Frischer Nüsslisalat im Feld

Nüsslisalat im Herbst aussäen – das ist zu beachten 

Während bei anderen Gemüsesorten im Oktober die Erntezeit fast vorbei ist, fängt sie für Nüsslisalat gerade erst an. Die auch als Voglersalat bekannte Pflanze aus der Familie der Baldriangewächse (Valerianaceae) enthält grosse Mengen Eisen, Folsäure und Vitamin C. Viele der gängigen Sorten lassen sich im September und Oktober aussäen, sodass bis zum Winteranfang geerntet werden kann. Was Sie bei der Herbstaussaat von Nüsslisalat beachten müssen, erfahren Sie hier.

Soviel vorweg: Passendes Nüsslisalat-Saatgut finden Sie selbst­verständlich bei uns. Besonders geeignet ist Feldsalat, so der offizielle deutsche Name vom Nüsslisalat, für die Aussaat im Hochbeet. Dort ist er bestens vor den ersten Frösten geschützt.

Vom Unkraut zum Vitamin­lieferanten – die Geschichte des Feldsalats 

Wenngleich Feldsalat (Valerianella locusta) schon in der Steinzeit als Nahrungsmittel gesammelt wurde, ist seine Geschichte als Kulturpflanze wesentlich kürzer: Erst im späten 19. Jahrhundert wandelte sich die Pflanze auch in der landwirt­schaftlichen Wahrnehmung vom lästigen Unkraut auf Winter­getreide­feldern zu einer Gemüsepflanze, die bewusst angebaut wird.

Heute, mehr als 100 Jahre später, gibt es insgesamt über 200 Sorten Feldsalat, die zu den verschie­densten Jahreszeiten angebaut werden können. Für die Herbst­aussaat sind dabei insbesondere frost­resistente Wintersorten wie Dunkelgrüner Vollherziger, Elan, Etampes und Gala geeignet. Diese sogenannten Louviers-Typen zeichnen sich allgemein durch eine kompaktere Wuchsform, dunklere Blätter und eine höhere Resistenz gegen Frost und Schädlinge aus.

Anbau von Nüsslisalat in Reihen

Anbau von Nüsslisalat in Reihen 

Ein Feld voller Nüsslisalat

Ein Feld voller Nüsslisalat 

Frisch geernteter Nüsslisalat

Frisch geernteter Nüsslisalat 

Kaum Ansprüche an den Standort – nur sonnig und unkrautfrei sollte es sein 

Generell ist Nüsslisalat extrem anspruchslos und pflegeleicht. Er kann daher wunderbar als Nachkultur in einem abgeernteten Beet herangezogen werden, sofern dieses frei von Unkraut ist. Wer den bestmöglichen Ertrag erzielen will, sollte die Samen jedoch an einem sonnigen Standort und in kalkhaltigem Substrat aussäen.

Bei der Herbstaussaat ist ausserdem zu beachten, die richtige Aussaatzeit für die jeweilige Sorte zu wählen. Stärker frostempfindliche, aber dafür schneller wachsende Sorten sollten bis Ende September gesät und dann bereits im November geerntet werden. Indes können frostresistente Sorten, die speziell für winterliche Verhältnisse angepasst sind, noch bis November ausgesät werden.

Herbstaussaat von Nüsslisalat – auf Bedürfnisse der Sorte achten 

Die Pflanztiefe und der Pflanzabstand unterscheiden sich ebenfalls je nach Sorte. Allgemein sollten die Samen jedoch einzeln in einer Tiefe von einem halben bis einem Zentimeter und einem Abstand von mindestens 10 cm eingepflanzt werden. Wird Feldsalat zu dicht gepflanzt, entstehen kümmerlich wirkende Pflanzen, deren erdnahe Blätter eine erkennbare Gelbfärbung aufweisen.

Am besten klappt die Aussaat, indem Sie Saatrillen in Ihr Beet ziehen und die Samen im richtigen Abstand dort hineinlegen – den genauen Pflanzabstand können Sie den Informationen auf der Saatguttüte entnehmen. Bedecken Sie die Samen anschliessend mit Erde und pressen Sie diese leicht mit einem flachen Gegenstand an.

Alternativ kann Nüsslisalat auch in Erdpressballen ausgesät und die erste Zeit im Mini-Gewächshaus vorgezogen werden. Dies verkürzt die Keimzeit erheblich. Nach der Keimung können die Ballen einfach ohne Eingraben ins Beet gestellt werden, um dem Feldsalat die Verwurzelung zu ermöglichen. Praktisch für die Herstellung der Erdballen zu Hause ist eine Erdpresse.

Nüsslisalat in Erdballen
Junger Nüsslisalat
Feldsalat, Nüsslisalat
Reihe von Nüsslisalat
Fläche voller Feldsalat
Nasser Nüsslisalat vor der Ernte
Frische Ernte von Nüsslisalat
Leckerer Salat mit Nüsslisalat, Tofu  und Sesam

Von der Aussaat bis zum fertigen, angerichteten Nüsslisalat.  

Pflege und Anzucht im Beet 

Auch wenn Feldsalat im Laufe seines Lebens wenig Pflege und keinen Dünger benötigt, ist es trotzdem unerlässlich, das Pflanzsubstrat während der Keimzeit feucht zu halten – trocknen die Samen aus, keimen sie womöglich überhaupt nicht. Es bietet sich zu diesem Zweck an, das Beet mit einer luftdurch­lässigen Abdeckung vor dem Austrocknen zu schützen.

Die gängigen Wintersorten des Feldsalats sind frostresistent, wachsen jedoch bei niedrigen Temperaturen langsamer. Wer durchgehend ernten will, sollte das Hochbeet daher zusätzlich mit einer lichtdurch­lässigen Abdeckung versehen, wenn sich Fröste anbahnen.

Ernte und Verwendung 

Je nach Sorte dauert es drei bis fünf Monate, bis der Nüsslisalat erntereif ist. Treiben die Pflanzen reichlich grüne Blätter, können sie nach Bedarf frisch geerntet werden, indem die Triebe mit einer Schere oder einem scharfen Messer in Bodennähe abgetrennt werden. Dies sollte idealerweise abends erfolgen, da die Pflanzen nachts Nitrat einlagern, das sich zu giftigem Nitrit umwandeln kann, und dieses tagsüber abbauen.

Aufgrund seines nussigen Eigengeschmacks eignet sich Nüsslisalat wunderbar, um ihn frisch als Beilage zu Fleisch oder Geflügel oder mit Tomaten, Gurken, Nüssen und einem Kräuter­dressing als kalter Salat zu geniessen. Ebenso kann aus den Blättern Pesto oder ein Brotaufstrich hergestellt werden.

Sind im Frühjahr noch Pflanzen im Beet übrig, können diese ausserdem problemlos zu Gründünger verarbeitet werden. Zerkleinern Sie dafür einfach die Blätter und verteilen Sie sie gleichmässig auf dem Beet.

Keimstarke Nüsslisalat-Samen 


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