchs. Wenn sie 5 bis 7 Blätter entwickelt haben, wird ins Beet gepflanzt.
Für spätere Pflanztermine ab Mai können die Jungpflanzen auch im Garten- oder Hochbeet angezogen werden. Allerdings haben derart gezogene Jungpflanzen einen nicht so gut geformten Wurzelballen wie solche auch Pflanztöpfen. Sie wachsen daher, vor allem bei sehr warmer und trockener Witterung nicht so gut an, wie getopfte Jungpflanzen. In den ersten Tagen nach dem Pflanzen sollte regelmässig mit feiner Brause gegossen werden.
Das Saatbeet wird gut vorbereitet, so dass die Erde feinkrümelig und locker ist. Mit einem Kantholz lassen sich Rillen in die Erde ziehen oder drücken. Die Samen werden im Abstand von 2 bis 3 cm ausgelegt. Anschliessend wird mit der Hand oder einer Pflanzkelle die Rille vorsichtig mit nur wenig Erde abgedeckt, leicht angedrückt und vorsichtig z.B. mit einer Gewächshausgiesskanne angegossen.
Pflanzung
Für Pflücksalat werden Pflanzabstände von 25 x 25 cm gewählt. Bei zu enger, wie auch zu tiefer Pflanzung steigt die Gefahr von Salatfäulen.
Das Setzen der Jungpflanzen erfolgt am besten mit einer Pflanzkelle.
Pflücksalate können ebenfalls direkt gesät werden. Meist ist es aber vorteilhafter Jungpflanzen in einem Beet, einer Pflanzschale oder in Pflanztöpfen vorzuziehen. So beansprucht die Salatkultur den Standraum im Beet für eine geringere Zeit als bei der Direktsaat.
Pflege
Damit die Jungpflanzen sich zu schönen Köpfen entwickeln können, ist regelmässiges Bewässern nötig. Unkräuter zwischen den Salatpflanzen behindern das Wachstum der Kulturpflanze. Am besten entfernt man sie durch Jäten.
Ernte
Bei der klassischen Pflücksalatkultur wird fortlaufend geerntet, bis das Blattwachstum durch die Bildung des Blütenstandes zum Stillstand kommt. Um die Pflanze nicht zu schwächen, sollten immer nur wenige Blätter pro Pflanzen gepflückt werden.
Schnittsalat wird nach wenigen Wochen am Boden abgeschnitten, sobald sich ausreichend Blattmasse entwickelt hat.
Massnahmen gegen Krankheiten und Schädlinge
Pflück- und Schnittsalate werden gern von Blattläusen und Falschem Mehltau befallen. Den besten Schutz davor bieten resistente Sorten.
In feuchten Jahren können Nacktschnecken erhebliche Schäden verursachen. Zur Schneckenabwehr gibt es Schneckenzäune mit denen ein ganzes Beet vor Zuwanderung geschützt wird. Für Einzelpflanzen bieten sich Manschetten aus Stahlblech oder Kunststoff an, die es unter der Bezeichnung SchneckenStopp FE und Schneckenstopp PP in unterschiedlichen Grössen gibt.
Zur direkten Bekämpfung können zugelassene Schneckenkornpräparate verwendet werden. Geeignete Produkte gegen Wegschnecken können dem Pflanzenschutzmittelverzeichnis des Bundesamtes für Landwirtschaft BLW entnommen werden.