Blutampfer (Rumex sanguineus) - Ampfer selber anbauen

Ampfer – der pflegeleichte Vitaminlieferant aus dem eigenen Garten 

Schon früh im Jahr sind die ersten Ampfer-Pflanzen im Freien sichtbar. Die Vitaminbomben können auch leicht selber im Garten oder auf dem Balkon kultiviert werden. Erfahren Sie hier mehr über die verschiedenen Arten und wie Sie sie Ampfer selber anbauen.

Die Stauden der Gattung Ampfer (Rumex) aus der Familie der Knöterich­gewächse (Polygonaceae) gehören zu den ersten Pflanzen, die im Frühling im Freien zu sehen sind. In der Natur gedeihen sie vor allem dort, wo der Boden feucht und sauer ist. Doch die Stauden werten mit ihren grossen, pfeil­förmigen Blättern und zierlichen Rispen­blüten nicht nur den heimischen Garten auf – sie liefern auch Vitamin C, Eisen und Oxalsäure.

Blutampfer und Sauerampfer – zwei Verwandte, die sich verstehen 

Sowohl der Sauerampfer (Rumex acetosa) als auch der Blutampfer (Rumex sanguineus) sind Stauden, die die Feuchtig­keit lieben. Besonders stark ist diese Eigenschaft jedoch beim Letzteren ausgeprägt. In seiner natürlichen Umgebung in Flussauen oder feuchten Laub­wäldern dient er sogar als Indikator für vernässten Boden. Seinen Namen trägt der Blutampfer wegen der tiefroten Adern, die seine Blätter durchziehen.

Diese Blatt­adern sind beim Sauerampfer weniger stark ausgeprägt; in der Regel sind bei diesem nur die Blatt­stiele rot. Beide Pflanzen erreichen eine Höhe von maximal einem Meter und sind damit auch für die heimischen Kräuter­beete geeignet. Während der Blütezeit, die beim Sauerampfer von Mai bis Juli und beim Blutampfer von Juni bis August reicht, tragen beide Sorten kleine Rispen­blüten. Diese sind beim Sauer­ampfer meist rosa bis rötlich, während der Blutampfer tiefrote Blüten bildet.

Die rund 20 cm langen Blätter beider Ampfer­arten sind essbar und zeichnen sich durch einen säuer­lichen, leicht bitteren Geschmack aus, der bei älteren Blättern stärker ausgeprägt ist. Dabei sind die Blätter des Blutampfers allgemein weniger sauer, weshalb sie in der Küche haupt­sächlich zur Verfeinerung von Salaten dienen. Die Blätter des Sauer­ampfers hingegen können auch gekocht oder gedünstet werden und geben neben Salaten auch Suppen, Smoothies oder der Frankfurter Grünen Sosse eine markante Geschmacks­note.

Blutampfer (Rumex sanguineus) im Sonnenlicht

Blutampfer (Rumex sanguineus) im Sonnenlicht 

Blutampfer (Rumex sanguineus) im Topf

Ampfer kann auch gut im Topf kultiviert werden 

Blutampfer (Rumex sanguineus) frisch geerntet

Frisch geerntete Blätter des Blutampfers 

Ampfer züchten im eigenen Garten 

Die Aussaat von Ampfer ist möglich, sobald der Boden durchgehend frostfrei ist. Beide Arten können also ab März ausgesät werden. Wer nicht nur Ampfer züchten, sondern durchgehend frisch ernten will, hat zudem die Option, Ampfersamen in Sätzen auszusäen. Säen Sie dazu bis Juni alle zwei Wochen in einem neuen Beet Ampfer aus.

Wollen Sie erfolg­reich Ampfer selber anbauen, gilt es, dessen Wurzeln genügend Platz zu lassen. Entsprechend sollte der Abstand zwischen Pflanz­reihen mindestens 25 cm betragen. Da es sich beim Ampfer um einen Lichtkeimer handelt, sollten die Samen nur dünn mit Erde bedeckt werden. Später müssen die Jung­pflanzen vereinzelt werden, um optimal zu gedeihen – dünnen Sie dazu das Beet auf einen Abstand von 15 cm zwischen den einzelnen Pflänzchen aus.

Als Standort für Ampfer eignet sich am besten feuchter, saurer Boden mit hohem Humus­gehalt. Dabei bevorzugt der Blutampfer einen schattigen bis halb­schattigen Platz, während der Sauerampfer am besten im Halb­schatten oder in der Sonne gedeiht. Allerdings lässt sich auch Blutampfer an einem sonnigen Ort kultivieren, solange der Boden ständig feucht bleibt. Beispiels­weise eignet er sich perfekt zur Begrünung von Garten­teichen.

Reife Samenstände des Blutampfers (Rumex sanguineus)
Jungpflanzen von Ampfer
Frischer Blutampfer

Von den reifen Blütenständen des Ampfers bis hin zum erntebereiten Ampferstrauch: Ampfer lässt sich mit frischen Samen schon ab dem Frühjahr im eigenen Garten oder Balkon kultivieren. 

Pflege und Ernte von Ampfer 

Ampfer­stauden sind allgemein extrem pflege­leicht und kälte­beständig. Solange der Boden, auf dem sie stehen, feucht bleibt, überleben sie problemlos viele Jahre an derselben Stelle. Lediglich im Hochsommer oder während längerer Trocken­perioden kann es erfor­derlich sein, die Stauden öfter mit kalkfreiem Wasser zu giessen.

Haben die Blätter eine Länge von 7 bis 10 cm erreicht, ist die Ernte fort­laufend möglich. Für den grösst­möglichen Ertrag empfiehlt es sich, Blüten­knospen früh­zeitig zu entfernen, den Ampfer regel­mässig zurückzu­schneiden und die inneren Blätter an der Pflanze zu lassen. Nach dem Rück­schnitt sollte der Ampfer mit verdünnter Pflanzen­jauche gegossen werden, um ihn bei der Erholung zu unter­stützen.

Beim Überwintern benötigen im Freien wachsende Ampfer­stauden keine Hilfe. Lediglich Pflanzen, die in Pflanz­kübeln gehalten werden, müssen zusätzlich vor Boden­frost geschützt werden. Stellen Sie dazu die Pflanze mitsamt Kübel auf einer isolie­renden Oberfläche wie einem Holz­block an einem windge­schützten Ort auf und umwickeln Sie den Kübel mit Jute oder Luftpolster­folie. Passende Produkte für den Winterschutz finden Sie auch in unserem Online-Shop.

Sauerampfer (Rumex acetosa) in der Sonne

Sauerampfer (Rumex acetosa) im Sonnenlicht 

Blüte des Sauerampfers (Rumex acetosa)

Blütenstände des Sauerampfers (Rumex acetosa) 

Sauerampfer (Rumex acetosa) frisch geerntet

Frisch geerntete Blätter des Sauerampfers 

Vermehrung von Ampfer und weitere Tipps 

Ampfer hat eine starke Neigung dazu, sich selbst zu verbrei­ten. Dies lässt sich durch die Haltung im Pflanz­kübel zumindest teil­weise verhindern. Treibt dennoch Ampfer an Orten, an denen er unerwünscht ist, müssen die betref­fenden Pflanzen möglichst voll­ständig entfernt werden. Graben Sie dazu sämtliches Wurzel­werk aus.

Um Ampfer gezielt zu vermehren, bestehen zwei Möglich­keiten: Durch Teilung der Pfahl­wurzeln können ausge­wachsene Stauden vegetativ vermehrt werden, während nach der Blütezeit aus den Früchten der Pflanze Samen gewonnen werden können, die sich zur Aussaat im nächsten Frühjahr eignen. Frische, keimstarke Ampfersamen finden Sie selbstverständliche auch immer in unserem Shop.

Haben Sie Haustiere, sollten Sie diese vom Ampfer fern­halten. Gerade Hunde und Katzen vertragen die in den Blättern enthaltene Oxal­säure schlecht und können bereits Vergif­tungen erleiden, wenn sie kleine Mengen zu sich nehmen. Für den Menschen hingegen ist Oxalsäure unge­fährlich und in geringen Mengen sogar gesund. Dennoch ist anzuraten, in der Küche sparsam mit Ampfer­blättern umzugehen – zu grosse Mengen Oxalsäure hemmen die Aufnahme von Eisen.

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