Petersiliensamen
Petersilie (Petroselinum crispum) stammt mit grosser Wahrscheinlichkeit aus dem Mittelmeergebiet, wo sie als Wildpflanze zu finden ist. In der Schweiz und in Deutschland kann sie vereinzelt in verwilderter Form vorkommen. Bekannt war die Petersilie wohl schon im antiken Griechenland. Verwendung als Heil- und Küchenkraut fand sie aber erst bei den Römern. In Mitteleuropa wird sie seit dem Mittelalter angebaut und nicht nur als Heil- und Gewürzpflanze, sondern früher auch als Hexenkraut verwendet. Mehr Informationen zur Anzucht, Pflege und Ernte von Peterli finden Sie hier.
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Botanik der Petersilie
Petersilie gehört, wie auch Möhre, Sellerie oder Fenchel zur grossen Familie der Doldenblütler.
Die Pflanze ist zweijährig. Im Aussaatjahr bildet sie eine Blattrosette. Erst im nächsten Frühjahr entwickelt sich der Blütenspross. Nach der Samenbildung sterben die Pflanzen ab.
Japanische Petersilie (Cryptotaenia japonica), auch Mitsuba genannt, zählt ebenfalls zu den Doldenblütlern. Die zwei- bis mehrjährige Pflanze kommt wild in Japan, China und Korea vor. Sie ist häufig nicht ausreichend frosthart. Ihr Geschmack ähnelt dem Sellerie.
Sorten von Petersilie
Unterschieden wird in Blattpetersilie, die heute in erster Linie als Würzkraut dient, und der Wurzelpetersilie, deren Wurzeln als Gemüse verzehrt werden.
Bei Blattpetersilie gibt es Sorten mit krausen Blättern, z.B. 'Mooskrause', 'Smaragda' oder 'Para' und solche mit glatten Blättern, wie 'Gigante d'Italia' oder 'Einfache Schnitt 2'. Die Sorten mit krausem Blatt welken nicht so schnell wie die glattblättrige Petersilie und sind daher für Dekorationszwecke besser geeignet.
Bei Wurzelpetersilie werden Sorten mit unterschiedlicher Rübenform angeboten. So ist z.B. die Sorte Halblange von stumpfkegeliger Form, die Sorte Berliner bildet längliche, spitz zulaufende Rüben. Wurzelpetersilie wird als typisches Suppengewürz und als Wurzelgemüse, ähnlich wie Möhre und Pastinake, verwendet.
Die Blätter der Wurzelpetersiliensorten können auch als Würzkraut verwendet werden, sind allerdings nicht ganz so aromatisch wie die Blattpetersiliensorten.
Kulturansprüche
Petersilie reagiert sehr empfindlich auf Bodenverdichtung und Staunässe. Daher kommt es vor allem bei frühen Aussaaten und auf schweren, lehmigen Böden häufig zu erheblichen Ausfällen. Auch auf leichten Sandböden entwickelt sich die Petersilie oft nur schwach. Am besten geeignet sind daher humose, mittelschwere Böden mit gutem Wasserhaltevermögen. Hier entwickeln sich auch die Rüben der Wurzelpetersilie am besten.
Da die Samen eine lange Keimzeit von zwei bis drei Wochen haben, sollte erst gesät werden, wenn der Boden sich gut erwärmt hat. Bei 5 °C dauert die Keimung z.B. 45 Tage, bei 20 °C nur 12 Tage. Liegen die Samen zu lang in der Erde faulen sie schnell oder die Keimlinge werden von verschiedenen Bodenorganismen wie Schnecken, Asseln oder Springschwänzen gefressen oder zerstört. Bei früher Aussaat ab Mitte März ist das Abdecken der Saat mit einem Wachstumsvlies empfehlenswert.
Wenn Petersilie nur sehr kümmerlich aufläuft und nicht richtig wachsen will, kann es auch an diversen Schaderregern im Boden liegen. So ist bekannt, dass winzige Fadenwürmer, so genannte Nematoden, und eine Reihe von bodenbürtigen Schadpilzen die jungen Wurzeln angreifen können. Aus diesem Grund sollte man auf eine weit gestellte Fruchtfolge achten, bei der Petersilie und andere Gemüsearten aus der Familie der Doldenblütler, z.B. Möhre, Sellerie und Pastinake, nur alle vier Jahre auf der gleichen Fläche angebaut werden werden.
Informationen zum Thema Fruchtfolge bietet z.B. das Informationsblatt der Gartenakademie Rheinland-Pfalz.
Anzucht von Schnittpetersilie (Direktsaat)
Das Saatbeet wird gut vorbereitet so dass die Erde feinkrümelig und locker ist. Bei Direktsaat von Schnittpetersilie ins Beet ist ein Reihenabstand von 20 bis 25 cm empfehlenswert. Mit einem Kantholz lassen sich Rillen in die Erde ziehen oder drücken. In der Reihe wird im Abstand von ca. 1 cm je ein Korn abgelegt. Anschliessend wird mit der Hand oder einer Pflanzkelle die Rille mit nur wenig Erde abgedeckt, leicht angedrückt und vorsichtig z.B. mit einer Gewächshausgiesskanne angegossen. Gehen alle Samen auf, was bei Petersilie eher selten der Fall ist, kann später auf einen Pflanzenabstand von 3 bis 5 cm vereinzelt werden.
Anzucht von Jungpflanzen (Schnittpetersilie)
Sind die Keimbedingungen im Freiland nicht optimal, kann es sinnvoll sein, Jungpflanzen in der Wohnung auf einer hellen Fensterbank heranzuziehen. Am besten verwendet man dafür Aussaatschalen, die mit einem speziellen Anzuchtsubstrat gefüllt werden.
Die Samen werden in einer Reihe abgelegt oder gleichmässig über die ganze Fläche verteilt. Anschliessend wird mit einer feinen Schicht des Substrates abgesiebt und mit einem Handpumpsprüher befeuchtet.
Sobald beide Keimblätter entfaltet sind, werden die Pflänzchen z.B. mit einer Pikierhilfe oder einem Pikierstab in Pflanzschalen oder kleine Pflanztöpfe verpflanzt. Alternativ kann man auch fünf bis zehn Samen direkt in die Pflanztöpfe ablegen und diese später komplett auspflanzen. Besonders geeignet dafür sind z.B Anzuchttöpfe aus verrottbarem Material.
Für eine gute Jungpflanzenentwicklung ist ausreichend Licht erforderlich. So bleiben die Petersilienpflänzchen kompakt im Wuchs.
Pflanzung
Wenn die Jungpflanzen 3 bis 4 echte Blätter entwickelt haben, wird ab Mitte April ins Beet oder den Balkonkasten gepflanzt. Das Setzen der Jungpflanzen erfolgt am besten mit einer Pflanzkelle.
Pflege
Damit die Pflanzen zügig wachsen, ist regelmässiges Bewässern nötig. Unkräuter zwischen den Petersilienpflanzen behindern das Wachstum der Kulturpflanze. Am besten entfernt man sie durch Jäten.
Ernte
Sobald die Pflanzen sich gut entwickelt haben, kann mit der Ernte einzelner Blätter begonnen werden. Bei gutem Wachstum ist so eine Ernte bis zu den ersten starken Frösten möglich. Petersilie übersteht den Winter i.d.R. gut. Im Frühjahr treibt sie wieder aus, bildet dann allerdings sehr bald einen festen Blütenstängel.
Anzucht Pflege und Ernte von Wurzelpetersilie
Wurzelpetersilie wird normalerweise ab April direkt ins Beet ausgesät. Empfehlenswert ist ein Reihenabstand von 30 cm. Ähnlich wie bei der Blattpetersilie wird auch hier relativ dicht ausgesät und später auf einen Abstand von 8 bis 10 cm vereinzelt. In der Pflege haben beide Petersiliensorten die gleichen Ansprüche.
Die Ernte der Rüben erfolgt im Herbst. Ähnlich wie Möhren, lassen sich lassen Petersilienwurzeln an einem kühlen und frostfreien Ort über viele Wochen in feuchtem Sand lagern.
Massnahmen gegen Krankheiten und Schädlinge
Leider wird Blatt- und Wurzelpetersilie von verschiedenen Schaderregern befallen. In der Anzuchtphase schädigen vor allem bodenbürtige Wurzelfäuleerreger, Nacktschnecken und die Larven der Möhrenfliege. Im Laufe des Sommers kommt es häufig zu Blattlausbefall. Diese Tiere übertragen auch ein Virus, das Blattverfärbungen und Kümmerwuchs verursacht. In trockenen Sommern kann Echter Mehltau Probleme bereiten und in feuchten Jahren leiden die Pflanzen oft unter der Septoria-Blattfleckenkrankheit.
Wenn es bei der Beetkultur wiederholt zu Ausfällen oder Kümmerwuchs in der Anzuchtphase kommt, sollte man es mit dem Petersilienanbau in Blumenkästen oder anderen Gefässen versuchen. In den hier verwendeten Aussaat- und Pflanzsubstraten entwickeln sich die Sämlinge oftmals besser als in gewachsenem Boden.