Ziebelwickel

Zwiebelwickel – Wirkung, Anwendung und Wissens­wertes zum beliebten Hausmittel 

Mit dem Winteranfang naht auch die Zeit, zu der sich Erkältungen häufen. Um die Symptome von Grippe und Erkältungs­erschei­nungen zu lindern, greifen seit Generationen viele Menschen zu Zwiebelwickeln. Ob der Geruch dieser Wickel der angenehmste ist, bleibt dem Einzelnen überlassen – fest steht jedoch, dass sie bei Erkältungen schnell Linderung verschaffen.

Die heilsame und entzündungs­hemmende Wirkung der Zwiebel, die seit Jahrhunderten volkstümlich bekannt ist, wurde in der Vergangenheit auch mehrmals wissen­schaftlich nachgewiesen – so zum Beispiel in einer Studie des University College London. Wie genau die Wickel wirken und wie und wann Sie Zwiebelwickel korrekt anwenden, erklären wir Ihnen hier!

Zwiebeln als «Wundermittel» gegen Schleim und Entzündungen 

Unter den Hausmitteln gelten Zwiebeln seit langer Zeit als regelrechte Alleskönner. So werden sie traditionell neben der Behandlung von Erkältungen auch dazu verwendet, Ohren­schmerzen, Insektenstiche, entzündete Gelenke und sogar Zahnschmerzen zu behandeln. Möglich wird dies durch ätherische Öle und Schwefel­verbindungen wie Isoalliin, die in der Zwiebel enthalten sind.

Isoalliin reagiert beim Aufschneiden der Zwiebel zu Propanthial-S-Oxid und ist somit nicht nur für den beissenden Geruch und die tränen­treibende Wirkung der Zwiebel verantwortlich, sondern auch für ihre schleimlösende, antibak­terielle und entzündungs­hemmende Wirkung. Gelangt Propanthial-S-Oxid über Dämpfe in die Nase und die Augen, entstehen nämlich geringe Mengen Schwefelsäure, die der Körper durch vermehrte Tränen­bildung auszustossen versucht.

Zwiebelwickel bedienen sich eines ähnlichen Wirkprinzips: Gelangen die in den ätherischen Ölen enthaltenen Schwefel­verbindungen über die Haut an entzündete Stellen, wirken sie dort antibakteriell und fungizid, wodurch die Entzündung merklich zurückgeht. Selbiges gilt übrigens auch bei Insekten­stichen.

Kranker Mann im Bett

Zwiebelwickel könnnen bei Grippeerkrankungen helfen 

Ziebelöl

Zwiebeln enthalten ätherische Öle und Schwefel­verbindungen 

Erkältete Frau

Besonders im Herbst und Winter sind viele Leute krank 

Varianten und Anwendung 

Zwiebelwickel können sowohl kalt als auch warm aufgelegt werden. Die warme Variante hat einen weniger starken Zwiebelgeruch und wärmt gleichzeitig den Körper. Deshalb wird sie von vielen Patienten als angenehmer empfunden und bringt schnellere Linderung bei Schmerzen. Ebenso können Zwiebelstücke in den Socken dazu beitragen, die Durchblutung der Füsse zu verbessern und den Körper zu stärken.

Allgemein werden die Wickel möglichst nah an der entzündeten Stelle angewandt. So werden sie bei Husten oder Atembeschwerden direkt auf den Brustkorb aufgelegt, damit die ätherischen Öle zum Entzündungsherd vordringen können, während bei Gelenk­schmerzen der Wickel direkt am betroffenen Gelenk angewandt wird. Bei Halsschmerzen hingegen sollten Sie sich für die Dauer der Anwendung bequem hinlegen und den Wickel so auf den Hals auflegen, dass er auch die Seiten bedeckt.

Weisse Zwiebeln
Geschnittene Zwiebel
Küchentuch

Für einen warmen Zwiebelwickel werden die Zwiebeln erst geschnitten, dann erhitzt und z.B. in Küchentuch eingewickelt. 

Warme Zwiebelwickel anlegen – so wird’s gemacht! 

Je nach Grösse der zu behandelnden Stelle werden für einen Zwiebelwickel eine bis drei grosse Zwiebeln benötigt. Schneiden Sie diese zunächst wahlweise in Würfel oder Scheiben und erwärmen Sie die Zwiebelstücke, indem Sie sie im Wasserbad angaren, andünsten oder direkt in kochendes Wasser geben.

Verteilen Sie danach die angedünsteten Zwiebeln auf einem ausreichend grossen Tuch, sodass sich dieses noch problemlos einschlagen lässt. Am besten eignet sich dafür ein sauberes Handtuch oder Geschirrtuch. Stellen Sie sich jedoch darauf ein, dieses nach der Anwendung mehrmals waschen zu müssen, bis der Zwiebelgeruch komplett verschwindet.

Falten Sie das Tuch anschliessend so, dass an keiner Seite Zwiebelstücke herausfallen können, und kneten Sie den fertigen Wickel durch, bis Flüssigkeit austritt. Legen Sie zum Schluss den Wickel für mindestens 20 Minuten an der betroffenen Stelle an. Noch besser wirkt die Behandlung, wenn Sie den Wickel für mehrere Stunden am Stück anlegen. Einmal benutzte Wickel sollten nach der Anwendung verworfen werden – die Wirkstoffe sind in der Regel bereits nach einer Anwendung aufgebraucht.

Weitere Tipps und Tricks 

Eine platz- und material­sparende Alternative zum Zwiebelwickel stellen Zwiebel­kissen dar. Diese werden nach demselben Verfahren hergestellt, jedoch werden die Zwiebeln nicht in ein Tuch eingeschlagen, sondern in eine Socke oder einen Waschlappen gefüllt. Diese Variante eignet sich besonders als Kompresse bei kleineren Entzündungsherden wie Ohren- oder Zahnschmerzen und wird genau wie ein Wickel auf die schmerzende Stelle gelegt.

Keinesfalls sollten Sie jedoch bei Ohren­schmerzen Zwiebelsaft direkt ins Ohr träufeln. Dies kann den Gehörgang schädigen und dadurch die Lage verschlimmern. Ebenso sollten Menschen, die unter einer bekannten Zwiebel­allergie leiden oder die bei der Anwendung Juckreiz oder Ausschlag entwickeln, selbstredend keine auf Zwiebeln basierenden Hausmittel verwenden. Als Alternative bieten sich hier Topfenwickel an. Zuletzt gilt wie bei allen Hausmitteln, dass die Wickel zwar Linderung verschaffen, aber keinen Arztbesuch ersetzen. Halten Beschwerden länger als einige Tage an, sollte unbedingt der Rat eines Arztes eingeholt werden.

Samen bestellen und selber Zwiebeln ansäen 


Gartenblog