Bienen am Trinken an Wasserstelle

Tiertränken im Garten – Wasserstellen für Igel, Vögel & Insekten 

Der Sommer wartet beinahe jedes Jahr aufs Neue mit Rekord­temperaturen auf. Diese stellen für Tiere eine echte Bedrohung dar – schliesslich können sie im Gegensatz zu Menschen nicht in klimati­sierten Innenräumen Schutz suchen. Deshalb ist es insbesondere bei hohen Temperaturen wichtig, dass sie Wasser­stellen finden, um sich abzukühlen und ihren Flüssig­keits­bedarf zu decken. Für einige Insekten­arten ist Wasser sogar entscheidend, um ihre Behausungen bauen und Nahrung herstellen zu können.

Umso schlimmer ist es daher, dass immer weniger natürliche Wasserstellen vorhanden sind. Wer einen Garten besitzt, kann Bienen, Vögeln, Igeln und anderen Nützlingen jedoch ganz einfach selbst helfen. Hier zeigen wir Ihnen, wie das funktioniert.

Wasser­stellen selbst anlegen – oft einfacher als gedacht 

Oftmals sind die Materialien, die für eine Tiertränke benötigt werden, bereits im Haus und Garten vorhanden. Besonders günstig ist es in dieser Hinsicht, wenn der Garten sogar bereits über einen Teich verfügt. Indem man den Teich so bepflanzt, dass die Wasser­pflanzen Lande­möglichkeiten für Insekten bieten, können diese dort ihren Wasservorrat aufstocken. Ferner sollten Ausstiegs­hilfen in Form von Holzstücken oder Stufen am Teichrand angelegt werden, sodass Wildtiere ans Wasser gelangen können, ohne in Gefahr zu geraten.

Regentonnen hingegen sollten auf keinen Fall zu Tiertränken umfunk­tioniert werden. Ansonsten droht die Gefahr, dass Igel und Co. in die Tonne klettern und dort ertrinken. Besser ist es daher, Tiertränken aus dem Fachhandel aufzustellen oder selbst improvi­sierte Tränken zu konstruieren.

Vogeltränke 

Als simple Vogeltränke eignet sich am besten ein ausgedienter Blumentopf­untersetzer oder Suppen­teller. Dieser sollte sicher auf einer Säule, einem hohen Baumstumpf oder einer vergleich­baren Struktur im Garten platziert werden. Dabei ist es wichtig, dass der Untergrund nicht zu glatt ist und Vögeln ausreichend Fläche zum Landen bietet.

Ferner ist zu beobachten, dass Vögel nur Tränken nutzen, an denen sie sich sicher fühlen. Eine Vogel­tränke sollte daher an einem schattigen Ort platziert werden, an dem sie die Umgebung im Auge behalten und bei Gefahr schnell fliehen können. So sollte die Tränke idealer­weise fernab von Büschen oder anderen Hinder­nissen in Bodennähe und in der Nähe von Bäumen stehen, die ein Versteck bieten, das schnell angeflogen werden kann, wenn Gefahr im Verzug ist.

Spatzen an Brunnen am Garten

Spatzen an Brunnen am Garten 

Stieglitz an Wasserstelle

Stieglitz an Wasserstelle 

Eurasische Blaumeise (Cyanistes caeruleus)

Eurasische Blaumeise (Cyanistes caeruleus) 

Insekten­tränke 

Auch für Insekten spielt Wasser eine entschei­dende Rolle. So benötigen beispiels­weise Wildbienen Wasser, um die Eingänge ihrer Behausungen zu verschliessen, während Hornissen und Wespen ihre Temperatur durch Verdunstung regulieren. Für Honigbienen ist Wasser sogar noch wichtiger, da sie daraus den Futtersaft zur Brutaufzucht und zur Fütterung ihrer Königin herstellen – ohne Wasserstellen könnte also das gesamte Bienenvolk nicht überleben.

Um eine improvisierte Insekten­tränke zu konstruieren, lassen sich Blumentopf­untersetzer oder eine vergleich­bare Tonschale und Steine, Holzstücke und Äste verwenden. Letztere werden dabei in dem Gefäss arrangiert, sodass sie auch nach dem Befüllen aus dem Wasser ragen und Lande­möglich­keiten bieten. Zusätzlich können die Lücken zwischen den Materialien mit Moos ausgefüllt werden. Dieses saugt sich mit Wasser voll und bietet Insekten so die Chance, sicher an Wasser zu kommen. Am besten sollte eine Bienentränke ausserdem im Halb­schatten und in der Nähe von Nisthilfen und bienen­freundlichen Pflanzen platziert werden, um Tieren den grösst­möglichen Nutzen zu bieten.
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Libelle auf Halm im Wasser

Libelle auf Halm im Wasser 

Honigbienen an Wasserstelle mit Kork

Honigbienen an Wasserstelle mit Kork 

Wespe auf Seerosenblatt

Wespe auf Seerosenblatt 

Igeltränke 

Eine Tränke für Wildtiere wie Igel, Eich­hörnchen, Sieben­schläfer und Marder ist ebenfalls problemlos aus einer Ton- oder Steinschale oder einem Blumentopf­untersetzer zu konstruieren. Das Gefäss sollte allerdings möglichst flach sein und einen breiten Rand aufweisen, sodass die Tiere gefahrlos ans Wasser kommen.

Da Haus­katzen zu den Fressfeinden von Kleinsäugern zählen, sollte das Trinkgefäss so aufgestellt werden, dass in der Nähe möglichst keine Verstecke für Raubtiere vorhanden sind – sonst trauen sich Igel und andere Wildtiere nicht zum Trinken heran. Ferner sollte ausschliess­lich frisches Wasser eingefüllt werden. Milch ist zwar gut gemeint, kann aber schon in kleinen Mengen tödlich für Igel sein.

Igel an Wasserstelle

Igel an Wasserstelle 

Junger Igel trinkt aus Untersetzer

Junger Igel trinkt aus Untersetzer 

Igel am Wassertrinken

Igel am Wassertrinken 

Wasser regelmässig nachfüllen und die Tränke sauber halten 

Bei allen Trink­gelegen­heiten im Garten ist es wichtig, das Wasser regelmässig zu wechseln und frisches Wasser nachzufüllen. Dies im Sommer mindestens einmal täglich geschehen, während es im Frühjahr, Herbst und Winter ausreicht, das Wasser in der Tiertränke einmal wöchentlich vollständig zu erneuern.

Darüber hinaus sollten Tiertränken regel­mässig gereinigt werden, um die Ausbreitung von Krankheits­erregern unter den Garten­bewohnern zu verhindern. Es ist sinnvoll, dies gemeinsam mit der Erneuerung des Trink­wassers zu erledigen. Verwenden Sie dazu ausschliesslich abgekochtes Wasser und eine Handbürste und schrubben Sie die Tränke gründlich ab, bevor Sie neues Wasser einfüllen. Auf diese Weise lässt sich sicher­stellen, dass Nützlingen stets hygienisch einwand­freies Trinkwasser zur Verfügung steht.

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