Buchweizen (Fagopyrum esculentum)

Pseudogetreide Quinoa, Amaranth & Buchweizen – die etwas anderen Körnerfrüchte 

Weizen, Dinkel, Roggen, Hafer, Gerste und Reis sind die bekanntesten Getreidearten, die schon seit Jahrtausenden angebaut werden. Ebenfalls zu den Getreidearten zählen Mais und Hirse. Allen gemeinsam ist, dass sie zur grossen Familie der Süssgräser (Poaceae) gehören. Neben diesen klassischen Getreidepflanzen spielen inzwischen auch so genannte Pseudogetreide eine gewisse Rolle als Lebensmittel. Sie gelten als besonders gesund. Bei ihnen handelt es sich um Pflanzen, deren stärkehaltige Samen ähnlich genutzt werden wie die klassischen Getreidearten.

Am bekanntesten dürfte der weiss bis rosa blühende Buchweizen sein, der in vielen Blüh- und Gründüngungsmischungen verwendet wird. Alle Pseudogetreidearten sind glutenfrei und daher interessant für Menschen, die eine entsprechende Unverträglichkeit haben.

Pseudogetreidearten 

Buchweizen 

Buchweizen (Fagopyrum esculentum) gehört zur Familie der Knöterichgewächse. Die alte Kulturpflanze stammt aus Zentral- bis Ostasien und wurde schon vor 5.000 Jahren in China, Japan und Korea angebaut. In Europa ist Buchweizen bereits seit dem 13. Jahrhundert als Kulturpflanze bekannt, die auch noch auf mageren, steinigen und sandigen Böden wächst.

Neben seiner Anspruchslosigkeit besitzt die Pflanze auch den Vorteil einer kurzen Kulturzeit, so dass Buchweizen z.B. als Zweitfrucht nach Gerste oder frühen Kartoffeln angebaut werden kann. Geerntet werden die dreikantigen Nussfrüchte. Bevor sie ähnlich wie Reis gekocht oder zu Grütze verarbeitet werden können, müssen die Nüsschen in einer Schälmühle von ihrer dunklen und harten Schale befreit werden. Die geschälten Samen werden auch zu Mehl verarbeitet, das z.B. für die Herstellung von Pfannkuchen und verschiedenen Backwaren verwendet wird. Im Handel gibt es auch Nudeln aus Buchweizen, so z.B. die bündener Spezialität Pizzoccheri.

Im Garten wird Buchweizen normalerweise nicht zum Verzehr angebaut, sondern als schnellwachsende Gründüngungspflanze oder als Bienenweide.

Buchweizen (Fagopyrum esculentum) mit Biene
Buchweizen (Fagopyrum esculentum) Samen
Buchweizen (Fagopyrum esculentum) Mehl

Die Samen des Buchweizens (Fagopyrum esculentum) können als Mehl gemahlen und als glutenfreier Ersatz für Getreidemehl verwendet werden. 

Amaranth 

Der auch als Inkakorn bezeichnete Amaranth stammt aus dem südlichen Amerika. Die Gattung Amaranthus umfasst weltweit fast hundert Arten aus der Familie der Amaranthacea, zu der auch Spinat, Melde und Krautstiel gehören. Schon seit mehreren Jahrzehnten wird der in verschiedenen Rottönen blühende Amaranthus caudatus, auch Gartenfuchsschwanz genannt, als einjährige Zierpflanze in gemischten Blumenbeeten verwendet.

Zur Körnerproduktion werden vor allem A. caudatus, A. blitum oder A. hypochondriacus angebaut. Auch die Blätter der Amaranth-Arten sind essbar und können wie Spinat verwendet werden, so dass eine Dreifachnutzung als Zier-, Gemüse- und Körnerpflanze möglich ist. Gepoppter Amaranth findet sich in einigen Müslimischungen.

Als Wildpflanzen sind A. blitum, A. blitoides und A. retroflexus gängige Acker- und Gartenunkräuter.

Amaranthus caudatus Pflanze

Blühende Amaranth-Pflanze 

Amaranthus caudatus

Samen und Blütenstände 

Frische Amaranth-Samen

Frische Amaranth-Samen 

Quinoa 

Ebenfalls zur Familie der Fuchsschwanzgewächse gehört Quinoa (Chenopodium quinoa). Diese anspruchslose, einjährige Meldenart stammt aus dem südlichen Amerika, wo sie auch in Höhenlagen der Anden wächst.

Die maximal senfkorngrossen Körner sowie die Blätter werden ähnlich verwendet wie Amarant. Vor dem Kochen sollte man die Körner gut waschen, um unerwünschte Bitterstoffe in der Schale zu reduzieren.

Chenopodium quinoa: reife Samenstände
Chenopodium quinoa: verschiedenfarbene Samen
Quinoa-Samen

Bilder von Quinoa (Chenopodium quinoa), der ebenfalls gerne in der Küche eingesetzt wird. 

Anbau von Amaranth und Quinoa 

Amaranth ist sehr frostempfindlich und sollte daher nicht vor Anfang Mai gesät werden. Quinoa dagegen verträgt kühle Temperaturen und Frost recht gut. Allerdings reagieren die Pflanzen empfindlich auf wechselnde Witterungsphasen, bei der Hitze und Kälte sowie längere Regen und Trockenphasen sich unregelmässig abwechseln. Weitere Hinweise zur Kultur und Sortenvielfalt bietet die Rubrik Quinoa- & Amaranthsamen im Onlineshop.

Quinoa und Amaranth selbst aussäen 

Christoph Hoyer

Dieser Text wurde von unserem Pflanzen­schutz­experten Christoph Hoyer verfasst.

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