Lauchsamen
Der Name Lauch oder Porree (Allium ampeloprasum syn. A. porrum) wird für verschiedene Pflanzen verwendet. So gibt es neben dem bekannten Gemüselauch, der auch als Porree bezeichnet wird, verschiedene Zierlaucharten, Bärlauch, Schnittlauch oder Lauchzwiebeln. Lauch gilt wegen seiner scharfen Senföle als gesund und kann im Garten, dank winterharter Sorten, über viele Monate geerntet werden. Mehr Informationen zu Sorten, Aussaat und Pflege von Lauch finden Sie hier.
Herkunft und Botanik von Lauch resp. Porree
Die Stammform des heutigen Lauchs kommt im Mittelmeerraum auf sonnigen Standorten mit guter Stickstoffversorgung vor. Die Wildform wächst, ähnlich wie Schnittlauch ausdauernd. Als Kulturpflanze hatte Lauch schon im antiken Ägypten Bedeutung und auch den Griechen und Römern diente er als Gemüse. Wie viele andere Kulturpflanzen gelangte er im Mittelalter über Südeuropa in die Länder nördlich der Alpen.
Sorten
Die heutigen Sorten bilden im ersten Jahr Blätter und den typischen Schaft. Im Folgejahr wird die Blüte gebildet. Allerdings kann es auch schon im ersten Jahr zur Blütenentwicklung, der so genannten Schosserbildung kommen, was allerdings unerwünscht ist.
Bei den Sorten wird grob zwischen Sommer- und Winterlauch unterschieden. Sommersorten haben meist eine mehr gelbliche Laubfarbe und eine kürzere Kulturzeit. Sie werden i.d.R. im Spätsommer oder Herbst geerntet und vertragen keine stärkeren Frosttemperaturen. Typische Wintersorten, wie 'Blaugrüner Winter', haben häufig ein dunkelgrünes bis leicht bläuliches Blatt und zeichnen sich durch ihre Frostfestigkeit aus. Vor allem ältere Wintersorten haben einen kurzen, kräftigen Schaft mit leicht zwiebelförmiger Basis. Als Herbstlauch werden Sorten bezeichnet, die von Herbst bis in den Winter geerntet werden können, bei harten Frösten ohne Schneedecke allerdings geschädigt werden. Sie bilden meist einen längeren, weissen Schaft.
Sommerlauch
Im Garten spielen Sommerlauchsorten eine untergeordnete Rolle. Sie müssen für eine Ernte im Sommer und Frühherbst im Frühbeet oder Gewächshaus vorgezogen werden. Eine typische Sommer- und Herbstsorte ist 'Starozagorski'. Sommersorten haben eher im Profigartenbau eine Bedeutung, wo die Anzucht im Frühjahr in Gewächshäusern und unter Folie erfolgt.
Herbstsorten
Sorten für die Ernte im Herbst bis in den Frühwinter sind z.B. 'Haldor', 'Herbstriesen' oder 'Hilari'.
Wintersorten
Lauchsorten mit höherer Kältetoleranz sind 'Zefa Plus', 'San Victor', 'De Saint Victor' oder 'Mechelen Blue Green', 'Blaugrüner Winter'.
Sonstige Laucharten
Im Gemüsegarten oder auf dem Kräuterbeet können neben Schnittlauch auch Bärlauch und die lauchartige Winterheckenzwiebel als ausdauernde Pflanzen gezogen werden. Bei diesen Laucharten wird hauptsächlich das Blatt genutzt.
Kulturansprüche
Lauch wächst, anders als die Zwiebel, gut auf tiefgründigen, humusreichen Lehmböden mit gleichmässiger Wasser- und Nährstoffversorgung. Er gedeiht auch in kühleren Regionen, sollte allerdings nicht im Schatten oder Halbschatten stehen. Auf Grund des aufrechten Wuchses eignet er sich auch für den Mischanbau, z.B. mit Karotten, Salat, Radieschen und Rettich.
Lauch zählt zu den Starkzehrern, sollte also ausreichend mit Nährstoffen versorgt werden. Vor dem Pflanzen gibt man am besten ausreichend Kompost auf die Beete. Zusätzlich kann man noch mit Hornmehl oder Schafwolle düngen. So ist für eine gute Stickstoffversorgung gesorgt. Während des Wachstums ist eine Gabe mit gut verdünnter Pflanzenjauche empfehlenswert.
Neben dem Entfernen von Unkräutern ist auf eine ausreichende und gleichmässige Wasserversorgung zu achten.
Anzucht von Lauch
Am besten zieht man Lauch in speziellen Anzuchtbeeten oder in einem Frühbeetkasten vor. Dazu wird in Reihen von ca. 10 cm dicht ausgesät, gut angedrückt und vorsichtig mit feiner Brause gegossen. Die Saattiefe beträgt 1 bis 2 cm. Wenn die Jungpflanzen ca. bleistiftstark sind, kann ab Mai die Pflanzung erfolgen.
Da die Lauchjungpflanzen sehr lange Wurzeln bilden, können diese vor dem Pflanzen eingekürzt werden. Ebenso wird häufig empfohlen, das Laub um ca. ein Drittel zu kürzen.
Will man einen möglichst langen, weissen Schaft zu erzielen, pflanzt man, anders als bei den meisten anderen Gemüsearten, am besten in ca. 10 cm tiefe Furchen. In der Reihe reichen 12 bis 15 cm Abstand aus. Der Reihenabstand liegt bei 30 cm für frühe Pflanzungen und 15 cm bei Pflanzungen im Juli. Im Laufe des Wachstums werden die Furchen beim Hacken zugezogen. Später kann sogar noch angehäufelt werden.
Pflege
Die wichtigste Pflegemassnahme ist das regelmässig Jäten des Unkrauts. Da Lauch einen hohen Wasserbedarf hat, ist zusätzliches Giessen im Sommer meist erforderlich.
Ernte
Lauch kann geerntet werden, wenn die Stangen eine ausreichende Stärke haben. Ein spezielles Reifestadium oder den optimalen Erntezeitpunkt gibt es nicht. So kann man im Laufe des Sommer auch immer wieder einzelne Pflanzen herausnehmen und muss nicht das gesamte Beet abernten. Zur Ernte hebt man die Pflanze mit dem Spaten oder der Grabegabel aus.
Massnahmen gegen Krankheiten und Schädlinge
Um bodenbürtigen Schädlingen und Krankheitserregern vorzubeugen, sollten Lauch und Zwiebeln nur nach längerer Anbaupause von mindestens 4 Jahren auf der gleichen Fläche angebaut werden. Im Hochsommer tritt häufig der Zwiebelthrips auf. Die Saugtätigkeit dieses Schädlings führt zu silbrigen Blättern. Das Wachstum der Pflanzen wird durch den Befall allerdings kaum beeinflusst.
Die wichtigsten Schädlinge sind Lauchmotte und die Lauchminierfliege. Gegen die Lauchmotte helfen Kulturschutznetze. Schwieriger ist die Bekämpfung der Lauchminierfliege, die mit ihrer ersten Generation die Jungpflanzen befällt und mit den Larven der zweiten Generation den Lauch im Spätsommer und Herbst massiv schädigt. Leider helfen engmaschige Netze gegen diesen Schädling nicht immer ausreichend.
Im Sommer und Frühherbst tritt vor allem bei feuchter Witterung häufig der Porreerost auf.