Die verschie­denen Rauke­arten, die...

Rucolasamen 

Die verschie­denen Rauke­arten, die heute unter dem Namen Rucola angebaut werden, fanden als Wild­pflanzen mit grosser Wahr­schein­lichkeit schon im Altertum Verwendung in der Küche. Als Kultur­pflanze werden sie erst seit ungefähr zwanzig Jahren in Gärten, auf Feldern und in Gewächs­häusern angebaut. Anfäng­lich galt Rucola eher als Gewürz­kraut, inzwischen ist Rucola eine beliebte Salat­pflanze. Mehr Informationen zur Anzucht, Pflege und Ernte von Rucola finden Sie hier.

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Botanik des Rucolas

Hinter der Bezeich­nung Rucola verbergen sich zwei Arten aus der Familie der Kreuzblütler. Leider ist sowohl die deutsche als auch die wissen­schaft­liche Namens­gebung etwas verwirrend.
Es gibt die weiss bis creme­farben blühende Sala­trauke, auch Garten­rauke oder Ölrauke genannt. Die botanische Bezeich­nung lautet Eruca sativa. Gelegen­tlich wird sie auch als Rucola coltivata bezeichnet. Diese häufig in Gärten angebaute Art ist rasch­wüchsig. Die einjährige Pflanze bildet relativ schnell einen Blüten­stand, so dass nur ein kurzer Ernte­zeit­raum besteht. In der Schweiz kommt sie laut info flora auch verbreitet wild­wachsend vor.

Die gelb blühende Wilde Rauke, auch Schmal­blätt­riger Doppel­same genannt, trägt den botanischen Namen Diplotaxis tenuifolia. Auch diese Art ist laut info flora als Wild­pflanze in der Schweiz vertreten. Pflanze ist mehrjährig, dafür aber langsamer in der Ent­wicklung als die Salat­rauke (Eruca sativa).
Neben diesen beiden Arten gibt es Kreuzungen aus beiden, z.B. Rucola selvatica. Einen kurzen Überblick findet man in der Infoschrift der Bayerischen Landes­anstalt für Weinbau und Garten­bau.

Arten und Sorten

Wie schon erwähnt ist die genaue botanische Zuordnung der wenigen Rucola­sorten nicht ganz einfach. Will man schnell wachsenden Rucola für die Verwendung als Salat, bietet sich z.B. die Sorte 'Runway' an oder eine andere Sorte mit der botanischen Bezeich­nung Eruca sativa. Diese Sorten haben eine kurze Kultur­zeit und werden, ähnlich wie Radieschen immer wieder neu ausgesät, da die Pflanze schnell in Blüte gehen und dann keine neuen, frischen Blätter mehr bildet.

Werden nur kleinen Mengen benötigt, eignet sich fürs Kräuter­beet die mehr­jährige, gelb blühende Wilde Rauke (Diplotaxis tenuifolia). Sie lässt sich mehrfach hinter­einander schneiden, muss also nicht immer wieder neu ausgesät werden.

Kultur­ansprüche

Rucola ist eine schnell wachsende, relativ anspruchs­lose Kultur mit geringem Nährstoff­bedarf. Die Pflanze kann auf allen Garten­böden und auch in Hoch­beeten oder in Blumen­kästen, Kübeln und Töpfen gezogen werden. Für ein schnelles Wachstum ist eine gute Wasser­versor­gung notwendig, Staunässe sollte aller­dings vermieden werden.

Im Freiland wird von April bis September ausgesät. Im Gewächs­haus oder Frühbeet sind sogar noch frühere und spätere Aus­saaten möglich.

Rucola ist frost­ver­träglich und wächst auch bei kälteren Tempe­raturen im Frühjahr und Herbst recht gut. Unter sommerlichen Witterungs­bedingungen mit hohen Tempe­raturen und langen Tagen schosst Rucola sehr schnell, und beendet somit das intensive Blatt­wachstum zugunsten der Blüten- und Frucht­bildung.

Wird Rucola auf leichten Sandböden angebaut, ist ganz besonders auf eine gleich­mässige Wasser­versorgung zu achten. Auch eine zusätzliche Düngung mit gut gereiftem Kompost oder, wenn dieser nicht zur Verfügung, steht z.B. mit 'Hauert Biorga Garten­dünger' kann auf Sand­boden sinnvoll sein.

Aussaat

Aussaaten im Freiland erfolgen üblicher­weise Anfang April, wenn sich die Böden nach dem Winter etwas erwärmt haben. In sehr milden Gebieten, oft sind das die Wein­bau­regionen, kann auch schon früher gesät werden. Folge­saaten sind bis in den September möglich.

Ausgesät wird 0,5 cm tief in Reihen mit einem Abstand von ca. 15 cm. Je nach gewünschter Bestands­dichte beträgt der Abstand in der Reihe 2 bis 5 cm. Die Saat wird leicht mit Erde abgedeckt und vorsichtig angedrückt. Anschlies­send wird das Beet gleich­mässig feucht gehalten. Am besten verwendet man dazu eine Giesskanne mit feiner Brause, z.B. eine Gewächs­haus­giess­kanne. Je nach Temperatur erscheinen die jungen Keimlinge 5 bis 14 Tage nach der Saat.

Natürlich kann man Rucola auch gut in Töpfen oder Schalen aussäen. So lässt sich das würzige Kraut fast das ganze Jahr über auch auf Balkon oder Fenster­bank anbauen. In den dunklen Wintermonaten fehlt in Innen­räumen aller­dings meist das Licht für ein gutes Wachstum. Eine Pflanzen­leuchte kann dann hilfreich sein.

In einem Gewächs­haus oder Frühbeet kann man Rucola schon im Februar aussäen, voraus­gesetzt es herrscht kein Dauer­frost.

Pflanzung

Natürlich lässt sich Rucola, ähnlich wie Salat, auch pflanzen. Für eine frühe Kultur im Gewächs­haus kann diese Methode sinnvoll sein. Dazu werden die Pflänzchen in Aussaat­schalen z.B. auf der Fenster­bank oder in einem Anzuchthaus vorgezogen und ins Beet verpflanzt, wenn sich ungefähr zwei echte Blätter zeigen. Bei grösserem Pflanzen­bedarf kann man auch eine Multi­topf­platte verwenden. Pro «Topf» werden dann fünf Samen­körner gelegt.

Pflege

Rucola ist eine schnell wachsende Kultur. Ausser eventuellem Unkraut­jäten ist normaler­weise nur auf eine gleich­mässige Bewässerung zu achten.

Ernte

Geerntet wird, sobald sich ausreichend Blätter gebildet haben: in jedem Falle bevor sich die Blüten­stände entwickeln. Schneidet man die Blätter nicht zu tief über der Rosette, treibt die Pflanze i.d.R. noch einmal durch und es kann ein zweiter Schnitt erfolgen.
Natürlich lassen sich auch Pflanzen in der Schoss­phase noch verwerten. Die Blätter und die weichen Stängel sind zu diesem Zeit­punk aller­dings meist deutlich schärfer.

Mass­nahmen gegen Krank­heiten und Schädlinge

Rucola ist eigentlich eine unproble­matische Kultur. Damit die Pflanzen sich gut entwickeln sollte auf eine Frucht­folge geachtet werden, bei der Gemüse­arten aus der Familie der Kreuz­blütler (Alle Kohlarten, Radies und Rettich, Asia­salate) nur alle vier Jahre auf der gleichen Fläche angebaut werden.

Im Garten verur­sachen haupt­sächlich die verschiedenen Kohl­erdflöhe deutliche Frass­schäden. Bei starkem Befalls­druck kann es zu erheblichen Ausfällen kommen. Leider sind Erdflöhe kaum bekämpf­bar.
Im profes­sionel­len Anbau tritt verstärkt Falscher Mehltau auf. Im Garten oder auf Balkon und Terrasse spielt diese Pilz­krank­heit allerdings eine unter­geordnete Rolle.