Buschbohnen Saatgut
Buschbohnen (Phaseolus vulgaris var. nanus) sind eine recht unproblematische Kultur, die bei entsprechender Pflege willig wächst und schon im Juli eine erste Ernte von zarten grünen oder gelben Hülsen bringt. Eines muss man dabei allerdings berücksichtigen: Bohnen sind ausgesprochen frostempfindlich und dürfen daher erst ab dem 15. Mai gesät werden, und sie brauchen reichlich Wasser. Wer braune, weiße, rote oder gesprenkelte Bohnenkerne für ein leckeres Chili oder einen deftigen Bohneneintopf ernten möchte, findet unter den Buschbohnen auch Sorten die speziell für die Körnerproduktion geeignet sind. Mehr Informationen zur Anzucht, Pflege und der Sortenvielfalt der Buschbohne finden Sie hier.
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Buschbohnen sind dank ihrer vielen Nährstoffe unheimlich gesund, in der Küche vielseitig einsetzbar und darüber hinaus pflegeleicht im Anbau.
Herkunft und Botanik der Buschbohnen
Als Buschbohnen werden i.d.R. alle Bohnensorten der Art Phaseolus vulgaris var. nanus bezeichnet, die im Gegensatz zur Stangenbohne einen nicht rankenden, buschförmigen Wuchs haben, der auch als determiniertes Wachstum bezeichnet wird. Buschbohnen sind durch züchterische Arbeit aus der Stangenbohne (Phaseolus vulgaris var. vulgaris) hervorgegangen.
Busch- und Stangenbohnen, die zur Abgrenzung von Sojabohne, Mungbohne oder Puffbohne auch als Garten-, Gemüse- oder Phaseolusbohnen bezeichnet werden, sind viele Jahrhunderte alte Kulturpflanzen, die in Süd- und Mittelamerika entstanden sind. Als Stammform gilt die rankende Phaseolus aborigineus aus Süd und Mittelamerika, die bis zu 5 m hoch werden kann.
Bei den Bohnen der Antike und des Mittelalters handelt es sich nicht um unsere heutige Gartenbohne, die erst nach der Entdeckung Amerikas nach Europa kam, sondern um die Fisole oder Faselbohne, die auch als Kuhbohne, Augenbohne, Spargelbohne oder Langbohne (Vigna unguiculata) bezeichnet wird. Diese ausgesprochen wärmeliebende Bohne spielt heute im Anbau keine Rolle mehr.
Buschbohnen sind frostempfindliche, einjährige Pflanzen, die nach der Samenbildung absterben. Genutzt werden die Früchte in unreifem Zustand als Grüne Bohne oder Wachsbohne. Bei der Verwendung der reifen und getrockneten Samen spricht man von Trocken- oder Kochbohne.
Buschbohnen gehören zur Familie der Schmetterlingsblütler (Fabaceae), die mit Hilfe der Knöllchenbakterien, die sich an den Wurzeln entwickeln, in der Lage sind, Luftstickstoff zu speichern und in pflanzenverfügbare Stickstoffverbindungen umzuwandeln.
Alle Gartenbohnensorten bilden das giftige Eiweiss Phasin und sollen daher auf keinen Fall roh gegessen werden. Vor dem Verzehr müssen sie ausreichend erhitzt werden. Dabei wird der Giftstoff zerstört.
Neben den Gartenbohnen werden noch andere Arten aus der Familie der Schmetterlingsblütler als Bohnen bezeichnet. Am bekanntesten sind die Sojabohne oder Edamame (Glycine max), die Mungbohne und die Puffbohne, die auch als Dicke Bohne, Saubohne oder Pferdebohne bezeichnet wird.
Kulturansprüche von Buschbohnen
Buchbohnen benötigen für die Keimung eine Mindestbodentemperatur von 10°C. Daher sollte erst ab Mitte Mai gesät werden. Für ein zügiges Wachstum ist neben Wärme auch ausreichend Feuchtigkeit erforderlich. Bei Bedarf muss also regelmässig gegossen werden.
Für die Bohnenkultur eigenen sich humose, mittelschwere Böden am besten. Bei guter Humusversorgung lassen sie sich aber auch auf Sandböden kultivieren.
Mit entsprechend kompakt wachsenden Sorten gelingt der Bohnenanbau sogar in Töpfen oder anderen Kulturgefässen auf Balkon und Terrasse.
Buschbohnen-Sorten
Wer Buschbohnen anbauen möchte sollte sich zu erst entscheiden, ob grüne bzw. gelbe Hülsen im unreifen Zustand als so genannte Brechbohne geerntet werden sollen oder ob man lieber die reifen Kerne als Trocken- bzw. Auskernbohne ernten möchte.
Natürlich gibt es auch Sorten, die man sowohl im jungen Zustand als grüne oder gelbe Hülse ernten kann und bei Reife der Hülsen die Samen als Trockenbohne. Solche Zweinutzungstypen sind allerdings immer ein Kompromiss. Deutlich bessere Qualitäten erhält man bei Sorten, die jeweils für den einen oder anderen Verwendungszweck gezüchtet wurden.
Buschbohnensorten für die Frischernte
Frühe Sorten haben eine etwas kürzere Kulturzeit und kommen bei Aussaat ab Mitte Mai schon im Juli in Ertrag. Neben der Kulturzeit sind Hülsenfarbe und Wuchsform typische Sorteneigenschaften. Blaue oder lila gefärbte Hülsen sehen hübsch aus, beim Kochen verlieren sie allerdings ihre sortentypische Farbe und werden grün.
Beim Wuchstyp unterscheidet man Sorten, die unter und über dem Blatt fruchten. Die heutigen Bohnensorten sind, vorausgesetzt man erntet rechtzeitig, fast alle fadenfrei. Pflückt man allerdings etwas zu spät, bilden sich durchaus die unangenehmen Fasern entlang der beiden Hülsenhälften.
Sorten für die Ernte der jungen Hülsen (Brechbohne, Grüne Bohne, Filetbohne)
Sorten mit grüner Hülse:
'Bo', 'Marona', 'Maxi', 'Processor', 'Saxa'
Sorten mit violetter und roter Hülse:
'Reine de Pourpres', 'Purple', 'Purple Teepee', 'Winnetou', 'Red Swan'
Sorten mit gelber Hülse (Wachsbohnen):
'Creso', 'Beurre de Roqucencourt'
Körnerbohnensorten
'Schwarze', 'Borlotto Rosso', 'Red Kidney', 'Coco blanc'
Aussaat von Buschbohnen
Buschbohnen werden normalerweise frühestens ab Mitte Mai direkt ins Freiland gesät. Natürlich kann man die Pflanzen auch in Töpfen im Haus oder Gewächshaus vorziehen. Der Aufwand lohnt sich allerdings i.d.R. nicht.
Für den Buschbohnenanbau bieten sich zwei verschieden Saatverfahren an. Bei der Reihensaat werden die Bohnensamen im Abstand von 3 bis 6 cm in 2 bis 3 cm Tiefe abgelegt. Der Reihenabstand beträgt, je nach Wüchsigkeit der Sorte, 40 bis 50 cm.
Bei der so genannten Horstsaat werden die Körner nicht gleichmässig in Reihe abgelegt, sondern es kommen alle 30 bis 35 cm 5 bis 6 Körner (in einem Horst) zur Aussaat.
Für welche Methode man sich entscheidet ist Geschmackssache. Bei Horstsaat geht das Auslegen schneller als bei der Reihensaat, allerdings bietet die Reihensaat durch den gleichmässigen Pflanzenabstand etwas günstigere Wachstumsbedingungen.
Buschbohnen lassen sich bis Mitte Juli aussäen, so dass ein satzweiser Anbau über mehrere Wochen möglich ist und so für eine gleichmässige Ernte bis in den Herbst hinein sorgt. Die frischen Hülsen lassen sich allerdings auch sehr gut Einfrieren, so dass Ernteüberschüsse für den Winter konserviert werden können.
Pflege
Häufig wird empfohlen, die jungen Pflanzen bis zur beginnenden Blüte anzuhäufeln. Diese Massnahme ist allerdings nicht unbedingt erforderlich. Wichtig ist dagegen ein regelmässiges flaches Hacken um Bodenverkrustungen zu vermeiden. Hierbei werden gleichzeitig auflaufende Unkräuter entfernt. Damit die Pflanzen zügig wachsen, ist regelmässiges Bewässern nötig.
Zur Nährstoffversorgung ist eine gesonderte Düngung normalerweise nicht erforderlich, wenn der Boden gut mit reifem Kompost versorgt ist.
Ernte
Der richtige Erntezeitpunk für frische Hülsen, die auch als Brechbohnen bezeichnet werden, ist erreicht, wenn diese sich beim Umbiegen glatt durchbrechen lassen. Sind die Hülsen schon gummiartig zäh, ist der optimale Erntetermin überschritten. Aus diesem Grund sollte auch regelmässig durchgepflückt werden.
Bohnenkerne werden im Idealfall geerntet, wenn die Samen völlig trocken sind. Allerdings lassen sich die voll entwickelten Kerne auch ernten, wenn sie noch feucht sind. Man kann sie dann gleich verwerten oder auf Vorrat einfrieren. Für eine längere Lagerung von Trockenbohnen empfiehlt sich allerdings die Trocknung direkt an der Pflanze. Bei feuchter Witterung zur Erntezeit kann man die eingetrockneten Hülsen auch an einem geschützten Ort unter Dach trocknen. Dazu werden die Stängel gebündelt und aufgehängt.
Massnahmen gegen Krankheiten und Schädlinge
Vor allem in der Phase der Keimung sind Bohnen besonders empfindlich. Daher sollte vorbeugend bei zu kühler Witterung mit der Aussaat gewartet werden. Liegen die gequollenen Samen zu lange in der Erde, werden sie bevorzugt von verschiedenen Fäuleerregern, von Bohnenfliege, Schnecken und anderen Bodenschädlingen befallen.
Später kann es während feuchter Witterungsphasen zu Schneckenfrass an den Blättern und Früchten kommen. Auch Befall mit der Schwarzen Bohnenlaus kommt häufiger vor. Bei feucht-warmer Witterung kann sich die Sclerotinia-Fäule im Bestand ausbreiten und zum Absterben der Triebe führen.
Brennfleckenkrankheit und Bohnenrost werden in der Fachliteratur zwar häufig als wichtige Krankheitserreger genannt, spielen aber beim Anbau im Garten eine eher untergeordnete Rolle.
Da Bohnen sehr empfindlich auf bodenbürtige Schaderreger reagieren, ist eine weit gestellte Fruchtfolge empfehlenswert, bei der Bohnen und andere Schmetterlingsblütler, wie z.B. die Erbse und Soja, nur alle vier bis sechs Jahre an der gleichen Stelle angebaut werden.