Die Fatsia japonica ist in schwierigen und schattigen Ecken von so manchem Stadt- und Vorstadtgarten Englands seit langem ein Favorit.
Die Liste der Pflanzen, die unter schwierigen Bedingungen wachsen ist frustrierend kurz. Diese zähe und starke Pflanze mit ihren glänzenden, ledrigen Blättern ist eine der besten auf dieser kurzen Liste und konkurriert mit Bergenia um die grössten und dramatischsten Blätter der immergrünen und bei uns winterharten Pflanzen. Sie stammt ursprünglich aus den Küstenwäldern Japans und Südkoreas und wurde in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts in Europa eingeführt.
Fatsia japonica, mit ihrem deutschen Namen 'Zimmeraralie', wird zu oft nur als hübsche Zimmerpflanze gesehen. Als solche macht sie sich aber auch sehr gut - sie ist problemlos und auch für Anfänger bestens geeignet. Am besten aber kommt sie draussen im Garten zur Geltung, wo sich die Blätter in einem dunkleren, exotischen Grünton entwickeln und auch stärker und beinahe ledrig werden. Als Bonus produzieren ältere Pflanzen seltsame, fremdartig aussehende Dolden aus cremeweissen Blüten, die im Spätherbst auf mysteriöse Weise viele späte Insekten anzuziehen scheinen.
Fatsia schaut am besten aus, wenn sie als Solitär gegen Stein oder Mauerwerk gepflanzt wird. Da sich jedoch der Trend zur Anlage tropischer Gärten immer mehr durchsetzt, sollte man sich diese Pflanze als herrlichen Hintergrund für andere Exoten wie Cannas und Crocosmias merken. Sie passt auch bestens zu Bambus und stattlichen Gräsern, wie dem horizontal gestreiften Miscanthus zebrinus.
Die Fatsia japonica erträgt wenig oder gar kein direktes Sonnenlicht und ist eine ausgezeichnete Wahl für die fast sonnenlose Ecke in einem typischen Stadt- oder Vorstadtgarten. Die 'Zimmeraralie' ist zwar nicht überall in der Schweiz völlig winterhart, aber mit ein bisschen Schutz in harscheren Gegenden - oder mit dem Überwintern drinnen - zeigt sie sich bemerkenswert problemlos. Am glücklichsten ist sie in schwerem Boden, wächst aber auch gut in einer Vielzahl von anderen Böden. Selbst wenn sie vernachlässigt wird, ist Fatsia eine fehlerverzeihende Pflanze, jedoch wird ihr Wachstum in nahrhafter Erde und mit regelmässiger Wasserversorgung stärker und schöner sein. Leiden wird sie aber, wenn sie von unerbittlich heissem Sonnenschein oder von eisigen Winterwinden geplagt wird.
Alle immergrünen Pflanzen haben eine Art von 'Herbst' - eine Zeit, in der sie ihre alten Blätter teilweise abwerfen, und bei einer grossblättrigen Pflanze wie Fatsia kann das schon beunruhigend sein. Von Mitte bis Ende des Sommers hängen die untersten Blätter, werden leuchtend gelb und müssen möglicherweise entfernt werden, um das gute Aussehen der Pflanze zu erhalten. Sie produziert aber schnell neue Blätter und Knospen. Mit zunehmendem Alter der Pflanzen können ältere Stängel hager und kahl werden. Wenn neue Triebe von der Basis kommen, ist das gelegentliche Entfernen von älteren und unschönen blanken Stämmchen erforderlich. Dies geschieht am besten im Winter.
Aussaat:
Die Aussaat erfolgt drinnen auf feuchter, gut durchlässiger Aussaaterde. Die Samen brauchen Licht, um zu keimen, also begraben Sie sie nicht (Lichtkeimer). Drücken Sie sie nur auf die Oberfläche des Substrats fest oder bedecken Sie die Samen nur mit einer ganz, ganz dünnen Schicht Aussaaterde und halten Sie die Erde und Luft immer feucht. Die Keimtemperatur beträgt 15-20°C. Sehr gut geeignet ist natürlich ein kleines Zimmeranzuchthäuschen um die optimalen Bedingungen zu erreichen. Die Keimung der Samen kann bis zu 3 Monate dauern, also geben Sie sie nicht zu früh auf.