Blog vergeilte Tomatenpflanzen

Vergeilte Tomaten retten: So überleben Tomatenpflanzen die Folgen von Lichtmangel 

Werden Tomaten falsch gehalten, geben sie schon bald ein äusserst klägliches Bild ab: Ihre Triebe werden lang, dürr und gelblich, die Pflanzen wirken kränklich. Dieser Prozess nennt sich Vergeilung – er tritt besonders dann ein, wenn Tomaten zu wenig Sonnenlicht abbekommen oder bei zu hohen Temperaturen gehalten werden.

Auch nach der Vergeilung ist jedoch noch nicht alles verloren. Die meisten Tomatensträucher und Tomatenbüsche sind noch in der Lage, sich zu erholen. Hier erfahren Sie, warum Pflanzen vergeilen und wie es Ihnen gelingt, vergeilte Tomaten doch noch zu retten.

Kurz erklärt: Was ist eigentlich Vergeilung? 

Geiltriebe entstehen vor allen Dingen durch Lichtmangel. Bekommt eine Pflanze an ihrem Standort nicht genug Licht, beschleunigt sie die Bildung neuer Triebe in Richtung der nächstgelegenen Lichtquelle, um mehr Photosynthese betreiben zu können. Dies hat zur Folge, dass sich Triebe bilden, die zwar diese Funktion erfüllen, aber oftmals nicht dick genug sind, um ihre eigene Last zu tragen. Vergeilung ist jedoch nicht nur ein kosmetischer Makel, sondern erhöht auch die Anfälligkeit für Krankheiten.

Gerade lichthungrige Pflanzen wie Tomaten neigen ohne die richtige Pflege dazu, sehr schnell zu vergeilen. Überhitzung beschleunigt diesen Prozess sogar noch, da sie das Wachstum der Geiltriebe weiter ankurbelt. Die Vergeilung ist dementsprechend keine Pflanzenkrankheit im eigentlichen Sinne, sondern eine Mangelerscheinung – sie kann also bereits mit simplen Massnahmen behandelt oder sogar von vornherein verhindert werden.

Tomatenkeimlinge

Keimlinge richten sich nach dem Licht aus 

Vergeilte Tomatenpflanzen

Jungpflanzen mit dünnen Stängeln 

Mangelerscheinung an den Blättern

Mangelerscheinung an den Blättern 

Vergeilung verhindern und unterbinden 

Damit Pflanzen nicht vergeilen, ist es notwendig, ihre Umgebung genau auf ihre Bedürfnisse abzustimmen. Bei Tomaten heisst dies, ihnen einen hellen und warmen, aber nicht zu heissen Standort zu bieten. Ideal dafür ist natürlich ein Gewächshaus oder ein spezielles Tomatenhaus. Alternativ bietet sich aber auch ein windgeschützter Platz im Aussenbereich an.

Bereits vergeilte Tomatenpflanzen hingegen sollten nach Möglichkeit anfangs keine direkte Sonnenein­strahlung abbekommen, da ihre trockenen und empfindlichen Triebe sonst einen Sonnenbrand bekommen und verwelken könnten. Finden Sie für vergeilte Exemplare stattdessen einen schattigen, windgeschützten und etwas kühleren Platz, um das Wachstum der vergeilten Triebe auszubremsen. Sämlinge und Jungpflanzen sollten jedoch keinesfalls die Nacht draussen verbringen – holen Sie diese daher ins Haus und stellen Sie sie morgens wieder nach draussen.

Vergeilte Tomatenjungpflanzen
Vergeilte Tomatenjungpflanze
Eingepflanzte Tomate mit Stütze

Vergeilte Tomaten sind oft sehr dünn, haben lange Stiele und benötigen eine Stützhilfe. 

Nachsorge bei vergeilten Tomaten 

Wenn Sie alles richtig gemacht haben, zeigen sich bereits nach wenigen Tagen die ersten Resultate: Die vergeilten Triebe nehmen mit der Zeit wieder eine gesunde, dunkelgrüne Farbe an und bilden neue, gesunde Blätter. Zu diesem Zeitpunkt können sie sich jedoch noch immer nicht alleine aufrecht halten. Nachhelfen können Sie, indem Sie der Pflanze eine geeignete Stütze aus Schaschlik­spiessen oder Holzstäben zur Verfügung stellen und sie daran fixieren.

Sind die vergeilten Pflanzen wieder vollständig genesen, können Sie gemeinsam mit den gesunden Tomaten ausgepflanzt werden. Wählen Sie dafür idealerweise einen Standort, an dem sie vor Regen geschützt sind, und leiten Sie die Tomaten an einer Stütze aus Bambus oder Holz hoch, sodass sie aufrecht wachsen. Düngen Sie nach der Umpflanzung mit Tomatendünger und giessen Sie die Pflanzen regelmässig, um Feuchtigkeits­schwankungen zu vermeiden, die zu Braun- und Krautfäule führen könnten.

Passende Tomatendünger 

Selber Tomaten aus Samen ziehen 


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