Schwebfliegen - interessante Blütenbesucher

Schwebfliegen (Syrphidae) – Lebensweise & Förderung der Blütenbesucher 

Schwebfliegen (Syrphidae) gehören neben den bekannten Wildbienen zu den häufig antreffbaren Blütenbesuchern im Garten. Die Tiere lassen sich relativ einfach erkennen und von anderen Insekten unterscheiden. In diesem Artiekl erfahren Sie mehr über die Merkmale und die Lebensweise der Schwebfliegen, sowie Methoden zur Unterstützung der Nützlinge.

Bienen, und ganz besonders die Wildbienen, geniessen aktuell besonders viel Aufmerksamkeit. Insektenhotels und bienenfreundliche Pflanzen dürfen in keinem Gartenmarkt fehlen. Auch Bücher zum Thema haben Konjunktur, z.B. „Wildbienen artgerecht unterstützen“.

Bei so viel Bienenbegeisterung geraten andere Blütenbesucher leicht aus dem Blick. Neben Honig- und Wildbienen, zu denen auch Hummeln zählen, sind es vor allem verschiedene Fliegenarten, die von März bis November als wichtige Bestäuber unterwegs sind. Häufig im Garten anzutreffen sind verschiedene Vertreter aus der Familie der Schwebfliegen (Syrphidae). Besonders in Auge fallen Arten, z.B. die Hainschwebfliege oder die Grosse Schwebfliege mit gelb-schwarzer Färbung, die auf den ersten Blick mit Bienen oder Wespen verwechselt werden können. Die auffällige Wespen- oder Bienenfärbung soll Feinde abschrecken, allerdings können Schwebfliegen nicht stechen.
Bei genauerem Hinschauen sind die typischen Erkennungsmerkmale der Schwebfliegen jedoch leicht zu sehen.

Typische Erkennungsmerkmale von Schwebfliegen 

a) Schwebender Flug – die Tiere können mit schwirrenden Flügeln in der Luft stehen

b) Ein Flügelpaar – im Vergleich zu den Bienen, die über vier Flügel verfügen, haben die Fliegen nur ein Flügelpaar. An Stelle des zweiten Flügelpaares verfügen sie über je ein Schwingkölbchen.

c) Kurze, stummelige Antennen – die Fühler der Fliegen sind deutlich kürzer als die der Bienen

Hainschwebfliege (Episyrphus balteatus)

Hainschwebfliege (E. balteatus) 

Schwebfliegenlarve

Schwebfliegenlarve 

Schwebfliegenlarve

Schwebfliegenlarve 

Mistbiene (Eristalix tenax)

Mistbiene (Eristalix tenax) 

Lebensweise der Schwebfliegen 

Auf der Website des Rote Liste Zentrums werden für Deutschland 463 Schwebfliegenarten genannt. In Gärten findet man nur einen kleinen Teil davon. Die erwachsenen Tiere vieler Schwebfliegenarten ernähren sich von Nektar, Honigtau und Pollen, daher kann man sie auf Blüten besonders gut beobachten. Die Larven zeigen sehr unterschiedliche Formen der Ernährung.

Am bekanntesten sind die blattlaus­vertilgenden Larven von Hainschwebfliege, Grosser Schwebfliege oder Gemeiner Stiftschwebfliege. Es gibt aber auch Arten, die sich von faulender organischer Substanz ernähren. In Jauche oder modrigen Pfützen entwickeln sich z.B. die Larven von verschiedenen Keilfleckschwebfliegen und der Sumpfschwebfliegen, die z.B. auch als Mist- oder Schlammbienen bezeichnet werden. Im Garten kann man sie auch noch im Herbst auf Chrysanthemen, Tagetes und anderen Korbblütlern antreffen.

Die Larven der Gemeinen Keulenschwebfliege leben im Kompost oder in verrottenden Pflanzenresten. Die erwachsenen Tiere findet man zwar häufiger auf Blüten, sie ernähren sich aber ebenfalls von abgestorbenen Pflanzenteilen.

Rattenschwanzlarve einer Mistbiene

Rattenschwanzlarve 

Keulenschwebfliege (Syritta pipiens)

Keulenschwebfliege 

Grosse Schwebfliege (Syrphus ribesii)

Grosse Schwebfliege 

Gewöhnliche Langbauchschwebfliege (Sphaerophoria scripta)

Gew. Langbauchschwebfliege 

Schwebfliegen im Garten fördern 

Um Schwebfliegen im Garten gute Lebensbedingungen zu bieten, braucht es keine besonderen Anstrengungen. Eine Vielfalt blühender Pflanzen lockt schon im zeitigen Frühjahr die ersten Schwebfliegen an. Sobald sich Ende April/Anfang Mai die ersten Blattläuse an Obst- und Ziergehölzen entwickeln, legen die häufig auftretenden Arten ihre länglichen, meist weissen Eier in der Nähe von Blattlauskolonien ab. Sehr schnell entwickeln sich daraus die gefrässigen madenförmigen Larven. Bei guten Entwicklungsbedingungen können sie auch grössere Blattlauskolonien innerhalb kurzer Zeit auffressen.

Will man die Larven der Mistbienen fördern und beobachten, lässt man am besten einen Eimer oder eine Schüssel mit Pflanzenjauche neben dem Kompost stehen. Im Sommer entwickeln sich in dieser etwas unappetitlichen Umgebung die eigenartigen Rattenschwanzlarven. Ihren Namen verdanken sie einem Atemrohr, mit dem die in der Jauche lebenden Tiere Luftsauerstoff atmen können.

Interessante Internetseiten rund um die Schwebfliegen 

Im Internet gibt es reichlich gute Informationen und Bilder zu dieser interessanten Insektenfamilie. Einen Einstieg in die Vielfalt der Schwebfliegen bieten folgende Seiten

insects.ch - Schwebefliegen

naturimgarten.ch - Schwebefliegen

nabu.de - Fliegen und Mücken

insektenbox.de - Zweiflügler

Wildblumenmischung

Mischungen von Wildblumensamen 

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Nisthilfen ffür Wildbienen 

Christoph Hoyer

Dieser Text wurde von unserem Pflanzen­schutz­experten Christoph Hoyer verfasst.

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