WILDBIENEN SCHÜTZEN UND FÖRDERN
Wildbienen wie die Löcherbiene (Heriades truncorum) im Bild sind sehr wichtig für die Erhaltung der ökologischen Vielfalt. Warum die so ist, und wie Sie die kleinen Insekten unterstützen können, erfahren Sie in diesem Beitrag.
Die Wildbiene: Warum sie jetzt unsere Unterstützung braucht
Die Honigbiene dürfte jedem bestens bekannt sein. Doch so präsent diese in unseren Gärten auch sein mag: Sie ist nicht die einzige Biene, die von Blume zu Blume fliegt, fleissig für Bestäubung sorgt und so eine wichtige Funktion in der Natur einnimmt.
Die Wildbiene trägt einen mindestens ebenso grossen Teil zur Erhaltung unserer Umwelt bei. Warum diese so wichtig für uns ist und wie jeder einen Beitrag zu Ihrer Erhaltung leisten kann, erfahren Sie im folgenden Artikel.
Im März beginnt das Summen
Bereits im Frühjahr haben Sie die Möglichkeit, den zahlreichen Vertretern der Wildbienen zu begegnen, zu denen die klassische Honigbiene nicht zählt. In Deutschland gibt es von ihnen etwa 560 Arten. Die meisten von ihnen leben als Einsiedlerbienen, also nicht in grossen Staaten, sondern alleine. Sie bestehen schon so lange, dass sie zu den ältesten Lebewesen zählen. Und dabei wird ihnen noch heute eine grosse Verantwortung für unsere vielfältige Pflanzenwelt zuteil.
Garten-Wollbiene (Anthidium manicatum)
Gehörnte Mauerbiene (Osmia cornuta)
Rostrote Mauterbiene (Osmia bicornis)
Warum Wildbienen so wichtig sind und unseren Schutz verdienen
In der letzten Zeit erfahren die wilden Bienen einen alarmierenden Rückgang, der vielen Arten sogar einen Platz auf der Roten Liste einbrachte. Dabei stellen sie einen wichtigen Teil des funktionierenden Ökosystems unserer Erde dar. Mit ihrer Bestäubung sorgen sie für eine vielseitige Flora und machen unsere abwechslungsreichen Gemüse- und Obstgärten erst möglich.
Wie sähe die Welt wohl ohne Bienen aus? Fachleute sind sich sicher: Das Lebensmittelangebot wäre eingeschränkter, die Natur eintöniger und die Pflanzenvielfalt würde immer weiter zurückgehen. Diese triste Aussicht auf eine Zukunft ohne Wildbiene macht klar, wie wichtig es ist, ihre Lebensräume und Nahrungsangebote zu fördern. Anders als die Honigbiene sind die meisten wilden Arten nämlich auf spezielle Nahrungsquellen angewiesen, die sie jedoch immer seltener vorfinden.
So kann jeder die Wildbiene fördern
Glücklicherweise können wir alle etwas für den Erhalt der wilden Bienenarten tun.
Die meisten Gärten sind so angelegt, dass sie dem Menschen nutzen – vor allem in ästhetischer Hinsicht.
Viel zu selten wird dabei auf wichtige Insekten wie Bienen geachtet.
Eine Bestandsanalyse des eigenen Gartens ist der erste Schritt zur Förderung wilder Bienen:
Welche Arten suchen den Garten auf und welche Standortbedingungen herrschen hier?
Damit die Wildbiene sich fortpflanzen kann, müssen zudem natürliche Niststätten erhalten, gesichert oder ausgebaut werden.
Wege im Freien sollten aus Kies oder Platten angelegt werden, die Fugen enthalten.
Auch Felssteine oder Totholzstapel werden von der Wildbiene gerne als Nistplatz angenommen.
Eine Nistwand im Garten oder eine kleine Nisthilfe auf dem Balkon kann ebenfalls hilfreich sind. Nistwände sind kleine Kästen, meist gefüllt mit Bambusrohren, gelochten Backsteinen und weiteren Materialien, in denen die Wildbienen Unterschlupf finden können. Die Bienen bauen darin die Nester für ihre Nachkommen und finden in der kalten Jarheszeit einen geschützten Platz für die Überwinterung. Diese Nisthilfen werden jedoch v.a. von den weniger bedrohten und anspruchsloseren Mauerbienen besucht. Trotzdem ist das Aufstellen einer solchen Nisthilfe sinnvoll, um die Bienen und das Verhalten der Tiere zu beobachten und das Bewusstsein zu fördern. Gerade auch für Schulen kann so schon früh das Verständnis für die komplexen Zusammenhänge anschaulich gezeigt werden.
Die wildbienenfreundliche Gartengestaltung
Wichtig ist, dass Sie den Bienen ganzjährig Nahrung anbieten. Pflanzen Sie daher nicht bloss Frühjahrsblüher, sondern Pflanzen mit unterschiedlichen Blühzeiten. Ideal ist ein Staudenbeet, dessen Blumen von März bis Oktober blühen. Wildstauden werden von den wilden Bienenarten besonders gerne angenommen.
Neben verschiedenen Kleearten und Ringelblumen sind auch Gemüsepflanzen wie Kürbis, Zwiebel, Karotte oder Gewürzkräuter beliebt bei den fleissigen Summern. Schön anzuschauen für den Menschen und dennoch nahrhaft für Bienen sind Krokusse, Lavendel, die Wilde Malve oder Astern. Und wer nach der Saison die verblühten Pflanzenstängel nicht komplett zurückschneidet, schafft auch in dieser Zeit praktische Nist- und Schlafplätze.
Wichtig ist zu wissen: Ein noch so blütenreicher Garten und das Aufstellen von Nisthilfen erspart resp. ersetzt nicht Schutz- und Fördermassnahmen ausserhalb der Gärten im urbanen Raum und in der freien Landschaft
Wer nun auch von der grossen Bedeutung der Wildbiene überzeugt ist und einen wildbienenfreundlichen Garten schaffen möchte, findet in unserem Shop eine grosse Auswahl geeigneter Samen. Viele der dort erhältlichen Wildblumenmischungen sind zudem in Bioqualität verfügbar und leisten so auf umweltfreundliche Weise einen wertvollen Beitrag zum Erhalt der Artenvielfalt. Starten Sie heute mit Ihrem wildbienenfreundlichen Garten, die Wildbienen werden Ihnen danken.
Blumenmischungen speziell für Wildbienen
Wenn Sie die Wildbienen in Ihrem Garten unterstützen wollen, können Sie dies ganz einfach mit der Aussaat einer geeigneten Blumenmischung. Die hier angezeigten Bluemenmischungen sind speziell für Wildbienen abgestimmt.