Kohlrabi, der auch als Rübkohl oder...

Kohlrabisamen 

Kohlrabi, der auch als Rübkohl oder Ober­kohlrabi bezeichnet wird, ist als klas­sisches Frühlings­gemüse beliebt, kann aber bis in den Herbst hinein im Garten geerntet werden. Nur in den heissen Sommer­monaten gedeiht er nicht so gut. Es gibt ihn mit grüner und mit blau-violetter Knollen­schale in verschie­denen Sorten. Auf Grund seiner relativ kurzen Kulturzeit eignet er sich auch gut für den Mischanbau. Mehr Informationen zu Sorten, Aussaat von Kohl­rabisamen und Pflege von Ober- und Unter­kohlrabi finden Sie hier.

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Brassica oleracea var. gongylodes
Mittelgrosse, zarte, blaue, runde Knollen, für Sommer- und Herbsternte. Aussaat: Im März in Schalen...
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Mittelgrosse, zarte, weisse, runde Knollen, für Sommer- und Herbsternte. Kohlrabi hat erst im Laufe des 19....

Besonders beliebte Kohlrabi­sorten 

Passendes Anzuchtzubehör 

Weiter Informationen über das Kohlrabi

Als Boden- oder Unter­kohlrabi wird eine andere Kohlart bezeichnet, die vielen besser als Kohlrübe oder Steckrübe bekannt ist. Diese Art hat eine längere Kultur­zeit und wird erst im Herbst geerntet. Anders als die Knollen des Kohlrabis sind Kohl- oder Steckrüben über einen langen Zeitraum lager­fähig und daher ein klassisches Wintergemüse.

Herkunft und Botanik

Die Herkunft der vielen verschie­denen Kohlarten ist nicht genau geklärt. Als Stammform der meisten Kohlarten gilt der Wildkohl (Brassica oleracea ssp. oleracea), der an den europä­ischen Küsten des Mittel­meers und des Atlantiks sowie auf der Insel Helgoland in der Nordsee zu finden ist.

Über die Kultur­geschichte des Kohlrabis ist wenig bekannt. Alte Bilder deuten darauf hin, dass die Kohlart im 16. Jahrhundert verein­zelt in Kräuter­gärten angebaut wurde. Grössere Verbreitung erlangte er aber im deutsch­sprachigen Raum erst im 19. Jahrhundert.

Kohlrabi (Brassica oleracea var. gongylodes) bildet im ersten Jahr eine Knolle, um die herum die Blätter wachsen. In unserem Klima erfrieren die Pflanzen häufig im Winter. In winter­milden Regionen über­dauert der Kohlrabi und treibt im Folgejahr eine Blüte. Nach der Samen­bildung stirbt die Pflanze ab.

Boden- oder Unter­kohlrabi, auch Steckrübe oder Chourave (Brassica napus ssp. napo­brassica) genannt, ist eine Unterart des Rapses. Aus der Rübe entwickelt sich im Folgejahr der Blütenstand, voraus­gesetzt, die Pflanzen über­stehen den Winter. Ihr Geschmack ist kräftiger, gelegent­lich auch etwas streng, in jedem Fall nicht so mild und angenehm nussig, wie der des Kohlrabis. In den vergangenen Jahr­zehnten hat die Gemüseart nur wenig Bedeutung gehabt, galt sie doch lange Zeit als unbeliebte Notreserve in schlechten Zeiten, so zum Beispiel im Jahr 1916, als in Deutschland eine Hungersnot herrschte.

Eine enge Verwandte der Steckrübe ist die Mairübe. Sie bildet runde, weisse bis violett­schalige Rüben von relativ zarter Konsistenz. Wird von Kohlrabi gesprochen muss man also genau hinschauen, damit man zur richtigen Zeit das passende Gemüse aussät.

Sorten

Beim klas­sischen Kohlrabi gibt es Sorten mit grüner und mit blauer bzw. violetter Farbe. Ausserdem gibt es Unter­schiede bei der Knollengrösse und Sorten für den frühen Anbau und für die Herbsternte.

Früh­sorten für den Anbau im Freiland und im Frühbeet oder Gewächs­haus:
'Kora', 'Delikatess blauer', 'Delikatess weisser', 'Azur Star', 'Blaro', 'Lanro'.

Sorten für die Herbst­ernte:
'Super­schmelz', 'Kossak', 'Dyna, 'Blaril'.

Boden­kohlrabi, Steckrübe:
'Wilhelmsburger', 'Oestgoeta', 'Schmalz'.

Kultur­ansprüche

Kohlrabi gilt unter den verschie­denen Kohlarten als relativ unproble­matisch im Anbau. Er bevorzugt mittel­schwere Böden mit guter Humus- und Wasser­versorgung. Der Nährstoff­bedarf ist geringer als bei den Kopfkohl­arten oder Blumen­kohl. Daher reicht i.d.R. eine Versorgung des Bodens mit Kompost für eine gleich­mässige Nährstoff­zufuhr aus. In jedem Fall ist auf eine gleichmässige Wasser­versorgung zu achten.

Die Pflanzen vertragen leichte Minusgrade, allerdings kann es bei sehr frühen Pflanz­terminen vor Mitte April durch niedrige Tempera­turen zur Schosser­bildung kommen.

Boden­kohlrabi werden i.d.R. erst ab Mitte Juli, z.B. nach der Ernte von Früh­kartoffeln, Erbsen oder Spinat gepflanzt. Sie sind recht anspruchs­los, sind allerdings dankbar für eine gleich­mässige Wasser­versorgung.

Aussaat und Pflanzung von Kohlrabi

Verfügt man nicht über die Möglichkeit der Jungpflanzen­anzucht im Gewächs­haus oder Frühbeet, wird i.d.R. ab Mitte April in so genannten Saatbeeten ausgesät. Dazu legt man die Samen ca. in 0.5 bis 1 cm Tiefe in einer Reihe ab und deckt vorsichtig mit Erde ab. Der Korn­abstand in der Reihe sollte 2 bis 4 cm betragen. Nach dem Angiessen kann es bei kühler Witterung sinnvoll sein, die Aussaat mit einem Wachstums­vlies abzudecken.

Sobald die Jung­pflanzen 3 bis 4 echte Blätter gebildet haben, können sie umge­pflanzt werden. Auf dem Gemüsebeet ist beim Frühjahrs­anbau ein Pflanz­abstand von 25 cm x 25 cm ausreichend. Herbst­sorten haben einen grösseren Platz­bedarf von bis zu 60 cm x 60 cm.

Nach dem Pflanzen ist ausreichend zu Wässern.

Aussaat und Pflanzung von Boden­kohlrabi

In der Regel wird Boden­kohlrabi als klassische Nachkultur angebaut. Auf Grund der relativ langsamen Jugend­entwicklung werden, ähnlich wie beim Kohlrabi, die Jungpflanzen im Saatbeet vorgezogen. Die Aussaat erfolgt von Mitte bis Ende Mai. Ab Juli wird dann im Abstand von 40 cm x 30 cm gepflanzt.

Pflege von Kohlrabi und Boden­kohlrabi

Für ein zügiges Wachstum ist eine gleich­mässige Wasser­versorgung wichtig. Starke Wassergaben nach Trockenheit können zum Platzen der Knollen führen. Wenn Boden­kohlrabi im Wachstum stockt, leidet die Qualität, d.h. die Rüben werden holzig. Regel­mässiges Entfernen der Unkräuter zwischen den Kultur­pflanzen und das Lockern der obersten Bodenschicht fördern das Wachstum.

Ernte

Die Ernte erfolgt, sobald die Knollen sich gut entwickelt haben. Frühkohlrabi kann man ab 5 bis 6 cm Knollen­durch­messer schneiden. In diesem Stadium sind sie besonders zart. Mit zuneh­mendem Knollen­wachstum besteht die Gefahr, dass die Knollen holzig bzw. faserig werden. Ausserdem sind grosse Kohlrabi nicht so aromatisch. Auch die jüngeren Blätter lassen sich gut in der Küche verwerten. Sie enthalten mehr Vitamine und Mineralien als die Knolle.

Herbst­kohlrabi lässt man bis zum Beginn der ersten Fröste wachsen. Ohne Blätter lassen sie sich, anders als die Frühsorten, ein paar Wochen im Kühlen lagern. Boden­kohlrabi werden ebenfalls zu Beginn der ersten Fröste geerntet. Sie halten sich als typisches Winter­gemüse im kühlen Keller oder in einer frostfreien Erdmiete viele Wochen.

Mass­nahmen gegen Krank­heiten und Schädlinge

Kohlrabi leiden haupt­sächlich unter Befall von Kohlerd­flöhen. Die winzigen Käfer treten meist schon ab April auf. Sie fressen Löcher in die Blätter. Bei starkem Befall können sich die jungen Pflanzen oftmals nicht richtig entwickeln. Leider helfen auch Kultur­schutznetze nicht ausreichend gegen diese Schädlinge. Einen Befall durch die Kohlfliege, die verant­wortlich für die Madigkeit der Radieschen ist, können die Netze allerdings verhindern. Im Frühjahr werden die zarten

Kohl­rabi­blätter gern von Spatzen und Tauben gefressen. Auch hier helfen Kultur­schutznetze. Boden­kohlrabi wird ebenfalls von den genannten Schädlingen befallen. Im Sommer findet man an den Blättern auch die Kohl­motten­schildlaus und die Larven der Gemüse- und Kohl­eule.