Kohlrabisamen
Kohlrabi, der auch als Rübkohl oder Oberkohlrabi bezeichnet wird, ist als klassisches Frühlingsgemüse beliebt, kann aber bis in den Herbst hinein im Garten geerntet werden. Nur in den heissen Sommermonaten gedeiht er nicht so gut. Es gibt ihn mit grüner und mit blau-violetter Knollenschale in verschiedenen Sorten. Auf Grund seiner relativ kurzen Kulturzeit eignet er sich auch gut für den Mischanbau. Mehr Informationen zu Sorten, Aussaat von Kohlrabisamen und Pflege von Ober- und Unterkohlrabi finden Sie hier.
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Weiter Informationen über das Kohlrabi
Als Boden- oder Unterkohlrabi wird eine andere Kohlart bezeichnet, die vielen besser als Kohlrübe oder Steckrübe bekannt ist. Diese Art hat eine längere Kulturzeit und wird erst im Herbst geerntet. Anders als die Knollen des Kohlrabis sind Kohl- oder Steckrüben über einen langen Zeitraum lagerfähig und daher ein klassisches Wintergemüse.
Herkunft und Botanik
Die Herkunft der vielen verschiedenen Kohlarten ist nicht genau geklärt. Als Stammform der meisten Kohlarten gilt der Wildkohl (Brassica oleracea ssp. oleracea), der an den europäischen Küsten des Mittelmeers und des Atlantiks sowie auf der Insel Helgoland in der Nordsee zu finden ist.
Über die Kulturgeschichte des Kohlrabis ist wenig bekannt. Alte Bilder deuten darauf hin, dass die Kohlart im 16. Jahrhundert vereinzelt in Kräutergärten angebaut wurde. Grössere Verbreitung erlangte er aber im deutschsprachigen Raum erst im 19. Jahrhundert.
Kohlrabi (Brassica oleracea var. gongylodes) bildet im ersten Jahr eine Knolle, um die herum die Blätter wachsen. In unserem Klima erfrieren die Pflanzen häufig im Winter. In wintermilden Regionen überdauert der Kohlrabi und treibt im Folgejahr eine Blüte. Nach der Samenbildung stirbt die Pflanze ab.
Boden- oder Unterkohlrabi, auch Steckrübe oder Chourave (Brassica napus ssp. napobrassica) genannt, ist eine Unterart des Rapses. Aus der Rübe entwickelt sich im Folgejahr der Blütenstand, vorausgesetzt, die Pflanzen überstehen den Winter. Ihr Geschmack ist kräftiger, gelegentlich auch etwas streng, in jedem Fall nicht so mild und angenehm nussig, wie der des Kohlrabis. In den vergangenen Jahrzehnten hat die Gemüseart nur wenig Bedeutung gehabt, galt sie doch lange Zeit als unbeliebte Notreserve in schlechten Zeiten, so zum Beispiel im Jahr 1916, als in Deutschland eine Hungersnot herrschte.
Eine enge Verwandte der Steckrübe ist die Mairübe. Sie bildet runde, weisse bis violettschalige Rüben von relativ zarter Konsistenz. Wird von Kohlrabi gesprochen muss man also genau hinschauen, damit man zur richtigen Zeit das passende Gemüse aussät.
Sorten
Beim klassischen Kohlrabi gibt es Sorten mit grüner und mit blauer bzw. violetter Farbe. Ausserdem gibt es Unterschiede bei der Knollengrösse und Sorten für den frühen Anbau und für die Herbsternte.
Frühsorten für den Anbau im Freiland und im Frühbeet oder Gewächshaus:
'Kora', 'Delikatess blauer', 'Delikatess weisser', 'Azur Star', 'Blaro', 'Lanro'.
Sorten für die Herbsternte:
'Superschmelz', 'Kossak', 'Dyna, 'Blaril'.
Bodenkohlrabi, Steckrübe:
'Wilhelmsburger', 'Oestgoeta', 'Schmalz'.
Kulturansprüche
Kohlrabi gilt unter den verschiedenen Kohlarten als relativ unproblematisch im Anbau. Er bevorzugt mittelschwere Böden mit guter Humus- und Wasserversorgung. Der Nährstoffbedarf ist geringer als bei den Kopfkohlarten oder Blumenkohl. Daher reicht i.d.R. eine Versorgung des Bodens mit Kompost für eine gleichmässige Nährstoffzufuhr aus. In jedem Fall ist auf eine gleichmässige Wasserversorgung zu achten.
Die Pflanzen vertragen leichte Minusgrade, allerdings kann es bei sehr frühen Pflanzterminen vor Mitte April durch niedrige Temperaturen zur Schosserbildung kommen.
Bodenkohlrabi werden i.d.R. erst ab Mitte Juli, z.B. nach der Ernte von Frühkartoffeln, Erbsen oder Spinat gepflanzt. Sie sind recht anspruchslos, sind allerdings dankbar für eine gleichmässige Wasserversorgung.
Aussaat und Pflanzung von Kohlrabi
Verfügt man nicht über die Möglichkeit der Jungpflanzenanzucht im Gewächshaus oder Frühbeet, wird i.d.R. ab Mitte April in so genannten Saatbeeten ausgesät. Dazu legt man die Samen ca. in 0.5 bis 1 cm Tiefe in einer Reihe ab und deckt vorsichtig mit Erde ab. Der Kornabstand in der Reihe sollte 2 bis 4 cm betragen. Nach dem Angiessen kann es bei kühler Witterung sinnvoll sein, die Aussaat mit einem Wachstumsvlies abzudecken.
Sobald die Jungpflanzen 3 bis 4 echte Blätter gebildet haben, können sie umgepflanzt werden. Auf dem Gemüsebeet ist beim Frühjahrsanbau ein Pflanzabstand von 25 cm x 25 cm ausreichend. Herbstsorten haben einen grösseren Platzbedarf von bis zu 60 cm x 60 cm.
Nach dem Pflanzen ist ausreichend zu Wässern.
Aussaat und Pflanzung von Bodenkohlrabi
In der Regel wird Bodenkohlrabi als klassische Nachkultur angebaut. Auf Grund der relativ langsamen Jugendentwicklung werden, ähnlich wie beim Kohlrabi, die Jungpflanzen im Saatbeet vorgezogen. Die Aussaat erfolgt von Mitte bis Ende Mai. Ab Juli wird dann im Abstand von 40 cm x 30 cm gepflanzt.
Pflege von Kohlrabi und Bodenkohlrabi
Für ein zügiges Wachstum ist eine gleichmässige Wasserversorgung wichtig. Starke Wassergaben nach Trockenheit können zum Platzen der Knollen führen. Wenn Bodenkohlrabi im Wachstum stockt, leidet die Qualität, d.h. die Rüben werden holzig. Regelmässiges Entfernen der Unkräuter zwischen den Kulturpflanzen und das Lockern der obersten Bodenschicht fördern das Wachstum.
Ernte
Die Ernte erfolgt, sobald die Knollen sich gut entwickelt haben. Frühkohlrabi kann man ab 5 bis 6 cm Knollendurchmesser schneiden. In diesem Stadium sind sie besonders zart. Mit zunehmendem Knollenwachstum besteht die Gefahr, dass die Knollen holzig bzw. faserig werden. Ausserdem sind grosse Kohlrabi nicht so aromatisch. Auch die jüngeren Blätter lassen sich gut in der Küche verwerten. Sie enthalten mehr Vitamine und Mineralien als die Knolle.
Herbstkohlrabi lässt man bis zum Beginn der ersten Fröste wachsen. Ohne Blätter lassen sie sich, anders als die Frühsorten, ein paar Wochen im Kühlen lagern. Bodenkohlrabi werden ebenfalls zu Beginn der ersten Fröste geerntet. Sie halten sich als typisches Wintergemüse im kühlen Keller oder in einer frostfreien Erdmiete viele Wochen.
Massnahmen gegen Krankheiten und Schädlinge
Kohlrabi leiden hauptsächlich unter Befall von Kohlerdflöhen. Die winzigen Käfer treten meist schon ab April auf. Sie fressen Löcher in die Blätter. Bei starkem Befall können sich die jungen Pflanzen oftmals nicht richtig entwickeln. Leider helfen auch Kulturschutznetze nicht ausreichend gegen diese Schädlinge. Einen Befall durch die Kohlfliege, die verantwortlich für die Madigkeit der Radieschen ist, können die Netze allerdings verhindern. Im Frühjahr werden die zarten
Kohlrabiblätter gern von Spatzen und Tauben gefressen. Auch hier helfen Kulturschutznetze. Bodenkohlrabi wird ebenfalls von den genannten Schädlingen befallen. Im Sommer findet man an den Blättern auch die Kohlmottenschildlaus und die Larven der Gemüse- und Kohleule.