Die Aubergine  (Solanum melon­gena)  oder...

Auberginensamen 

Die Aubergine (Solanum melon­gena) oder Eier­frucht, in Österreich Melan­zani genannt, ist eine wärme­liebende Pflanze aus der Familie der Nacht­schatten­gewächse. Es gibt sie aller­dings nicht nur im klassisch violetten Farbton, sondern auch violett und weiss gestreift, weiss, grün und rot. Das schwammige Frucht­fleisch ist aller­dings in allen Fällen creme­farben bis beige. Mehr Infor­mati­onen zur Auber­ginen­kultur sowie der Vielfalt an Sorten finden Sie hier.

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Besonders beliebte Auberginen­sorten 

Schon gesehen? 

Her­kunft und Bota­nik der Aubergine

Erwäh­nungen der Auber­gine in alten indischen Schriften lassen vermuten, dass die Pflanzen bereits vor 2.000 Jahren in Indien angebaut wurden. Von China aus gelangten die Pflanzen über den Mittleren Osten im 16. Jahr­hundert nach Spanien, von wo aus sie den Weg nach Italien und in andere Mittel­meer­länder fanden.

In der Schweiz, ebenso wie in Deutsch­land, fand das Frucht­gemüse erst in den 70er und 80er Jahren des letzten Jahr­hunderts nennens­werten Eingang in die Gemüse­theken und die Küche.

Kultur­ansprüche von Auberginen

Auberginen haben einen deutlich höheren Wärme­bedarf als Tomaten. Daher ist der Anbau in Freiland­beeten nur in besonders warmen und sonnigen Sommern erfolg­reich. Deutlich sicherer entwickeln sich die Pflanzen in einem Gewächs­haus. Auch die Kultur in Töpfen oder grossen Pflanz­gefässen kann Erfolg bringen, wenn diese an einem geschützten Ort auf Balkon oder Terrasse vor einer sonnigen Hauswand oder Mauer stehen.

Je nach Wachstums­bedin­gungen und Sorte können die Pflanzen eine Höhe von 1 m und mehr erreichen. Eine Unter­stützung durch Stäbe ist dann ggf. erforderlich, damit die frucht­behangenen Triebe nicht abbrechen. Dies gilt haupt­sächlich für gross­früchtige Sorten.

Sorten

Am bekann­testen sind Sorten in der typisch länglichen Birnen­form mit violetter, glänzender Schale, wie 'Meronda', 'Blue King' oder 'Luzia'. Längliche, schlangen­förmige Früchte, die an die Form einer Gurke erinnern, bilden z.B. 'Ma-Zu Purple', 'Money Maker No 2' oder 'Violetta lunga 3'.

Neben den violetten Klassi­kern gibt es auch Sorten mit weissen Früchten, z.B. 'Bianca Oval', 'Gretel F1' oder 'Lao White'. Ausserdem bereichern violett und weiss gestreifte Sorten, wie 'Lucilla F1' oder 'Pinstripe F1' das Sortiment.

Wer das Besondere sucht, findet im Angebot sogar rot und grün fruchtende Sorten.

Steht kein Gewächs­haus zur Verfügung, bieten sich so genannte Topf­auberginen für den Anbau in Töpfen oder Kübeln an. Es handelt sich dabei um sehr kompakte und standfeste Pflanzen, die bei optimaler Pflege viele kleine Früchte bilden. In jedem Fall sollte man möglichst früh­zeitig fruchtende Sorten wählen.

Anzucht von Auberginen

Die Anzucht erfolgt ähnlich, wie bei Paprika und Chili. Auberginen brauchen sowohl bei der Keimung, als auch in der Phase der Jung­pflanzen­entwicklung deutlich höhere Tempera­turen als Tomaten. Optimal sind Tempera­turen zwischen 23 und 30°C. Frost vertragen sie nicht.

Aussaat von Auberginen­samen

Ausgesät wird in der Zeit von Anfang bis spätestens Mitte Februar. Die Keimung sollte bei Tempera­turen von 23 bis 25°C erfolgen. Hilfreich für eine zügige Anzucht sind Heizmatte und ggf. ein Anzucht­gewächs­haus, das es auch mit passender Beleuchtung gibt. Unter optimalen Bedingungen zeigen sich nach 14 bis 21 Tagen die Keimblätter. Bei Zimmertemperatur dauert die Keimung deutlich länger und die Samen laufen unregel­mässiger auf.

Benötigt werden neben dem Saatgut Töpfe oder Schalen für die Aussaat und ein gutes Anzucht­substrat. Die Samen werden in gleich­mässigem Abstand, am besten in Reihen abgelegt, leicht angedrückt und anschlies­send mit einer sehr flachen Schicht Anzucht­substrat abgedeckt. Am besten geht das mit einem einfachen Haushalts­sieb. Alternativ kann man die Samen auch mit einem Stab oder einer Pikier­hilfe leicht in das Substrat drücken. Anschlies­send wässert man gleichmässig mit einem Sprühgerät.

In den ersten Tagen, der Keim­phase, können die Töpfe oder Schalen im Dunkeln stehen. Sobald die Keimlinge sich entfalten, ist ausreichend Licht erfor­derlich. Am besten stellt man die Anzuchten an einem hellen Fenster auf. Bei trübem Wetter oder wenn kein ausreichend heller Standort zur Verfügung steht, kann mit einer Lampe oder einem speziellen Pflanzen­strahler zusätzlich Licht für mindestens 12 Stunden gegeben werden. Ist das Licht­angebot zu gering, werden die jungen Pflänzchen unnötig lang, der Fachmann spricht von Vergeilung oder Geilwuchs. Optimal entwickelte Jung­pflanzen zeigen intensiv grüne Farbe und gedrun­genes Wachstum.

Pikieren

Nach 4 bis 6 Wochen sind die jungen Sämlinge so weit, dass sie in Töpfe gesetzt werden können. Diesen Vorgang nennt man Pikieren. Für die Weiter­kultur kann man Töpfe aus biologisch abbaubarem Material verwenden. Gepflanzt wird dann mit Topf.

Etwas flexibler bei der Topfgrösse ist man, wenn Kunst­stoff­töpfe verwendet werden. In ihnen ist auch die Substrat­tempera­tur etwas höher, da weniger Wasser durch die Topfwand verdunstet, wie es bei Tontöpfen und solchen aus verrott­barem Material der Fall ist.


Beim Pikieren lockert man zuerst den Wurzel­bereich des Sämling z.B. mit einer Pikier­hilfe und hebt das junge Pflänzchen samt Wurzel vorsichtig heraus. Wenn die Wurzel zu lang ist, kann sie problemlos etwas eingekürzt werden.

Anschlies­send wird der Sämling in den mit Anzucht­substrat gefüllten Topf gesetzt. Dabei wird etwas tiefer gepflanzt, als die Pflanze vorher gestanden hat. Der pikierte Sämling wird leicht angedrückt und anschliessend vorsichtig angegossen.

Die Töpfe stellt man möglichst an einem hellen Fenster auf. Heizmatte und Beleuchtung begünstigen das Wachstum der jungen Pflänzchen.

Aus­pflanzen

Jungpflanzen aus Ton- oder Kunststoff­topf werden zuerst ausgetopft. Wurden für die Anzucht verrottbare Töpfe verwendet, wird einfach mit Topf gepflanzt. Dabei sollte der Wurzel­ballen etwas tiefer gesetzt werden als die Beet- oder Kübel­oberfläche.

Vor der Pflanzung ins Gewächs­haus ist der Boden gut mit 3 bis 4 Litern Kompost pro Quadrat­meter oder einem orga­nischen Dünger zu versorgen. Bei der Kultur in Töpfen oder Kübeln verwendet man ein gut mit Nährstoffen versorgtes Pflanz­substrat.

Der Pflanz­abstand bzw. die Topfgrösse richtet sich nach der Wüchsigkeit der Sorte. Im Gewächshaus reichen 60 cm x 50 cm Standraum normaler­weise. Schwach­wüchsige und kompakte Sorten kommen mit weniger Platz aus. Hinweise sind normaler­weise auch auf der Saatgut­packung zu finden.

Pflege

Auberginen­pflanzen sind im Vergleich zu Tomaten relativ pflege­leicht. Sie müssen gleich­mässig mit Wasser und Dünger versorgt werden. Wenn sie an einem geschützten, sonnigen Ort stehen, kann man frühestens im August mit mit der Ernte der ersten Früchte rechnen.

Geerntet werden unreife Früchte mit glatter und glänzender Schale, bevor die Samen reifen. Die Pflanzen wachsen mehr­triebig und bilden eine buschige Form. Da eine gross­früchtige Auberginen­planze im mittel­europäischen Sommer kaum mehr als 5 erntereife Früchte bilden kann, empfiehlt es sich über­schüssige Blüten auszubrechen. Auch das teilweise Ausgeizen von Seiten­trieben und das Einkürzen der Haupt- und Seiten­triebe kann hilfreich sein. Vor allem bei gross­früchtigen Sorten sollte man die frucht­tragenden Triebe durch Bambus­stäbe oder ähnliche Materialien stützen, damit sie unter dem Gewicht der Früchte nicht abbrechen.

Wählt man kompakte Sorten, so genannte Topf­auberginen, sind solche Formierungs­arbeiten normaler­weise nicht erforderlich. Wichtig ist regel­mässiges Wässern, wobei darauf zu achten ist, dass Staunässe vermieden wird.

Auberginen­pflanzen haben einen hohen Nähr­stoff­bedarf, so dass regel­mässig nach Gebrauchs­anleitung ein geeigneter Gemüse­flüssig­dünger zu geben ist.

Mass­nahmen gegen Krank­heiten und Schäd­linge

Leider sind Auberginen anfällig für eine Reihe von Schädlingen und Krank­heiten. Häufig anzu­treffen sind Blattläuse. Bei einer starken Vermehrung lassen sich die Schädlinge mit einem zuge­lassenen Präparat, z.B. Natural behandeln. Ausserdem treten häufig Spinnmilben auf. Eher selten ist der Kartoffel­käfer mit seinen Larven zu finden. Im Spätsommer kann es zu Frass durch die Larven der Gemüseeule kommen. Die Tiere lassen sich aber recht gut ablesen.

Besonders gefürchtet sind Wurzel­fäulen und Welke­erkrankungen, die die Pflanzen absterben lassen. Ausserdem ist noch zu Befall durch die Kraut- und Braun­fäule möglich.