Melonen sind alte Kultur­pflanzen, die...

Melonensamen 

Melonen sind alte Kultur­pflanzen, die schon in der Antike bekannt waren. Melonen entwickeln sich nur bei hohen Tempera­turen gut und brauchen daher i.d.R. einen geschützten sonnigen Standort. Am besten kultiviert man sie in einem Gewächshaus oder einem Folien­tunnel. Ihr Anbau im Garten ist nicht nur wegen des sehr hohen Wärme­bedarfs schwierig, sondern auch wegen der etwas kompli­zierten Schnitt­technik. Mehr Informationen zur Melonen­kultur sowie der Vielfalt an Sorten finden Sie hier.

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Hinter der etwas verwirrenden Namens­vielfalt – Wassermelone, Cantaloupe­melone, Honigmelone, Zuckermelone Netzmelone, Charentais­melone, Galiamelone – stehen zwei verschiedene Arten. Die Wassermelone heisst botanisch Citrullus lanatus. Sie wird auch als Citrullus vulgaris bezeichnet. Aus der Gattung Citrullus hat nur noch die Art. C. colocynthis eine gewisse Bedeutung als Medizinal­pflanze. Sie wird als Koloquinte, Pomaquinte oder Purgiergurke bezeichet wird. Alle anderen Melonen sind Sorten der Art Cucumis melo.

Her­kunft und Bota­nik der Melone

Frühe Formen der Wassermelone wurden vermutlich schon vor ungefähr 4.000 Jahren im alten Ägypten genutzt, worauf Samenfunde und Zeichnungen in alten Grabstätten hinweisen. Vermutlich stammt die Kulturform von der Zitronen­melone (Citrullus amarus) ab. Wildpopu­lationen finden sich heute in sandigen Trocken­gebieten Süd-Westafrikas.
Im Laufe der Jahrhunderte gelangte die Wassermelone von Afrika nach China und Indien. Später erreichte sie Südeuropa.

Die Stammform der Honigmelone, Netzmelone oder Cantaloup­melone liegt in Westasien, wo die Pflanze z.B. im Iran und Armenien zu finden ist. Kulturformen verbreiteten sich in Asien und später fanden sie ihren Weg in den Mittel­meerraum. Bei Ausgrabungen römischer Siedlungen wurden an verschie­densten Orten Samen gefunden.

Beide Melonenarten sind frost­empfindlich und werden bei uns daher einjährig kultiviert. Die rankenden Pflanzen sind einhäusig, d.h., sie bilden, wie auch Gurken, Kürbis und Zucchetti, männliche und weibliche Blüten an einer Pflanze.

Moderne Züchtungen sind teilweise parthenokrap (jungfern­früchtig), d.h. sie bilden nur noch weibliche Blüten, so wie es bei vielen Schlangen­gurkensorten heute schon üblich ist. Bei den beliebten alten Sorten muss man allerdings immer mit männlichen und weiblichen Blüten rechnen. Rein weibliche Sorten sind i.d.R das Ergebnis der Hybrid­züchtung bei denen die so genannte F1-Hybridsorten entstehen.

Melonen­sorten

Wassermelonen gibt es in runder und länglicher Form, sowie mit rotem, orangenem oder gelbem Fruchtfleisch. Die Schale ist meist grün gefärbt und glatt. Es gibt aber auch gelbschalige ('Golden Midget') oder lilaschalige ('Moon and Stars') Sorten.

Besonders grosse Früchte bilden z.B. 'Lune-Étoiles à Chair Jaune', 'Jubilee' oder 'Orange Glow'.

Im mittel­europä­ischen Klima reichen die Temperaturen aller­dings häufig nicht für eine gute Pflanzen- und Frucht­entwicklung dieser stark­wachsenden Sorten aus. Wasser­melonen mit kürzerer Entwicklungs­zeit und kleineren Früchten('Sugar Baby', 'Little Darling', 'Golden Midget') eignen sich daher in den meisten Fällen besser für den Anbau.

Wasser­melonen haben ein ausgesprochen saftiges, mehr oder weniger süsses Fruchtfleisch.

Sorten von Zuckermelonen

Zuckermelonen, die auch als Honigmelonen bezeichnet werden, gibt es in vielen Sorten mit unterschiedlicher Frucht- und Schalenfarbe. Die Schale der Früchte ist, je nach Sorte, glatt, genetzt oder gerippt und von grüner, grauer, gelber oder orangener Farbe. Die Farbe des Fruchtfleischs variiert von gelb über grün bis orange. So zeigen Cantaloupe­melonen ein orange­farbenes Fruchtfleisch, klassische Honig­melonen ein gelbes bis grünliches.

Frühreife Sorten sind z.B. 'Gris de Renne', 'Fiesta F1' oder 'Süsses Wunder'.

Kultur­ansprü­che

Alle Melonen­arten benötigen viel Wärme und Licht. Die höchsten Ansprüche an das Klima haben die Wasser­melonen. Der Anbau im Freiland gelingt nur in besonders milden Gebieten mit langen und warmen Sommern. Es empfiehlt sich daher Melonen im Folientunnel oder im Gewächshaus anzubauen.

Die Pflanzen wachsen am besten in einem humosen, lockeren Boden mit guter Wasser­versorgung. Ähnlich wie Kürbisse haben die Pflanzen auf Grund ihres starken Wachstum einen entsprechend grossen Platzbedarf. Der Nährstoff­anspruch ist etwas geringer als bei Kürbis oder Gurke. Vor der Pflanzung gibt man am besten reichlich gut verrotteten Kompost. Während des Wachstums kann dann mit einem Flüssigdünger wie Hauert Biorga Flüssig­dünger oder Hauert Vegesan Gemüse und Blumen Flüssigdünger nachgedüngt werden.

Anzucht von Melonen

Wer Melonen im Garten anbauen möchte, versucht es am besten mit den etwas robusteren Honigmelonen, da Wassermelonen i.d.R. auch im Gewächshaus nur in sehr warmen und langen Sommern ausreifen.

Melonen werden grund­sätzlich in Töpfen vorgezogen. Die Anzuchtzeit bis zur Pflanzung Mitte Mai dauert 6 bis 7 Wochen. Anfang April kann mit der Aussaat auf der Fensterbank oder in einem Zimmer­gewächshaus begonnen werden.

Am besten geht das in Anzuchttöpfen von 12 bis 13 cm Durchmesser, die mit einer Anzucht- oder Aussaaterde gefüllt werden. Pro Topf legt man zwei Samen aus und bedeckt sie ca. 2 cm dick mit der Erde.

Für eine optimale Keimung sind Temperaturen von 22 bis 25°C erforderlich. Werden die Anzuchttöpfe auf Heizmatten gestellt, die es in unterschied­licher Grösse als Anzucht­zubehör gibt, ist eine optimale Keimtemperatur gewährleistet. Für eine gute Jungpflanzen­entwicklung ist neben Wärme ausreichend Licht erforderlich.

Wenn die Pflänzchen das erste echte Laubblatt zeigen, wird die schwächere Pflanze entfernt. Sobald im Mai keine Fröste mehr zu erwarten sind, kann ins Gewächshaus oder den Folientunnel gepflanzt werden. Der Pflanzabstand sollte 0.8 bis 1 m betragen. Der Haupttrieb der Pflanze wird, so wie bei den Gewächshaus­gurken, an Fäden oder einem Spalier hochgezogen.

Pflege von Melonen

Neben einer guten Wasserver­sorgung und ausreichend Wärme sollte durch Schnitt das z.T. starke Wachstum beschränkt werden. Anders als bei Tomaten, die i.d.R. eintriebig gezogen werden und ihre Fruchtstände am Haupttrieb bilden, fruchten Melonen überwiegend an Seiten­trieben, die in den Blattachseln des Hauptriebs entstehen. Seitentriebe mit einer weiblichen Blüten werden drei Blätter oberhalb der Frucht abgeschnitten. Am besten schaut man sich im Internet das eine oder andere Video an, in dem Pflege und Schnitt von Melonen gezeigt werden. Da es aber keine wirklich gute Anleitung gibt, wird man viel ausprobieren müssen.

Einfacher soll die Kultur moderner Sorten, z.B. 'Stellio F1' sein, bei denen kein Schnitt oder Ausgeizen von Seiten­trieben erforderlich ist.

Damit sich die Früchte gut entwickeln können, sollte man die Anzahl der Früchte pro Pflanze auf 4 bis max. 6 Stück begrenzen. Für ein zügiges Wachstum, ist regelmässiges Bewässern und Düngen nötig. Unkräuter zwischen den Pflanzen behindern das Wachstum der Kulturpflanze. Am besten entfernt man sie durch Jäten.

Ernte

Leider ist es nicht ganz einfach, den besten Ernte­zeitpunkt zu bestimmen, da die Färbung kein sicheres Kriterium für die Verzehrreife ist. Geruch und eine Klopfprobe können hilfreich sein. Auch eine beginnende Rissbildung am Fruchtstängel deutet auf den optimalen Erntetermin hin.

Mass­nahmen gegen Krank­heiten und Schäd­linge

Melonen können von verschiedenen Blattflecken­erregern befallen werden. Ausserdem tritt gelegentlich Echter Mehltau auf. An Früchten kann es zu Fäulen kommen.

Als Schädlinge können Blattläuse und Thripse auftreten.