DIE KAMELIE: TEEKULTUR IN DEN EIGENEN VIER WÄNDEN
Ein gutes Buch, ein gemütlicher Platz im Wohnzimmer oder im Wintergarten und dazu eine aromatische Tasse Tee sorgen für entspannte Stunden in der kalten Jahreszeit. Und wenn wir dabei von Echtem Tee sprechen, ist damit der Teestrauch mit der botanischen Bezeichnung Camelia sinensis gemeint, der in Indien seit Tausenden von Jahren kultiviert wird und seitdem viele Unterarten hervorgebracht hat. Das Beste: Sie können den Teestrauch zuhause anpflanzen und ein Stück indische Teekultur in die eigenen vier Wände zaubern!
Die Kamelie: indischer Teestrauch mit langer Tradition
Die Kamelie, eine immergrüne Pflanze mit gezähnten Blättern und einer Wuchshöhe von bis zu neun Metern, ist der Ursprung aller Teesorten, so wie wir sie heute kennen. Man geht nämlich davon aus, dass die Samen des Teestrauchs ihren Weg durch die chinesischen Flussgebiete bis Assam gefunden haben, wo sie sich an verschiedene Klimabedingungen anpassten. Als Heimat des Tees sind daher Südchina, Indien und Burma anzusehen. Bekannte Regionen, in denen noch heute der traditionelle Tee angebaut wird, sind Assam, Ceylon und Darjeeling.
Aber auch unter europäischen Klimabedingungen können die Teesträucher wachsen. Für die Anzucht zuhause bietet es sich an, die Kamelie als Kübelpflanze zu halten. So wird sie nur bis zu einem Meter hoch.
Kamelien-Anzucht: Teepflanzen selbst ziehen
Die Anzucht mit Samen gelingt zuhause das ganze Jahr über. Für beste Teequalität sollten die Klimabedingungen im Sommer feucht-heiss und in der kälteren Jahreszeit trocken und mild sein.
Optisch ansprechende Pflanzen erhalten Sie aber auch, wenn Sie über ein sonniges bis halbschattiges Plätzchen für den Teestrauch verfügen und ihm die geeignete Pflege zukommen lassen.
Lassen Sie die Camelia-sinensis-Samen zwölf Stunden bei zimmerwarmem Wasser quellen und stecken Sie sie dann 1 cm tief in feuchte Anzuchterde oder -substrat. Spannen Sie durchsichtige, mit Löchern versehene Folie über das Anzuchtgefäss, um für ein optimales Klima zu sorgen. Lüften Sie das Gefäss alle zwei bis drei Tage. Nach spätestens sieben Wochen erfolgt die Keimung der Teepflanze. Die kleinen Pflänzchen können Sie in lockere, humusreiche und saure Erde umtopfen. Dafür eignet sich zum Beispiel ein Rhododendron-Substrat.
Zwischen Frühling und Herbst sollten Sie den Teestrauch grosszügig giessen, im Winter nur noch mässig. Einige Sorten der Kamelie sind winterhart und können bei etwa bis zu -5 °C auch im Aussenbereich stehen. Möchten Sie kräftig wachsende Teesträucher ziehen, schneiden Sie die Blätter regelmässig zurück. Diese lassen sich zu einem köstlichen, belebenden Tee verarbeiten.
Grüner Tee aus eigenen Teeblättern zubereiten: So geht's!
Um eine Tasse Grünen Tee aus der selbst kultivierten Kamelie zuzubereiten, müssen Sie die Blätter zunächst in der Sonne für eine Viertelstunde trocknen. Anschliessend geben Sie diese für ca. fünf Minuten in einen heissen Wok.
Nachdem die Blätter wieder abgekühlt sind, lassen sie sich einfach zu kleinen Kugeln formen. Diese trocknen Sie erneut einen Tag lang. Zuletzt giessen Sie diese getrockneten Teekugeln mit 80 °C heissem Wasser auf und lassen das Ganze je nach gewünschter Intensität drei bis fünf Minuten ziehen. Nach Belieben fügen Sie etwas Zitrone, Honig oder Zucker hinzu.
Die Samen zur Anzucht des Echten Teestrauchs sowie sämtliches Zubehör zur Kultivierung der Pflanze können Sie bequem bei uns im Shop bestellen. Wir wünschen Ihnen viel Freude mit Ihren Teepflanzen!