Attraktive Gartenpflanze, die ehemals als Gemüse genutzt wurde. Wie es der Name sagt, entfalten sich die Blüten und die Staubbeutel der Nachtkerze bei einsetzender Dämmerung und blühen dann die ganze Nacht über bis über den nächsten Tag. Während der Nacht erfolgt die Bestäubung über Nachtfalter, die von der Pflanze dank ihres Duftes angelockt werden.
Die Wurzel der einjährigen Rosette war zu Goethes Zeiten ein delikates Gemüse. Als Pflanze zweijährig, erscheint der dominante Blütenstand im 2. Jahr und erfreut Nachtschwärmer jeden Sommerabend aufs Neue mit Nachtkerzenblütenduft. Wertvolle Ölpflanze für Medizin und in der Kosmetik.
Das gewöhnliche Nachtkerze stammt aus der Familie der Nachkerzengewächse, ist aufrecht und krautig im Wuchs und erreicht eine Höhe von ca. 80 cm. Die zitronengelben, leuchtenden Blüten zeigen sich ca. von Juni bis September. Die Pflanze ist anspruchslos was den Boden angehet und gedeiht besonders gut in sonnigen Lagen, wächst aber auch im Halbschatten und Schatten. Die gewöhnliche Nachtkerze ist winterhart und kommt mit Temperaturen bis -25°C aus. Die Pflanze vermehrt sich selbst über die Samen.
Verwendung:
Die Blätter und Wurzeln der Pflanze wurden von verschiedenen Stämmen der amerikanischen Ureinwohner als Nahrungsmittel genutzt.
Die Pfahlwurzel der Nachtkerze, wegen der Rosafärbung beim Kochen, im Volksmund auch 'Schinkenwurzel' oder 'Schinkenkraut' genannt, kann im ersten Jahr ab Oktober geerntet und als Gemüse verzehrt werden. Dabei darf die Pflanze keine Blüten ansetzen, da die Wurzel sonst verholzt. Ihre weite Verbreitung in Europa ist vor allem auf ihren im 18. Jahrhundert und 19. Jahrhundert häufigen Anbau als Gemüsepflanze zurückzuführen.
Neben den rübenförmigen Pfahlwurzeln sind auch die Blätter, Blüten und Samen essbar. Die Wurzeln kocht man wie Schwarzwurzeln oder Pastinaken in Fleischbrühe; sie werden gelegentlich auch in Scheiben geschnitten und mit Essig und Öl angemacht. Geerntet werden die Wurzeln vom Herbst des ersten Jahres (Rosettenstadium) bis zum Frühjahr. In der modernen Küche werden die Blütenblätter gelegentlich als essbare Dekoration verwendet. In einigen Regionen wie beispielsweise in Masuren verwendete man die Wurzeln und Blätter auch als Schweinefutter.
Alte Sprichwörter behaupteten, dass ein Pfund der Nachtkerzenwurzel so viel Kraft gebe wie ein Zentner Ochsenfleisch. Die Gemeine Nachtkerze zählt deshalb bis heute zu den typischen Pflanzenarten des Bauerngartens, auch wenn sie heute meist nur als Zierpflanze angebaut wird.
In der Naturheilkunde hat heute vor allem das Nachtkerzenöl eine Bedeutung. Dieses aus den Samen gewonnene Öl wird zur Behandlung und zur symptomatischen Erleichterung bei Neurodermitis innerlich eingesetzt. Es wird in der Naturheilkunde ausserdem bei Asthma, Heuschnupfen, Bluthochdruck, Migräne und Rheuma angewendet. Das Nachtkerzenöl kann auch bei Menstruations- und Wechseljahrsbeschwerden genutzt werden, um die Symptome zu lindern. Ein weiteres Einsatzgebiet stellt die Haustierpflege dar. Hautreizungen und Haarausfall können bei Fellproblemen ebenfalls mit dem Öl behandelt werden.
Das Nachtkerzenöl findet aufgrund seiner Wirkungen auch Verwendung als Wirkstoff und Additiv in Kosmetikartikeln, speziell in Hautcremes. Die Inhaltsstoffe wirken hier vor allem bei reizempfindlicher Haut beruhigend und können dementsprechend vor allem bei trockener, schuppiger und juckender Haut pharmazeutisch verwendet werden.
Aussaat:
Keimt unregelmässig. Um den Keimerfolg zu erhöhen wird empfohlen, die Samen zuerst 2-4 Wochen einer Kühlperiode auszusetzen (z.B. im Kühlschrank oder in Aussaatschalen im geschützten Freien in der Winterzeit). Die feinen Samen mit etwas feinkörnigem Sand vermischen und zusammen aussäen, um eine gleichmässige Verteilung der Samen auf dem Substrat zu erreichen. Die Samen dann nur leicht mit Erde überdecken. Nach knapp einem Monat laufen die Sämlinge der Nachtkerzen auf.
Quellen u.a. Wikipedia